Wurde hier schon die Enteignung der SIHNV Aktionäre mit geplant?
Im Rahmen des Mattress Firm Inc. CH 11 Verfahrens wurde zur Sicherung der Ausstiegsfinanzierung aus dem Verfahren nicht nur 49,9 % der Stammaktien der MF Inc. an die Ausstiegsgläubiger ausgegeben: „Im Oktober 2018 haben Mattress Firm, Inc., ihre Tochtergesellschaften und einige ihrer verbundenen Unternehmen beim U.S. Bankruptcy Court for the District of Delaware freiwillige Anträge auf Befreiung gemäß Titel 11 des U.S. Code gestellt. Nach unserem Austritt aus dem Konkurs im November 2018 besaß die Steinhoff-Gruppe 50,1 % unserer Stammaktien und eine Gruppe von Gläubigern, die eine Ausstiegsfinanzierung bereitstellten (die "Gläubigeraktionäre"), die restlichen 49,9 %, jeweils vor der Verwässerung durch Aktienzuteilungen, die bestimmten unserer Führungskräfte und nicht angestellten Direktoren gewährt wurden.“ IPO Prospekt von Feb. 2022 Die Gläubiger der Ausstiegsfinanzierung und somit Profiteure waren die Hedgefonds der Backstop Group, identisch mit den Gläubigern der Conforama Group und überwiegend Gläubiger der SEAG Darlehen im CVA, welches sich unmittelbar an das CH 11 der MF Inc. anschloss. Der Verlust des hälftigen Anteils an MF Inc. war aber nur die eine Seite der Medaille. Eigentlich noch schlimmer war die getätigte Sacheinlage in das Eigenkapital der Stripes US Holding Inc. (SUSHI), heute bekannt als Mattress Firm Group Inc.: „Die Darlehensgeber, die die Exit Term Loan Facility bereitstellen, erhalten als zusätzliche Gegenleistung für ihre Finanzierungszusagen Eigenkapital und Sacheinlagen“ „ Die nicht zu den Schuldnern gehörenden verbundenen Unternehmen von Mattress Firm, die Parteien des konzerninternen Darlehensvertrags als Darlehensgeber sind, Steinhoff Europe AG ("SEAG") und Steinhoff Möbel Holding Alpha GmbH ("Möbel"), haben zugestimmt, keine Ausschüttungen im Rahmen des Plans aufgrund ihrer unbesicherten Garantieansprüche gegen die Schuldner zu erhalten. Darüber hinaus haben SEAG und Möbel einer unentgeltlichen Kapitaleinlage der verbleibenden Forderungen gegen Stripes und MFHC aus dem konzerninternen Darlehensvertrag zugestimmt, und ihre Gläubiger haben dem zugestimmt.“ Ihre Gläubiger haben dem zugestimmt, es waren fast die gleichen Gläubiger wie aus der für das SEAG CVA in der Gouvernance Working Group (GWG) organisierten Hedgefondsgläubiger (siehe Screenshot). „IN DER ERWÄGUNG, dass bestimmte Gläubiger der SEAG (die "Backstop Group") zusammen mit der Barclays Bank PLC zugestimmt haben, ein Ausstiegsdarlehen in Höhe von 400 Mio. USD (die "Ausstiegsfinanzierung") zur Finanzierung des Vollzugs des Plans in vollem Umfang zu sichern, und zwar nicht gemeinsam, sondern einzeln. IN DER ERWÄGUNG, dass bestimmte Gläubiger der Mattress Firm-Parteien und der Backstop-Gruppe zugestimmt haben, eine Debtor-in-Possession-Finanzierung bereitzustellen, die aus einem vorrangig besicherten revolvierenden Darlehen von bis zu 150 Mio. US-Dollar und einem vorrangig besicherten befristeten Darlehen von 100 Mio. US-Dollar besteht (die "DIP-Finanzierung"), um die Chapter 11-Fälle gemäß den Bedingungen der DIP-Kreditvereinbarungen (und aller Anlagen und Anhänge dazu) in Bezug auf die DIP-Finanzierung (die "DIP-Kreditvereinbarungen") im Wesentlichen in der als Anlage C beigefügten Form zu finanzieren;“ Was beinhaltete die Sacheinlage in das Eigenkapital der SUSHI? „SUSHI hatte die folgenden Finanzverbindlichkeiten ausstehend: - ein konzerninternes Darlehen an Möbel in Höhe von ca. 204 Millionen US-Dollar; - ein konzerninternes Darlehen an Möbel in Höhe von ca. 2,1 Mrd. US-Dollar; und - ein konzerninternes Darlehen an die SEAG in Höhe von ca. 912 Mio. USD, jeweils gemäß einer konzerninternen Darlehensvereinbarung, die ursprünglich vom 16. September 2016 datiert und am 22. Dezember 2017 geändert wurde (die "sonstigen SUSHI-Schulden“).“ Diese Summe entstanden aus der Vergabe der durch SFHG, SEAG und Möbel 2016 aufgenommenen Fremdfinanzierung zum Kauf von Mattress Firm Inc. In Vorbereitung des Kaufs wurde eine Holdinggesellschaft gegründet, die SUSHI, welche durch konzerninterne Darlehen finanziell ausgestattet, in der Lage war, in den USA die Mattress Firm Inc. zu erwerben. Diese konzerninternen Mittel stellten nun eine Forderung der SFHG, SEAG und Möbel an SUSHI dar. Diese Forderung über 3,2 Mrd $ wurde, wie mit den Exit- und SEAG Gläubigern (Hedgefonds) vereinbart in das Eigenkapital der SUSHI eingebracht. Bisher war dies aus meiner Sicht auch ein nachvollziehbarer Vorgang zur Aufkapitalisierung der SUSHI. Aber!!! Jetzt, im Rahmen der langfristig vorbereiteten Enteignung der NV Aktionäre, stellt sich hier für mich die Frage: Wurde die mit dieser Sacheinlage verbundene Abschreibung der konzerninternen Forderungen an SUSHI führte zu einer Enteignung der NV Aktionäre in einem erheblichen Maße, wurde seitens der Hedgefonds als „Nebenprodukt“ zum CH 11 mit eingefädelt? Aus meiner Sicht: JA! So schlugen in der 2019 nachgereichten und nachträglich erstellten Bilanz 2017 die auf das Kaufjahr 2016 der MF Inc. verbuchten Abschreibungen mit 2,3 Mrd € zu buche und entsprechend wuchs auf der P-Seite der NV-Bilanz der Verlustvortrag an. Zusätzlich verloren wir auf der A-Seite die Hälfte unseres Mattress Firm Inc Investments, was heute etwa 2,5 Mrd $ betragen würde (IPO Prospekt 2021). „The underlying net assets of SUSHI as at 30 September 2016 are not sufficient to support the additional investment of €2.3 billion recognised as per note 1.2. An impairment of €2.3 billion was recognised in the 2016 financial period in profit or loss relating to the additional investment in subsidiary of SUSHI.“ (Bilanz 2017) Mit Sicht von heute, wurde im Rahmen des CH 11 der MF Inc, welches hauptsächlich auch dazu diente, die in 2016 erworbenen Filialen von Sleepy´s, welche nach dem Kauf als MF Filialen manchmal sogar mit MF Altfilialen nebeneinander existierten, zu schließen. War MF CH 11 da auch nur ein Mittel zum Zweck? Und warum wurde die SFHG am 22.12.2017, also kurz nach dem Crash noch schnell aus der konzerninternen SUSHI Finanzierung herausgenommen? Stand da die SUSHI/Mattress Firm Inc. Geschichte schon auf dem Plan, also letztendlich die aus heutiger Sicht Enteignung der NV Aktionäre um 1. 3,2 Mrd $ auf der Passiv Seite als Verlustzuwachs und 2. Ca. 2,5 Mrd $ auf der Aktivseite unter dem Deckmantel „Equity Accounted“ ohne Wert?
Quellen: http://bankrupt.com/misc/deb18-12241-23.pdf https://www.steinhoffinternational.com/annual-reports-2017.php https://www.sec.gov/Archives/edgar/data/1883331/...2127589-16_s1a.htm |