Nehmen wir an, die aktuelle Sitation hat was mit massiven "Vertrauensverlust" zu tun, was ich glaube. Dann ist diese (hoffentlich ...) nicht in der Qualität der Produkte AT&S' begründet, sondern in der grottenschlechten Kommunikation. Und zwar sowohl zur KE als auch zur wirtschaftlichen Lage SOWIE zur (kommunikativ) fehlenden Perspektive. All das hat Folgen, haben wir alle schon erörtert.
Vertrauen geht an der Börse relativ rasch verloren. Allerdings gibt es an der Börse ja auch viele Teilnehmer, die gerne Geld machen. Und wenn da die Ausgangslage so ist, dass man sogar richtig viel Geld machen kann, dann werden viele (nicht alle natürlich), letztlich doch an das Geld-Börserl denken.
Also: nehmen wir weiter an, dass sich die wirtschaftliche Lage im gesamten Segment in den kommenden 6 Monaten deutlich verbessert. Der Mitbewerb (und zwar sowohl Zulieferer als auch Abnehmer) gehen davon aus - und deren Kurse haben das schon gezeigt. Dann "kann" sich AT&S dem nicht entziehen - und zwar auch mit der traurig schlechten Kommunikation nicht. Steigt die Auslastung, steigt auch der Umsatz. Die Nettogewinne sicherlich nicht so gut, weil die Schulden gößer sind, als beim Mitbewerb - aber auch das wird sich verbessern.
Ein zweiter Faktor ist die bevorstehende Zinsentwicklung. Cicero hat das früher schon mal angesprochen. Aktuell liegen die Erwartungen so im Juni (USA, spekuliert man, schon etwas früher. Und bedenkt man, dass dort Wahlen anstehen - wie auch in der EU ... - dann sind sinkende Zinsen 2024 wohl durchaus ein Thema).
All das wird die finanzielle Lage von AT&S verbessern. Mit und ohne KE - mit und ohne Vertrauen - und auch ohne Kommunikationkompetenz der Verantwortlichen.
Vielleicht muss man von € 19 oder (hoffentlich nicht € 18) aus die kursmäßige Erholung starten. Schön wär's, wenn wir wenigstens in dern 20ern bleiben können. ABER: Wenn genug Fantasie am Markt ist und die Anleger zwischen Vertrauensverlust und Kurspotential wählen - dann könnte ich mir ganz gut vorstellen, dass viele lieber Spekulationsgewinne machen möchten. Ich denke, die Branche ist das größere Stück des Weges durch das Jammertal bereits gegangen. Also liegt der Aufstieg näher.
Und was ist ein guter Aspekt dabei ? Es kommt dabei gar nicht mal so sehr auf das Management von AT&S an, sondern auf jenes von INTEL und AMD und Kollegen. Und die haben gute Leute an Bord. AT&S muss dann "nur" noch darauf achten, qualitativ gut zu bleiben. Da haben wir derzeit keinen Grund zum Zweifel (Glassubstrate sind noch nicht "gleich" ein Thema - und dass AT&S sich nicht wirklich dazu äußert, muss nicht an den Fähigkeiten der Produktion liegen - sondern "nur" an der Unfähigkeit in der Kommunikation (was aber auch gefährlich ist, weil man dann der Spekulation ausgeliefert ist !!))
Ich denke, man wird mit der KE noch so lange zuwarten, bis der Kurs an der Börse mit dem Kurs einer KE (beiderseits) argumentierbar ist. Immerhin geht es da um enorm viel Geld. Und wenn wenigstens das noch stimmt, dann ist das Kapital, das derzeit (noch) NICHT UNBEDINGT gebraucht wird. Eine KE zu "Ausverkaufpreisen" wäre weder ein gutes Signal an die Investoren, noch ist das notwendig. Meine Hoffnung ruht auf Androsch, der ein vernünftiger Mann ist und der, gemeinsam mit Dörflinger, eine unnötig größere Verwässerung am meisten spüren wird. DAS wird sein Kriterium an den Preis sein.
Möge sein "nicht zu diesem Kurs" länger halten als sein "wir könnten x Mal so viel verkaufen"...... Wobei allen klar sein muss, dass auch Androschs Aussagen nicht für die Ewigkeit bestimmt sind. Aber ein, zwei Jahre, wär schon schön. |