meiner Ansicht nach siehst du die momentane Situation an den Finanzmärkten viel zu schwarz. In einem Punkt stimme ich dir zu. Die lockere Geldpolitik ist gescheitert, das ist so. Durch das billige Geld sind drei Blasen entstanden: Immobilien-, Aktien- und Anleihenblase (diese ist meines Erachtens am Schlimmsten, weil selbst Anleihen aus Staaten mit einem fragwürdigen Rating kaum eine vernünftige Rendite noch bieten, ganz zu schweigen von den deutschen Anleihen, die mittlerweile sogar negative Renditen erzeugen). Die Immobilienblase ist auch noch nicht geplatzt. ABER, die Aktienblase durchaus und zwar stufenweise, obwohl das billige Geld aus den Aktien noch nicht abgezogen wurde. Schau, was ab 2015 passiert ist. Stufe 1: Rückgang von ca. 12400 auf 9.500. Stufe 2: Erholung auf ca. 11.380, danach Absturz auf ca. 8750. Nun könnte die dritte und finale Stufe vollzogen werden: Erholung auf 10.700, danach ein Rückgang in den Bereich 9.500 bis 9.000 maximal. Damit wird sich mittelfristig ein Gleichgewicht einstellen und der Dax in der Spanne 9.000-11.000 pendeln. Es sei denn: die EZB zieht wieder die Kohle ab, dann werden die Karten neu gemischt. Aber Crash auszurufen, nein, da sehe ich nüchtern betrachtet keine Gründe. Genauso wenig ist ein Anstieg über 11.000 derzeit nicht zu bewerkstelligen. Warum? Weil die Finanzinvestoren darauf warten, dass die Wirtschaft wirklich anspringt. Erst wenn die fundamentalen Daten aufzeigen, dass es wirklich aufwärts geht, wird der Sprung über 11.000 gelingen, vielleicht in 3-5 Jahren, vorher nicht. |