wieso so viele im Saal der Jugendorganisation der AFD den vielen Aussagen von Höcke zujubeln und schon bei dem kleinsten Grund anfangen loszugröhlen als wären sie im Sportpalast 1943.
Diese SA Typen, ääh sorry JA ist ja echt nicht zum aushalten.
Ich zitiere mal einen Artikel aus dem Spiegel von heute, der recht gut zusammenfasst, welche Basis dieses AFD hat. Du kannst dich daher nicht immer damit rausreden, dass du Höcke nicht magst. Der Inhalt von Höckes Reden gefällt nunmal weiten Teilen der Basis der AFD, und wenn du mal ganz ehrlich zu dir selbst bist, stimmst du vielem von dem ebenfalls zu.
Der Spiegel-Redakteur hat das hier sehr gut auseinandergepflückt,
.... "Ich weise euch einen langen und entbehrungsreichen Weg, ich weise dieser Partei einen langen und entbehrungsreichen Weg, aber es ist der einzige Weg, der zu einem vollständigen Sieg führt und dieses Land braucht einen vollständigen Sieg der AfD." Höcke möchte also einen vollständigen Sieg der AfD, der Saal voller "Patrioten" kocht. Wenn ein Geschichtslehrer vom "vollständigen Sieg" spricht, dann lässt sich ahnen, woher er seine Inspiration bezieht. Das ist kein Zufall mehr.
Höcke spricht von Bundespräsidenten, von Richard von Weizsäcker, der sich mit seiner wichtigsten Rede - "Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung" - gegen das Volk gestellt habe. Höcke spricht von Roman Herzog, der einen Ruck eingefordert habe, aber es sei nicht der richtige Ruck gewesen, jedenfalls nicht offiziell. Die Menge brüllt das Unwort des Jahres: "Volksverräter, Volksverräter, Volksverräter", und Höcke schlägt die Brücke ins Jetzt: "Die Menschen haben Roman Herzog damals geglaubt, so wie viele Menschen sehr lange Angela Merkel geglaubt haben; beide haben sie unser gutmütiges Volk heimtückisch hinters Licht geführt."
Ein gutmütiges Volk, durch Heimtücke betrogen, bekannte Begriffe. Mit dieser Analyse von Höcke geht ein Ziel einher, ganz offen kommuniziert: "Wir werden uns unser Deutschland Stück für Stück zurückholen." Die Ankündigung, das Land zu verändern also, und zwar "zurück". Höcke lässt kaum Zweifel daran, welches "zurück" er genau meint.
Denn für ihn steht fest: "Bis jetzt ist unsere Geistesverfassung und Gemütszustand immer noch der eines total besiegten Volkes." Er spielt damit natürlich auf den Zweiten Weltkrieg an. Aber auch - auf die Zeit danach: "Man wollte unsere Wurzeln roden. Und zusammen mit der dann nach 1945 begonnenen systematischen Umerziehung hat man das dann auch fast geschafft." Unter "systematische Umerziehung" muss hier die "Entnazifizierung" verstanden werden, die Höcke nicht bloß kritisiert. Er möchte sie umkehren - und zwar besonders das Gedenken an den Holocaust: "Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat." ----------- the harder we fight the higher the wall |