„Das ist das beste Auto der Welt“ – die erstaunliche Chuzpe des BMW-Chefs
Bei einer Rede preist BMW-Vorstandschef Oliver Zipse das neue vollelektrische Fahrzeug seines Konzerns mit bemerkenswerten Superlativen an. Und einmal in Fahrt, kritisiert er die Pläne seines ärgsten Konkurrenten scharf.
Mangelndes Selbstbewusstsein konnte man Oliver Zipse, dem Chef des Automobilkonzerns BMW, wohl noch nie vorwerfen. Davon zeugte auch sein Auftritt am Mittwoch in Berlin.
Auf einer Veranstaltung des Bosch-Konzerns hielt der Automanager eine kurze Rede, neben ihm stand das aktuelle Spitzenmodell des Unternehmens, der elektrische i7.Das ist natürlich nicht einfach nur irgendeine Limousine. „Das ist momentan das beste Auto der Welt“, sagte Zipse ganz unbescheiden. So sähen es auch Motorjournalisten und andere Autoexperten.
Dann teilte der Manager gegen den ewigen Konkurrenten Mercedes-Benz aus, freilich ohne dessen Namen zu nennen. „Wir verlassen die niedrigeren Marktsegmente nicht, das ist sehr wichtig. Selbst wenn man sich als Premiumhersteller versteht, ist es falsch, die niedrigen Marktsegmente zu verlassen“, rief Zipse in den Saal und erntete dafür heftigen Applaus.
Mercedes-Chef Ola Källenius hatte sich in diesem Jahr viel Kritik dafür eingehandelt, dass er die Modellpalette unterhalb der E- und S-Klasse deutlich ausdünnen will. Im Gespräch mit WELT AM SONNTAG hatte er im Sommer vehement bestritten, dass man sich komplett aus dem Segment zurückziehen wolle.
Große Oberklassewagen sind für Automobilhersteller wie Mercedes, BMW und Audi weit profitabler als kleinere Modelle.
BMW hofft trotzdem auf die kleinen Fahrzeuge. Gerade in Europa, wo eine Rezession droht, will man im kommenden Jahr mit dem Klein-SUV X1 hohe Absatzzahlen erzielen. Statt nur auf Klasse wie Mercedes setzt BMW unter Zipse nach wie vor auch auf Masse. |