@Cicero: Ja, das ist eine sehr gute Beobachtung, dass der Kurs von AT&S offenbar dem internationalen Trend um ein halbes Jahr hinterherhinkt, wäre vielleicht auch ein Anlass zur Hoffnung, dass es sich mindestens ab dem 3. Quartal merklich bessert. Lustig finde ich ja, dass die erst vor kurzem zu Tage getretene Dollarschwäche jetzt zur Erklärung der Kursschwäche herhalten muss. Auf die Q3-Daten jetzt kann sich das ja nicht auswirken, denn im 3. Quartal gab es ja das genau umgekehrte Phänomen, das sich ja dann positiv zu Buche schlagen müsste. Darüber hinaus sollte ein starker Euro im Verhältnis zum Dollar auch bewirken, dass sich institutionelle Anwender den europäischen Börsen vermehrt zuwenden, um eben auf diese Weise vom Währungseffekt zu profitieren, Zu der Diskussion um die Relevanz des Aktien- und Börsenwertes für das Unternehmen: Ja, man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass dem Börsenkurs keine Relevanz zukommt, solange nur die Gewinne stimmen. Dem stimme ich nicht zu. Klar: Es ist ganz normal, dass der Aktienkurs einmal kurz- und mittelfristig dem Geschäftsverlauf hinterherhinken kann bzw. in welche Richtung auch immer davon abgekoppelt quasi ein "Eigenleben". Auf lange Dauer halte ich eine permanente objektive Unterbewertung aber für problematisch, ganz abgesehen jetzt mal von meinem Eigeninteresse als Aktionär, denn der Börsenkurs ist schon so etwas wie die "Visitenkarte" eines Unternehmens, ein Maß für das Vertrauen, das man diesem in punkto Zukunftsfähigkeit beimisst. Bei kontinuierlicher Unterbewertung entsteht schon auch ein bisserl der Eindruck, dass hier etwas "faul" sein könnte, sich "Leichen im Keller" befinden, die zu einer bösen Überraschung führen können. Das ist insofern umso trauriger, als dass AT&S wirklich sehr seriös geführt wird, die Schätzungen und Prognosen immer sehr vorsichtig und konservativ sind, fernab von den Traumtänzereien, die andere Unternehmen im Rahmen der gesetzlichen Auflagen so aufführen, wo wirklich den Aktionären Sand in die Augen gestreut wird. Fast immer hat AT&S positiv überrascht, diese Seriosität war auch mit ein Grund warum ich mich für diese Aktie entschieden habe. Leider scheint inzwischen das an sich lächerliche Kursziel von 28 Euro von Berenberg wesentlich realistischer als Kurse über 40, 50 Euro, geschweige denn von 60 Euro. Kurzfristig scheint sogar ein Verkaufssignal ausgelöst worden zu sein. Vor den Q3-Zahlen wird es jedenfalls wohl noch eine Testung der 30-Euro-Marke geben, ob es danach wieder hinaufgeht, steht in den Sternen, obwohl sich wohl niemand vorstellen kann, dass es bei diesem KGV noch viel tiefer gehen kann, auch angesichts der Attraktivität der Aktie in punkto Dividende bei diesem Kurswert. Wenn AT&S heute wieder negativ schließt, war es übrigens der 5. negative Tag innerhalb der letzten 6 Handelstage, davon einmal -5,2%, einmal -2,8 % einmal -2,3 %. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass ängstliche Teilnehmer aus dem Markt geschwemmt werden sollen, bevor die Institutionellen möglicherweise doch zuschlagen. |