Das kann / soll man so sehen, wie Du, verehrter hzenger.
Ich entwickle aber langsam eine gewisse Ambivalenz, unserem CEO Hr. Gerstenmayer gegenüber. Wer gelegentlich meine Beiträge gelesen hat, wird bescheinigen, dass ich AT&S recht positiv und auch geduldig sehe. Attestiere auch Hr. Gerstenmayer, dem Vorstand - und den Mitarbeitern von AT&S auf allen Ebenen - eine gute Arbeit in schwierigen Zeiten. Gehöre nicht zu den Leuten, die meinen: Bewätligung hoher Investitionkosten, Anlaufkosten (und Probleme), richtiger Produktmix etc. gehören vom Führungsteam so gelöst, dass in Zeiten extremer Technologienachfrage, bessere Quartalszahlen herausschauen (wo stünde denn AT&S in Zeiten geringerer Nachfrage ....). Ich sage: Geduld, das wird schon, die Welt braucht Leiterplatten und Substrate und AT&S hat hervorragende Qualität - die Anlaufprobleme werden sich lösen und die brauchen halt Zeit. Passt ....
ABER:
Es beginnt mich Hr. Gerstenmayers Hang zur Erwartungsdämpfung doch leicht zu irritieren. Gewohnt sind wir schon die regelmäßigen Prognosen, eher an der unteren Erwartungsgrenze - die dann zumeist übertroffen werden. Dann kommen die regelmäßig wiederkehrenden AUSDRÜCKLICHEN Hinweise, auf die typische "Saisonalität", also, dass das nächste Quartal dann quasi traditionell nicht ganz so gut ausfallen wird, also bitte, liebe Investorien, erwartet nun nicht gleich zuviel...... Seine Ausblicke sind zumeist eher sehr kurz gehalten und in der Regel "konservativ". Dann wird die Erwartungshaltung in die Erholung des Automarktes mehr gedämpft, als das die Autohersteller selbst sehen - und nun korrigiert er seine CFO (ich hab das Interview nicht selbst gehört, aber schätze Koll. hzenger seit langem, das glaub ich ihm, wenn er sagt, das im Interview com CEO gehört zu haben - passt ja auch zu den anderen Punkten meiner Aufzählung) und weist er die Welt darauf hin, dass die AT&S Bäume nun nicht gleich in den Himmel wachsen werden. Mag sein, dass Hr. Gerstenmayer damit Hr Lions möglicher Weise optimistische Analyse auf den Boden der Realität (Gerstenmayers) zurückholen möchte. Warum das alles ?
Ich weiß nicht, ob das noch lange unter "sympatische Ehrlichkeit" einzuordnen ist. Und ich möchte klarstellen: Ich erwarte KEINESFALLS, dass Hr. Gerstenmayer verführen, verlocken, oder die Investorenwelt gar "anschwindeln" sollte. Aber möglicher Weise muss er sich schon auch mal die Frage stellen, ob seine Aussagen in die Richtung interpretiert werden könnten: Um Gottes Willen, kauft bitte keine AT&S Aktien, wir sind noch nicht so weit ..... Wäre der nächste logische Schritt.
Die Reaktion unseres Kollegen Berliner ist (auch wenn er möglicher Weise nicht aus diesem Zusammenhang ausgestiegen sein mag) jedenfalls bei den letzten Zahlen verständlich. Gibt es ganz viele Berliner, dann schauts an der Börse für AT&S nicht mehr so gut aus ...... Aber ich vergaß. Hr. Gerstenmayer leitet ja ein Technologieunternehmen und kein Aktiengewinnmaximierungsunternehmen. Wenn er diese Philosophie weiterhin so sehr vertritt, DANN ALLERDINGS möge er für Zahlen sorgen, die jene der Mitbewerber übertreffen. Ganz besonders in einer Zeit der enormen Nachfrage.
Sorry, falls ich da jetzt über die Stränge hauen sollte, aber so sehr der Vorstand auf das Unternehmen und seine Entwicklung schaut, so sehr sollte er seine Eigentümer (das sind, in der Gesamtheit, nun mal wir) nicht im Regen stehen lassen. Bin aktuell ein wenig wütend, wird sich wieder legen. |