Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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neuester Beitrag: 04.09.25 19:34
eröffnet am: 05.11.12 08:09 von: permanent Anzahl Beiträge: 199093
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23.08.14 12:27
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80400 Postings, 7792 Tage Anti LemmingRU-Sanktionen: Gemüsebauern in NL gehen pleite

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/...-droht-die-pleite/

Das russische Importverbot für EU-Gemüse macht niederländischen Landwirten ebenso zu schaffen wie ihren Kreditgebern. Die Radobank gilt traditionell als größter Kreditgeber für die Agrarbranche des Landes und schlägt jetzt Alarm: Dutzende ihrer Kunden stünden vor einer akuten Liquititätskrise, weil ihre Einnahmen durch die Sanktionen massiv zurückgingen. Die Landwirte klagten zudem bereits über Preisverfall durch das entstandene akute Überangebot auf dem europäischen Markt.

Am schlimmsten seien die Erzeuger von Tomaten, Paprika und Birnen betroffen [A.L.: Paprika kostet aktuell weniger als 1 Euro pro Kilo, Tomaten gibt es ab 60 Cents pro Kilo..], denen die Bank finanzielle Hilfe anbieten wolle, berichtete das Wall Street Journal. „Wir werden alles tun, um ihnen über den russischen Winter zu helfen“, sagte Rabobank-Chef Bruggink bei der Vorstellung der Geschäftszahlen.

Das Einfuhrverbot aus Moskau wirkt sich zwar nur auf einen Bruchteil der niederländischen Wirtschaft aus. Doch der Boykott kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da der Agrar-Sektor immernoch versucht, sich von einem wirtschaftlichen Abschwung zu erholen, der seinerseits bereits eine Welle von Insolvenzen ausgelöst hatte.„Die Branche hat seit Jahren zu kämpfen, das Verbot kommt jetzt noch obendrein”, sagte Rob Bal, ein Tomatenzüchter mit mehreren Kunden in Russland. „Die niederländische Tomate ist wichtig für unsere Wirtschaft. Wir können dieses Kronjuwel unter keinen Umständen verlieren“....  

23.08.14 12:32
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80400 Postings, 7792 Tage Anti LemmingFascho-Umtriebe in USA

(dort vor allem gegen Schwarze gerichtet)

www.spiegel.de/panorama/...serungen-im-netz-suspendiert-a-987653.html

Ferguson - Im Zusammenhang mit den Protesten in der US-Stadt Ferguson sind erneut zwei Polizisten suspendiert worden. Die Behörden reagieren damit auf aggressive und beleidigende Äußerungen, die die beiden Einsatzkräfte unabhängig voneinander gemacht hatten.

Die Suspendierung von Matthew P. erfolgte nach Angaben der Polizeidirektion in Glendale wegen dessen Bemerkungen auf seiner Facebook-Seite. Der Polizist soll dort unter anderem geschrieben haben: "Ich habe diese Protestler satt. Ihr seid eine Belastung für die Gesellschaft und eine Plage für die Gemeinschaft." Man hätte die Menschen "in der ersten Nacht wie tollwütige Hunde niedermachen sollen". Die Polizeidirektion kündigte eine Untersuchung an und erklärte, Polizei und Stadtverwaltung teilten P.s Ansichten in keiner Weise.

...Im zweiten Fall wurde Dan P. in den Innendienst versetzt, ein Polizist mit 35 Jahren Berufserfahrung aus St. Louis, der ebenfalls bei den Protesten in Ferguson eingesetzt worden war. Grund für die Maßnahme ist ein jetzt aufgetauchtes Video aus dem Jahr 2012, in dem der Ex-Soldat vor Publikum damit prahlt, ein "Killer" zu sein.

Dan P. spricht in dem Film vor einer Gruppe ehemaliger Militärs und Polizisten in St. Louis. "Ich habe viele Leute getötet, und wenn es sein muss, töte ich noch eine ganze Menge mehr", sagt er. "Wenn du nicht getötet werden willst, dann komm mir nicht in die Quere!" P. macht in dem Video zudem beleidigende Bemerkungen über Muslime (so schließt sich der Kreis zu Sarrazin...).

 

23.08.14 12:55
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14478 Postings, 4993 Tage Zanoni1#246

Das ist ja ganz nett geschrieben, dabei jedoch eine ziemlich platte Selbstverständlichkeit.

Was Du dabei dann allerdings vergisst, ist der Umstand, das Putin in der Vergangenheit immer wieder lobende Worte für Stalin finden konnte.
(Wie würde man wohl jemanden bezeichnen wollen, der für Hitler immer wieder positive Worte findet?)

Nein, nein....
Eine gewisse Sympathie für Stalin kommt bei Putin immer wieder zum Ausdruck.
Übrigens anders als bei Medwedew, der mir dann auch noch ein bisschen besser gefallen hatte.

Hier ein Artikel aus der Welt:

http://www.welt.de/politik/ausland/article5045184/...on-Putin-ab.html
 

23.08.14 13:05
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12996 Postings, 6138 Tage daiphong#46 witzig

"Mir ist es wichtig, dass ich nicht als "Nazi-Troll" eingetütet werde"  
- ach ja? Meinst wohl, damit bist du irgendwie was ganz besonderes in Deutschland? Und wer als erster die anderen als Nazis eintütet, ist der Obertroll und hat die Entnazifizierung gewonnen? Eine traditionelles Scene-Ritual, oft auch bei Papi und Opi gelernt.

"die heutigen Russen als "Stalin-Trolle" hinzustellen"
Wie ist denn so der Verarbeitungsstand des Stalinsimus und der Sowjetsozialismus in Russland?
Wenn viele Soldaten und Söldner heute die Symbole des Zarenreichs und der Sowjetunion gleichzeitig verwenden, sind sie wohl im rigiden Nationalismus und Kriegsverherrlichung vereint. So wie viele russische Geistesgrößen und Politiker, die gleichgeschalteten Medien und Putins Politik. Man sieht ja, in welcher Weise sie gegen Ukraine und Provokation vorgehen...

"Stalin hat schwere Verbrechen begangen" -
so personalisiert man Schuldfragen. Wir sagen ja auch nicht, "Hitler hat schwere Verbrechen begangen, aber der Nationalsozialismus war eigentlich nicht schlecht, und sie haben Autobahnen gebaut". Nein, der Sowjetsozialismus selbst war ein schwerstes Verbrechen und wurde der große Lehrmeister des deutschen Nationalsozialismus.  Stalin war der wichtigste Lehrmeister Hitlers.

"Aber diese Ära ist nun Geschichte.  Genauso wie die Hitler-Ära für uns Geschichte ist."
Deckel drauf und zu? So nicht. Davon können nur Nazis und Stalinisten träumen. Wir leben vielfältig in der Geschichte. Gerade auch in Russland. Die stalinistischen und nationalsozialistischen Strukturen in Sprache und Kultur, Staat und Recht, Denken und Alltag haben übrigens ihr Eigenleben. Es dauert Jahrzehnte und mehr, sie abzubauen.

"Als kritischer Sproß der Nachkriegsgeneration lege ich Wert darauf, dass dieses Stück Geschichte niemals vergessen wird."
Auch hier scheinst du in deinen Augen was ganz Besonderes zu sein, was in Wahrheit jedermann tut. Allerdings kann man Geschichte nicht einfach "erinnern", man war nämlich weder dabei, noch hätte man sie damals "erkennen" können, man muss sie rekonstruieren. Und zwar mit den damaligen wie mit den heutigen Mitteln und Perspektiven, und schon steckt man auch dabei wieder im Streit der politkulturellen Lager.

"Sie war ein Lehrstück, den später Geborenen zur Mahnung."
Ein Lehrstück wird sie nur, wenn sie nicht nur verklärt wird etwa als "Großer Vaterländischer Krieg", das ist aber äußerst schwierig in Russland, das sich durch diesen Krieg definiert.
In  West-Deutschland haben wir in der Nachkriegszeit bis heute versucht, weitreichende Lehren zu ziehen, nur kann man in Krieg, Faschismus, Tod das Leben nicht lernen.

"Aber ich selber hab damit nicht mehr viel zu tun."
denkste
"So wenig wie die heutigen Russen (inklusive Putin) mit Stalin."
lächerlich

#44 Du sendest hier als "Radio Moskau" Putin-Karaoke und Schostakowitschs Leningrader Synphonie (Nr. 7). Ich sage, du unterlegst damit deine notorischen Lügen und deine übliche Diktatoren-Verherrlichung und Kriegsverherrlichung mit Musik in diesem Ariva thread und in deiner Birne.
"Gossensprache"-naja. Und dann lügst du dir eine Beleidigung der Musik herbei: "Musikteppich stinkt zum Himmel" - das hab ich nicht gesagt. Ich habe das ganz klar zu deiner Diktatoren- und Kriegsverherrlichung im russischen Stil gesagt: Scheiße.
 

23.08.14 13:10
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80400 Postings, 7792 Tage Anti LemmingZanoni

Stalins Terror war schrecklich, aber auf seiner Plusseite steht, dass er den Krieg gegen Hitler gewonnen hat und, wie auch "die Welt" einräumt, "im Krieg auf der richtigen Seite" stand.

Für einen Kriegsverlierer und Kriegsverbrecher wie Hitler gibt es rückwirkend logischerweise nur wenig Sympathie. Um so bestürzender ist, dass die Sympathie mit dem braunen Sumpf (NSU) nun ausgerechnet vom Thüringer "Verfassungsschutz" kommt: www.ariva.de/forum/...r-Verteilungsfrage-472111?page=929#jumppos23247

Wieso werden solche "Verfassungsschützer" von Merkel nicht sofort fristlos entlassen? Weil Merkel sich beim "braunen Sumpf" (Oligarchen-Ukraine) ebenfalls auf beiden Augen blind stellt - und nun sogar dem "angebräunten" Widerling Jazenjuk (# 250) einen Sympathie-Besuch abstattet?
 

23.08.14 13:21
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80400 Postings, 7792 Tage Anti LemmingDaiphong - # 254

Du schreibst in # 254: "Musikteppich stinkt zum Himmel" - das hab ich nicht gesagt.

Darf ich deinem offenbar demenzgetrübten Erinnerungsvermögen mit folgendem Screenshot aus deinem Posting # 239 (letzter Satz) auf die Sprünge helfen?

(Anmerkung: Fettdruck von Daiphong, rote Unterstreichung von mir)

 
Angehängte Grafik:
hc_1031.jpg (verkleinert auf 88%) vergrößern
hc_1031.jpg

23.08.14 13:48
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74155 Postings, 6299 Tage Fillorkillso, jetzt was nettes über Daiphong

Er hat natürlich recht in der Interpretation des Stalinismus und der neostalinistschen Tendenzen, die postmodern geremixt werden mit grossrussichen und zaristischen Impulsen. Die diesen Tendenzen zu gute gehaltene linke Moral, seinerzeit unter Inkaufnahme unendlicher Opfer dem NS standgehalten zu haben, entbehrt der sachlichen Fundierung insofern, als Stalin alles versucht hatte, sich mit diesem Gegner zu arrangieren...

Zudem gab es in der Methodik der Machtentfaltung mit Führerkult  und absurd-doktrinären Massenorganisationen ebenso klare Parallelen wie in der mörderischen Skrupellosigkeit im Umgang mit allem, was der Vision einer von 'Schädlingen' bereinigten Welt oder einem der 'Geschichte' abgelauschten Auftrag im Wege stand. Putins Propaganda zehrt von dieser linken Moral, deren Dekonstruktion für ein kritisches Bewusstsein selbstverständlich sein sollte. Die Differenz zu Daiphong ist nur die, eine kritische Putinanalyse nicht entwertet sehen zu wollen durch ihre Instrumentalisierung für die Nato-Propoganda...
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"History that repeats itself turns to farce. Farce that repeats itself turns to history."

23.08.14 14:05
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74155 Postings, 6299 Tage Fillorkillder 'Konvoi' aus Sep-Sicht


Politisches Motiv war es demnach neben der humanitären Hilfe, den Souveränitätsanspruch Kiews auf den Osten der Haltlosigkeit zu überführen. Kiew selbst hatte dazu einmal mehr die taktische Vorlage geliefert, indem die Durchfahrt des Konvois mit fadenscheinigen Begründungen endlos hintertrieben wurde:

Diesmal jedoch besteht keinerlei Zweifel daran, dass die Russen absichtlich und offiziell entschieden haben, Kiew zu ignorieren und sich hinein zu bewegen. Jetzt ist das tatsächlich, in der Wirklichkeit, der logisch, politisch und moralisch richtige Schritt. Aber aus der Sicht des Rechts ist das eindeutig eine Verletzung der ukrainischen Souveränität...

Es sind nicht nur die Russen hinein gefahren, sie haben es auch noch ohne das ICRC getan, dessen Personal sich weigerte, da keinerlei Sicherheitsgarantien aus Kiew vorlagen. Die russische Antwort auf diesen Mangel an Sicherheitsgarantien war a) diesen unbewaffneten Konvoy abzuschicken und b) in der offiziellen Stellungnahme deutlich festzustellen:

'Wir warnen vor jeglichem Versuch, diese rein humanitäre Mission zu verhindern, die für eine lange Zeit unter Bedingungen völliger Transparenz und Kooperation mit der ukrainischen Seite und dem ICRC vorbereitet wurde. Jene, die bereit sind, weiterhin menschliche Leben für ihre eigenen Ehrgeiz und geopolitische Entwürfe zu opfern und die auf das Gröbste auf den Normen und Prinzipien des internationalen Menschenrechts herumtrampeln, werden die völlige Verantwortung für die möglichen Folgen von Provokationen gegen den humanitären Rettungskonvoy tragen.'

Das ist abermals von einem logischen, politischen oder moralischen Standpunkt aus völlig selbstverständlich, aber aus rechtlicher Sicht ist das die Drohung, Gewalt anzuwenden (“völlige Verantwortung für die möglichen Folgen”), innerhalb des vermeintlich souveränen Territoriums der Ukraine.

Die USA und ihr wichtigster Agent in Kiew, Nalivajchenko, haben die Drohung unmittelbar und richtig verstanden: dieser Konvoy bringt nicht nur die dringend benötigte humanitäre Hilfe nach Lugansk, er sorgt auch für eine fantastische politische und rechtliche “Deckung” für zukünftige russische Handlungen in Novorossija. Aus ihrer Sicht sind Obama, Poroschenko und Nalivajchenko völlig zurecht erzürnt, den ich wette darauf, dass Zeitpunkt, Kontext und Art, in der sich Russland nach Novorossija hinein bewegt hat, keine weiteren Sanktionen oder politischen Folgen haben wird. Russland hat nun offiziell die ukrainische Souveränität als “beendet” erklärt, und die EU wird vermutlich nichts von Bedeutung dagegen tun...

Ich erwarte, dass die Russen auch weiterhin mit großer Zurückhaltung handeln. Es wäre dumm von ihnen, nun zu sagen, “okay, jetzt, da wir die territoriale Integrität der Ukraine verletzt haben und ihre Souveränität ignoriert, können wir genausogut die Junta-Truppen bombardieren und unsere Truppen hineinbewegen.” Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass sie das nicht tun werden. Noch nicht. Für die russische Seite ist jetzt Abwarten das Beste. Zum einen wird dieser Konvoy tatsächlich helfen. Zum anderen, wird er den Ukies Kopfschmerzen verursachen (diesen Konvoy zu beschiessen sieht nicht wirklich gut aus). Und schließlich wird dieser Konvoy genug Zeit kaufen, damit die Situation klarer werden kann. Worauf bezieh ich mich dabei?

Die Ukies hatten geplant, am Sonntag, den 24., für den sie eine Siegesparade in Kiew angesetzt haben, um den Unabhängigkeitstag zu begehen (ja, das US-kontrollierte und von Nazis verwaltete “Banderastan” feiert seine “Unabhängigkeit”… das ist so traurig, wie es brüllend komisch ist), einen größeren “Sieg” zu präsentieren. Statt dessen hatten sie während der letzten 5-6 Tage eine lange Reihe *sehr* scheußlicher Niederlagen. Nach allen Berichten werden die Ukies abgeschlachtet, und, zum ersten Mal, sogar zurückgedrängt (wenn auch nur auf taktischem Niveau). Dieser Konvoy in Lugansk wird der Junta in Kiew ein stechendes, symbolisches “f* Euch!” schicken. Zudem wird er die Spannungen zwischen der regierenden Clique an der Macht, dem Rechten Sektor und Dmitri Yarosh und der wachsenden Protestbewegung in der westlichen Ukraine verschärfen.

Fazit: zweifellos ist das eine riskante Bewegung, die vermutlich durch die Erkenntnis ausgelöst wurde, dass, da das Wasser in Lugansk zu Ende ging, Putin handeln musste. Und dennoch ist es ein absolut brillianter Zug, der den USA und ihren Nazi-Marionetten in Kiew massive Kopfschmerzen verursachen dürfte.

http://www.vineyardsaker.de/uncategorized/...in-zu-schicken/#more-536
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"History that repeats itself turns to farce. Farce that repeats itself turns to history."

23.08.14 14:21

24088 Postings, 8695 Tage lehna#58 Fill...

Wer eine gewählte Regierung als Nazi- Marionetten bezeichnet ist krank. Echt krank. Tja, das blöde Fussvolk wählt halt oft anders, wie Ideologen glauben, gell...
Unsere Nazis hatten als erstes freie Wahlen abgeschafft.
Ok, nimm meinetwegen deine MG"s ausm Avatar und baller mit den Desperatos im Osten wild drauf los. Und keine Angst, Wladimr sorgt für Munition....

 

23.08.14 14:34
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12996 Postings, 6138 Tage daiphong#49 falls du mich meinst

Wer absoluten Schwachsinn unterstellt, kann mit dem Diskutieren auch gleich wieder aufhören.
Die große Auseinandersetzung Schiiten-Sunniten im nahen und mittleren Osten wurde hier von mir breit thematisiert.
"Sie glaubten auch immer an die bürgerliche Opposition in Syrien. Inzwischen sprechen sogar Angehörige der Regierungskoalition in Berlin diesbezüglich von einem Papiertiger." Eine Opposition war noch nie einfach "bürgerlich", auch nicht in Syrien. Sie bestand wesentlich aus Kurden, übergelaufenen Soldaten, Jugendlichen, aus sehr vielen Gefangenen und Gefolterten des syrischen Systems, und als Aufruhr gegen die Vollverblödung durch die gleichgeschalteten und primitiven syrischen "Ostblock"-Medien, den sunnitischen Aufstand der Gemäßigten bis hin zu den Radikalen, und schließlich zunehmend der ausländischen Dschihadisten.

Es gab eine gewisse Organisation etwa über den Syrischen Nationalrat in Istanbul, Unterstützung durch mehr oder weniger radikale Geldgeber. Aber es waren NICHT die USA, die die diesen Aufstand "organisierten" oder "auslösten", sie unterstützten ihn moderat so wie die westlichen Medien ihn zu Beginn mit Sympathie verfolgten.

Assad behandelte den Aufstand von Beginn an und alleine als "ausländischen eliminatorischen Dschihad-Angriff", er behandelte alle Opposition sozusagen als ISIS, die russische Propaganda folgte diesem Muster, mit Militär zerstörte er das Land. Das Resultat: ISIS wurde langsam zur dominanten Macht in der Opposition, nicht nur durch Überläufer und Finanzmittel: ihren Hauptkampf führte ISIS nicht mit Assads Truppen, sondern gegen die syrische Opposition, die zwischen diesen Fronten und ohne große ausländische Hilfe weitgehend vernichtet wurde.
Obama erwägte kurzzeitig eine militärische Unterstützung der Opposition durch bessere Bewaffnung, Finanzen, Bombardierung von Assads Zentralen. Man stoppte dies, weil man damit zu spät kam - ISIS galt schon als zu groß.

Die beiden Sieger des Syrischen Bürgerkriegs sind also die großen Radikalen, sie heißen Assad (Putin) und ISIS. Das haben Putin, Assad (auch Malko) so richtig vorausgesehen, denn darauf war ihre ganze Politik angelegt - self fullfilling prophecy. Assad wollte sich als Militärdiktatur unabkömmlich machen, auch der Papst sprach vor, auch bei Putin, den Retter des Abendlandes vor ISIS. "Es lebe also der Kampf gegen den Terrorismus. Kein Kampf hat bis heute nämlich so viele Terroristen erzeugt. Letztendlich doch eine sehr erfolgreiche Bilanz." Was du für für die USA feststellst, gilt genauso für Russland und Assad.

Die Bush-USA der primitivsten und 11/9-rachedürstigen Republikaner sind im Irak brutal gescheitert, als dort Frieden und Geschäfte machen wollten. Sie hatten die Wucht der Auseinandersetzung von Sunniten und Schiiten, und die Politik der großen Geldgeber in den Ölstaaten völlig unterschätzt, es wurde gewaltig teuer für die USA. Schröder-Deutschland und andere hatten genau dies befürchtet. Als der Deckel der Militärdiktatur Saddams wegflog, kochte insbesondere der sunnitische Radikalismus mit seinem Bombenterror in diesem tief gespaltenen Land hoch.

Inzwischen ist ISS auch im Irak eine Macht geworden. Nicht nur die USA, auch Russland und Assad haben daran großen Anteil, aber weitaus am meisten die reichen Golfstaaten. Sie führen über ISIS einen militärischen und kulturellen Krieg mit dem Iran, Russland und dem Westen durch die terroristische Zerstörung der Grundlagen von Gesellschaft. Da nützt es nichts, und es ist trotz der verrückten Bush-Regierung sachlich falsch, das alles hasserfüllt dem Konto der USA gutzuschreiben.

Deutschland hat sich für die Kurdenfrage gegenüber der Türkei letztlich erfolgreich immer sehr intensiv eingesetzt, allerdings zeitweise auch gewisse PKK-Strukturen bekämpfen müssen. Keineswegs werden die vielen kurdische Organisationen in Deutschland als Terrorismus verfolgt, das sind Märchen. Man hat beste Kontakte zu den Kurden im Nordirak und Syrien.
 

23.08.14 14:35
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80400 Postings, 7792 Tage Anti LemmingOhne Stalins Gnade gäb es heute keinen Daiphong

Dann möchte ich noch mal was weniger nettes, aber gleichwohl wichtiges und richtiges nachtragen.

Als Hitlers Russlandfeldzug an Stalins Gegenoffensive scheiterte und die Ostfront wieder in Richtung Berlin rückte, ahnte Hitler, dass er den Krieg verloren hatte. Dafür wollte er sich an seinen Erzfeinden, den Juden und den Russen, rächen. Beide fasste er unter dem Sammelbegriff bzw. Konstrukt des "jüdisch-bolschewistischen Weltfeinds" zusammen.

An den Juden rächte er sich in Massenvernichtungslagern wie Auschwitz: 6 Millionen Juden wurden dort "industriell" durch Vergasung getötet.

An den "russischen Untermenschen" rächte sich Hitler mit der Strategie der "verbrannten Erde". Auf dem Rückzug machten deutsche Truppen alles, was sie vorfanden, dem Erdboden gleich. Unzählige Sowjetbürger wurden von der deutschen Wehrmacht in Massenerschießungen getötet. Die Bilder ähneln in erschreckender Weise jenen, die war gerade von den Massenerschießungen durch die ISIS-Terroristen im Irak sehen. Insgesamt wurden im zweiten Weltkrieg 13,6 Millionen sowjetische Soldaten und 19,6 Millionen sowjetische Zivilisten getötet.

Wenn Stalin gemäß der von Daiphong so vehement gepredigten "Auge um Auge, Zahn und Zahn"-Kriegsrhetorik und -"Logik" in gleicher Weise in den eroberten deutschen Gebieten inkl. Berlin vorgegangen wäre, dann hätten die russischen Soldaten auch dort einen Großteil der Zivilbevölkerung erschossen. Nur weil Stalin diesem Kriegs- und Vernichtungswahn - Gott sei dank - NICHT folgte und NICHT Gleiches mit Gleichem vergolt, blieben viele Ostdeutsche, womöglich auch die Eltern von Daiphong, am Leben. Daiphong verdankt seine Existenz somit womöglich Stalins "Gnade".

Auch Gorbatschow hat nicht Gleiches mit Gleichem vergolten, obwohl auch er dazu - historisch - noch alles Recht gehabt hätte angesichts der extremen und geradezu terroristischen Nazi-Zerstörungen und Tötungen in der Sowjetunion.

Nein, Gorbi hat Deutschland die eroberte DDR nach dem Mauerfall "zurückgeschenkt". Als einzige Gegenleistung hatte Gorbi gefordert, dass die Nato-Grenzen von 1990 unangetastet bleiben sollten. Einen schriftlichen Vertrag hat Gorbi aber nicht gemacht, er hat sich auf Handschlag-Versprechungen verlassen - ein grober Fehler.

Denn der Westen hat in den Folgejahren die Ostgrenze via EU- und Nato-Erweiterung kammheimlich immer weiter nach Osten verschoben. Der letzte Coup sollte die Ukraine werden, aber dies ließ der inzwischen erstarkte Putin [Wallstreets Hochzocken des Ölpreises stärkte auch den Erzfeind ;-)] nicht mehr durchgehen, auch weil auf der Krim wichtige russische Militärbasen gefährdet waren.

Und diese Gegenwehr Putins gegen den durchaus aggressiven "Ostdrang" des Westens stellt Daiphong - derselbe Daiphong, den es ohne Stalins Gnade womöglich gar nicht gäbe - nun als "Stalinismus" an den Pranger.

Irgendwie krank, und auch ein bisschen undankbar...
 

23.08.14 14:44
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14478 Postings, 4993 Tage Zanoni1Also beleidigt wurde hier nicht Shostakovich,

liebe Oma. Soviel kann man ausschließen.

Daiphong hat, wie Du selber zitiert hast, ja nicht geschrieben, dass der Musikteppich stinke, sondern Deine Scheiße, die da drunter läge.
Dies ist eine feiner (oder ein nicht so feiner) Unterschied.

;)



 

23.08.14 14:48
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12996 Postings, 6138 Tage daiphong#58 der Text stammt von "der Saker",

der mit seinen Mitstreitern "an der Front" unter den "Milizionären" oder russischen Söldnern und in Moskau absolut zu Hause ist. "live von der Front" kann man auf dieser site Denkweise, Strategie, Ideologie, Hass der Kämpfer und ihrer Ideologen studieren. Ich hatte sie hier mal verlinkt, wie Fill aber völlig unkommentiert deren Texte einzustellen, halte ich für falsch.  

23.08.14 14:48
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74155 Postings, 6299 Tage FillorkillLehna, es gibt in Kiew keine gewählte Regierung

Das wird auch durch unermüdliche Wiederholung nicht anders.  Die Junta selbst nennt sich 'Interims- oder Übergangsregierung', weil sie (angeblich) treuhänderisch die Geschäfte führen will, bis eine aus Wahlen hervorgegangene Regierung übernehmen kann...
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"History that repeats itself turns to farce. Farce that repeats itself turns to history."

23.08.14 14:48

80400 Postings, 7792 Tage Anti LemmingIst halt ein Analer,

unser Daiphong. Scheiße unterm Teppich ist das einzige, was ihm noch Freude bereitet ;-)

Bei Scheiße am Beim und an den Händen gab's nämlich immer Prügel von Mutti.  

23.08.14 14:56
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80400 Postings, 7792 Tage Anti Lemming"Scheiße unterm Teppich"

passt als Beschreibung übrigens auch hervorragend zur Nato-Strategie in der Ukraine.  

23.08.14 14:56
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14478 Postings, 4993 Tage Zanoni1Och weißt Du,

Daiphong hat doch manchmal bei aller Frechheit eine recht feine Nase und
irgendetwas müffelt mir da auch entgegen.

;-)  

23.08.14 15:01
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74155 Postings, 6299 Tage Fillorkillgewählte Regierung als Nazi-Marionetten bezeichnet

Oligarchen sind keine Nazis, sondern Geschäftsleute. Sie hatten sich der nationalen Revolution lediglich bedient in der Durchsetzung gegen ihresgleichen und benötigen sie weiterhin zum Machterhalt. Dafür mussten sie die nationalen Revolutionäre in den Rang offizieller Polizeiorgane hochstufen, was ihnen langsam Kopfschmerzen bereiten wird - denn die sind KEINE Geschäftsleute...
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"History that repeats itself turns to farce. Farce that repeats itself turns to history."

23.08.14 15:04

12996 Postings, 6138 Tage daiphong#65 die Methodik eines Arschlochs

23.08.14 15:15
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4041 Postings, 5244 Tage lifeguardim korrupten morast

schlagwörter sich an den kopf werfen ist zwar ein beliebter sport, auch hier im thread, aber das problem der ukrainischen gesellschaft ist ein generelles; im osten wie wie westen. die ukraine hat sich zu einem durch und durch korrupten staat gewandelt. deshalb gabs den majdan. deshalb ist das einfache volk unzufrieden. deshalb wollten die ostler ursprünglich mehr föderalismus. deshalb die probleme mit den oligarchen. ich könnt die liste noch länger machen, aber eines noch: deshalb die probleme von gazprom mit den unbezahlten rechnungen.

"Corruption is a widespread and growing problem in Ukrainian society. In 2012's Transparency International Corruption Perceptions Index Ukraine was ranked 144th out of the 176 countries investigated (tied with Bangladesh, Cameroon, Central African Republic, and Syria). Back in 2007 Ukraine had taken 118th place (179 countries investigated that year)."

http://en.wikipedia.org/wiki/Corruption_in_Ukraine  

23.08.14 15:21
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80400 Postings, 7792 Tage Anti Lemming# 262 Linguistische Belehrung an Zanoni

In Daiphongs Originalsatz stand:

"Die Scheiße unter deinem Musikteppich stinkt trotzdem stinkt zum Himmel."

Daraus machst du, Zanoni:

"Daiphong hat... ja nicht geschrieben, dass der Musikteppich stinke, sondern Deine Scheiße, die da drunter läge."

A.L.: Nein Zanoni, dort stand nicht "deine Scheiße", sondern "die" Scheiße unter "deinem Musikteppich".

Auch das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. Im Kontext von Daiphongs Formulierung richtet sich der "Scheiße-stinkt-zum-Himmel"-Affront gegen den Musikteppich, d.h. gegen Schostakowitsch, obwohl dieser Stalin-Gegner war.

Da haben wir die Scheiße!

 

23.08.14 15:23
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80400 Postings, 7792 Tage Anti Lemming# 69

Aus Gemeinheit lass ich # 69 nicht löschen ;-)  

23.08.14 15:24
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74155 Postings, 6299 Tage FillorkillTratschke fragt: Welcher kluge Kopf hat's gesagt ?

"Die territoriale Integrität der Ukraine kann nur erhalten werden, wenn man den Gebieten mit russischer Mehrheit ein Angebot macht"


Tip: Das Zitat stammt nicht von Fillkowski oder Malkowitch, auch wenn die schon vor 5 Monaten einen ähnlich putinhörigen Vorschlag machten...
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"History that repeats itself turns to farce. Farce that repeats itself turns to history."

23.08.14 15:25

12996 Postings, 6138 Tage daiphong#70 richtig. Alles kein Grund für Russland,

dort Krieg zu machen, sondern eher für westliche Methoden, sich zu entwickeln.

 

23.08.14 15:26
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4041 Postings, 5244 Tage lifeguardetwas pedantisch

in dem zusammenhang könnte man dann einige der pedanten wohl passend als korinthenkacker bezeichnen?  

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