Hallo,
Zunächst zu den Nebenwirkungen: Sie reichen von euphorisch heiter bis hin zu zutiesft niedergeschlagen ((__;
Das liegt an den Risiken: Die gute Fannie kann abgewickelt werden, wenn der Direktor der FHFA - der De Marco und nicht der Watt - befindet, dass die finanzielle Situation der Firma es erfordere...
oder in ein neues Gebildete übergehen, wenn der Kongress es beschließt. Da scheiterte vor ein paar Wochen der Corker-Warner-Plan. Je nach Plan würden dann die Aktionäre entschädigt, oder eben nicht )-:
http://www.fhfa.gov/webfiles/35/FHFACONSERVQA.pdf, vgl. Seite 3 vom 7. Sep. 2008(siehe zum Datum http://www.gpo.gov/fdsys/pkg/...pdf/USCOURTS-dcd-1_10-cv-00943-0.pdf, Seite 6) So kompliziert ist das manchmal...lol
Beide Szenarien wären für Halter von commons und wohl auch von preferred Aktien häßlich, wobei der Corker-Warner-Plan die preferred bevorzugte. Kurz: Fannie verkaufen, Schulden zurück an Staat, Rest erst für preferred und dann die commons...blabla
Die Spekulation beruht auf der Hoffnung, dass Fannie aus der conservatorship entlassen wird, weil der Direktor der FHFA es entscheidet aufgrund von Solvenz und Stabilität.(vgl. fact sheet, QUESTIONS AND ANSWERS ON CONSERVATORSHIP, S.2)
Hierbei ist die entscheidende Frage, ob die in Form von Dividenden geleisteten Zahlungen an die Regierung nicht eventuell doch als Rückerstattung der Schulden verrechnet werden können. Dann wäre Freddie Mac schon schuldenfrei, wenn er seine Sonderabschreibungen geltend machen würde - sehen wir ja dann wohl Dienstag. (Meines Erachtens der wichtigste Termin diese Woche). Und bei Fannie wirds wohl knapp nicht reichen in Q3. Das - also die Anrechnung der Zahlungen - wäre ein Meilenstein in Richtung Solvenz, einer der zwei Bedingungen dafür, dass die Aktionäre ihre Rechte zurückerhalten.("...the powers of the stockholders are suspended until the conservatorship is terminated." ebenda,S.2) Aber weiterhin unsicher ist, was als safe/stabil angesehen wird und was der liebe Herr Direktor wann und wie befindet.
Auf ein weiteres Risiko wird im Jahresbericht 2012 von Fannie hingewiesen (pdf, S.34):
http://www.fanniemae.com/resources/file/ir/pdf/...s/2012/10k_2012.pdf
Die Regierung hat offensichtlich vor, Fannie bis Ende 2017 vollständig auszusaugen und sogar die Kapitalreserve sukzessive auf 0 zu fahren. Da hilft nur ein wohlwollender Direktor, auf den hier keiner(außer mir) spekuliert oder eine genaue Prüfung der rechtlichen Grundlagen, auf denen die Politik entschieden hat. Ist denn alles rechtens, wie mit Fannie Mae verfahren wird?! Genau das ist Anlass zu weiterer Spekulation: Es wurde nie eine Aktionärsversammlung gehalten, die diese Entscheidungen mitträgt. Gelten die fact sheet nicht mehr, weil man der Firma keine Chance gibt, die Schulden zurückzugeben? ... Und moralische Fragen tun sich auf: Bestiehlt die Regierung nicht Fannie und ihre Aktionäre? Und politische: Ist das nicht kommunistisch, sich nicht nur in die Wirtschaft einzumischen, sondern das auch noch durch Enteignung zu bewerkstelligen?
Zu guter Letzt wird spekuliert, dass die Regierung aufgrund ihrer Misserfolge in der Vergangenheit sich nicht wagt, an den Strukturen des Hypothekenmarkes etwas gravierend zu ändern. Man denke an Ginnie Mae. Falsche Entscheidungen könnten alle Amerikaner direkt oder indirekt betreffen.
Ihr seht, unsere Fannie ist doch etwas kompliziert. Aber ich mag sie, obwohl ich sie irgendwann einfach rausschmeisse lol Also seid bei ihr immer auf der Hut, vor allem die Tage. Ich sage es mal so: Wenn die Fannie diese Woche glatt mit 2,41 plus minus 5 durchgeht, dann fress ich nen Besen und nehm das Bild als Avatar. Versprochen!
Gruß |