Erstmal eine Korrektur zu meinem vorherigen Post: Ad5 als Vektor wird nicht von SinoPharm, sondern von CanSino genutzt. SinoPharm, wie die meisten chinesischen Buden, setzt auf traditionelle Tot- oder Lebendimpfstoffe, Hühnerembryo-basiert. Kann man alle letztlich vergessen -viel zu kleine Kapazität zu langsam, zu teuer. Zu Risken und Nebenwirkungen fragt den nächsten Impfgegner im Bekanntenkreis .. Die haben hier gar nicht mal so Unrecht, solange sie nicht das Kind mit dem Bade ausschütten, d.h. automatisch annehmen, dass alle bekannten Schwächen von Tot-/Lebendimpfstoffen auch für neue Impftechnologien gelten müssen. Dies stimmt nämlich nicht: a.) RNA-Technologie liefert keinen ganzen Virus, sondern nur eine Anleitung (RNA), mit der die menschliche Zelle ein Stück des (nicht den ganzen!) Coronavirus nachbaut. Wer davor grundsätzlich Angst hat, sollte sich dauerhaft in einen Reinraum zurückziehen und auf Astronautennahrung umstellen: Wir nehmen täglich mehr fremde RNA von Viren (einschließlich "harmloser" Erkältungsviren wie Ad5 oder Alphacoronaviren) in unsere Zellen auf, als durch die Impfung geliefert wird. Diese RNA führt übrigens auch zu keiner Erbgutänderung, weil RNA die (Zell-)DNA nicht modifizieren kann. Im übrigen nutzen Viren dabei einen körpereigenen Mechanismus, d.h. unser Körper selbst stellt ständig selbst RNA her und verteilt sie an bestimmte Zellen, die nach dieser Anleitung z.b. Keratin für Haare und Finger-/Zehennägel herstellen, weisse Blutkörperchen bilden, usw.
b.) Das Problem bei RNA-Impfung ist, dass die RNA an sich höchst instabil ist. Sie muss durch "Verpackung" haltbar gemacht werden. Dazu gibt es im wesentlichen 3 Ansätze: 1.) Viren als Vektor (Verpackung) - s.o. 2.) Aminosäuren als Verpackung - nutzt u.a. Novavax
3.) Nano-Lipide als Verpackung: BT, Moderna, CureVac, Thailand.
Das große Fragezeichen hierbei ist die Verträglichkeit der "Verpackung": Wie wird sie verstoffwechselt, was macht sie mit Leber/Niere etc.? Kann sie Unverträglichkeitsreaktionen / Allergien auslösen ? Diese Fragen werden gerade im Rahmen der Nachbearbeitung der Phase 1/2-Studien untersucht (Phase 3 läuft zu kurz für mittelfristige Einschätzung), und ich kenne jemanden bei BionTech, der sich genau damit, in enger Abstimmung mit dem PEI, beschäftigt. Auch hier wirds keine Insider-Infos geben - die wären im Übrigen auch derzeit gar nicht zu kriegen, weil Phase 1/2 noch gar nicht lange genug beendet ist, um schon Aussagen zur längerfristigen Verträglichkeit zu machen. Was ich aber sagen kann, ist, dass dieses Thema sehr, sehr ernst genommen wird!
Nun zum Grundsätzlichen: Eiweiss-Allergien sind wohl bekannt (Gluten, Nüsse, Hühnereiweiss etc.), und nicht gerade selten . Ob die Eiweiss-Verpackung von Impfstoffen ebenfalls Allergiepotential hat, müssen letztlich die Entwickler, die mit solchen Verpackungen arbeiten (Novavax etc.), erforschen und beantworten. Ich persönlich würde mich bei aminosäurebasierten Impfstoffen erstmal zurückhalten - insbesondere wenn es Allergiker im Familienkreis beträfe. Im Gegensatz dazu sind bislang keine Allergien durch Lipide dokumentiert. Wirkstoffverpackung in Lipide hat lange Tradition (mindestens Altes Ägypten, steht übrigens auch schon in der Bibel) und ist generell gut erforscht (z.B. Wund- und Hautcremes). Wer diesbezüglich grundsätzlich skeptisch ist, sollte auch Titel wie Beiersdorf aus dem Depot nehmen, und in Zukunft auf Kräuteröle beim Kochen/ Grillen verzichten (Hey - ist das Risko denn schon bei HelloFresh eingepreist?). Will sagen: Klar kann immer noch was in Phase 3, bzw. der Langzeitverfolgung von Phase 1/2, schiefgehen. Aber das grundsätzliche Risiko dabei scheint mir vernachlässigbar: 2* 30 Mikrogramm Impfstoff (wovon auch nur ein Teil Lipidverpackung ist) ist eigentlich keine Menge, die Leber/Niere vor größere Probleme stellen sollte, und an sich sind Lipide für den menschlichen Körper sehr gut verträglich.
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