sieht jedenfalls so aus, als räumt Udo Zimmer mit alten Geschäftspraktiken bzw. Bilanzierungstricks auf. Die Umsatzbuchungen von Systaic wurden ja in Foren schon öfter mal kritisiert. Zimmer versucht jetzt vielleicht hier einen Übergang zu finden, ohne den alten Vorständen an den Karren zu pissen. Deshalb vermutlich diese etwas wage Formulierung "Dieses Projekt diente wesentlich dazu, den Ausgleich einer Forderung der systaic AG gegenüber einem spanischen Kunden abzusichern.".
Beim alten Vorstand hatte ich schon 2008 immer das Gefühl, der versucht für die Aktionäre (auch um die damalige KE zu rechtfertigen) hohes Wachstum darzustellen. Ich war ja damals ausgestiegen, weil Systaic Probleme hatte, über einige Monate ihre Forderungen einzutreiben. In gewisser Weise haben wir aktuell die gleiche Situation, die nun aber in Verbindung mit der ohnehin unsicheren Lage im Solarsektor zu einem stetigen Vertrauensverlust der Kapitalgeber geführt hat. Systaic wurde auch oft vorgeworfen, dass da eine Hand in die andere Hand arbeitet, also Firmen als Partner auftreten, die eigentlich Kamp gehören. Ich glaube Udo Zimmer hat erkannt, das jetzt tabularasa gemacht werden muss, sprich, er gewinnt das Vertrauen der Kapitalgeber nur zurück, wenn er einen neuen Wirtschaftsprüfer einsetzt, der alles genau unter die Lupe nimmt und aufgrund dessen Eindrücken ist Zimmer zur Überzeugung gekommen, auch die ganze Bilanzierung transparenter machen zu müssen. Deshalb ist auch auch zum Generalbevollmächtigten gemacht worden, um die wichtigesten Projekte inklsuive Kapitalbeschaffung voran zu bringen, was er schon mal kürzlich bei Augusta sehr gut geschafft hat. Für die Aktie bedeutet es letztlich ... wenn Zimmer erfolgreich bei der Kapitalbeschaffung ist und es sogar ohne Kapitalerhöhung schafft, dann kann die Aktie durchaus schon in einem Jahr bei 10 € stehen. Wenn er es nicht schafft, kann Systaic auch durchaus schon noch in 2010 insolvent gehen, falls man es parallel nicht schafft, die Verluste in den beiden anderen Segmenten zu reduzieren. Die aktuelle Bilanz empfinde ich allerdings nach wie vor als solide. Wichtig ist Kosten im Bereich Energiedach zu senken, ohne dabei an Vertriebsanstrengungen zu sparen, und gleichzeitig den Bereich Industrielösungen mit Kapital für die Vorfinanzierung zu versorgen. Wenn die Forderungen da aus Spanien noch kommen, dürfte es gut aussehen. Das Gewächshausprojekt in Italien scheint mir eine ziemlich aufgeblasene IR-Story des alten Vorstands gewesen zu sein. Echt krank, dass man noch Mitte Juni dazu gestanden hat, über 400 Mio € Umsatz machen zu wollen und das bei 8% Marge. Unfassbar! Trotzdem ist man als Anleger selbst schuld, da nehm ich mich nicht aus. Genug Warnungen gab es, allerdings davon genügend oberflächliche Warnungen, auf die ich auch in Zukunft nicht hören werde. So komisch es sich heute auch anhören mag, aber den Unterschied zwischen Bashern und sinnvoller Kritik anderer User kenne ich schon noch. ----------- "hätten sie mir doch lieber den Wendler hingestellt"
Sido |