Alocasia hat den spannenden Punkt angesprochen. Haben „safeHarbor“-Werte mit der WMIH zu tun?
Vordergründig kann man sagen, dass das zwei Paar Schuhe sind; also getrennt voneinander ablaufen.
Aus unserer Erfahrung heraus wissen wir, dass der Vordergrund völlig anders aussehen kann als der Hintergrund. Die Dinge, die im Hintergrund besprochen werden (also z.B. im Hinterzimmer des Gerichts oder bei Gesprächen von Susman&Godfrey bei Goldman Sachs oder einfach in irgend einer Chefetage…), werden öffentlich völlig anders kommentiert.
Dazu ein kurzer Einschub: Dirk Müller, der ja nicht auf den Mund gefallen ist und an der Börse Klarheit und Transparenz auszuleben versucht, spricht in diesem Video ( https://www.youtube.com/watch?v=__IfIvdm5eY ) dieses Hintergrundgehabe deutlich an und erklärt es auch. Und das fängt schon bei den kleinsten Vereinen an. Was die in ihren Sitzungen planen, wird nach außen anders kommuniziert, um sich nicht in die Karten schauen zu lassen. Und je größer und mächtiger diese „Vereine“ werden, um so ausgeprägter ist auch diese „Geheimnistuerei“. In meinen Augen ist das Video wirklich zu empfehlen, weil auch recht einfach erklärt wird, wie die Machtstrukturen entstehen und funktionieren und was dadurch auf uns (kleinen Leute) zukommt. Das wird in Bezug auf die „safe harbor“-Werte um so wichtiger, weil wir heute schon vorausschauend planen können, mit dem eventuell kommenden Vermögen (oder auch mit unserem derzeitigen eigenen Besitz) dann richtig umzugehen.
Zurück zu dieser „Hinterzimmermentalität“: Die heutigen Machtstrukturen sind bestens untereinander vernetzt und planen etwas… muss ja nicht unbedingt schlecht sein, denn die meisten meinen es erst einmal gut. Trotzdem werden diese Pläne niemals öffentlich, weil die Strategie dann hinfällig wäre. Z.B. wird keiner der Mächtigen in der Bananenrepublik öffentlich bekannt geben, dass sie sich von den Chinesen nicht in die Wurst vom Brot nehmen lassen. Jeder interessierte Mensch weiß, dass die Bananenrepublik ihre Macht um jeden Preis behalten wird. Und somit wird China früher oder später in die Knie gezwungen. Aber wem erzähl‘ ich das? Die meisten hier wissen das eh schon lange.
Und nochmal weiter zurück zu unserem Fall: Jetzt sollte zumindest klar sein, dass die öffentlichen Bekanntmachungen der Reorganisation nur ein Bruchteil von der ganzen Wahrheit sind. Jeder, der das Gegenteil behauptet, hat in meinen Augen keine blasse Ahnung vom WaMu-Fall. Mit dieser Erkenntnis können wir leider die Wahrheit zu den „safe harbor“- Werten noch nicht finden, denn diese Wahrheit wurde ebenfalls nie öffentlich kommuniziert. Da kann man sich nur durch viel Wissen und Fleiß immer weiter annähern. Und da muss ich sagen, dass sich die Indizien verhärten. In der Tat gibt es definitive Beweise von weiterlaufenden Werten (z.B. die performing Trusts), die direkt mit der WMI zu tun haben. Da wurde nichts liquidiert und reorganisiert, wie man das bei Insolvenzen so gewohnt ist. Unklar ist da noch, wer die Begünstigten dieser Trusts sind; sind es ganz andere Besitzer oder gehören die Werte immer noch zur WMI? Und wenn die WMI wirklich Begünstigter ist, wäre die WMIH der offizielle Nachfolgeroder eben die reorganisierten Aktionäre, die wiederum durch die Escrows genau definiert werden. Alle anderen „Gläubiger“ werden offiziell nach dem Gesetz durch den Wasserfall bedient. Die letzte Klasse im Wasserfall hat aber eine Sonderstellung als „offene Klasse“. Das bedeutet, sie sind keine Gläubiger, die durch das Gericht „beurteilt“ werden, wie die anderen Klassen vor ihnen, sondern sie sind eine „Auffangklasse“, die alle Restwerte innerhalb und außerhalb des Wasserfalls auffangen. Und da sind die ständigen Äußerungen von AZCowboy, dass es keine LTIs für uns geben wird nachzuvollziehen, weil die LTIs überhaupt nur aufgrund der inneren Wasserfall-Restwerte ausgegeben werden können...und da bleiben entweder Peanuts oder gar nichts. Außerhalb des Wasserfalls braucht man keine Liquidating Trust Interests (Anteile an der Insolvenzmasse), weil das nicht die Insolvenz betrifft.
Letztendlich werden wir nur im Nachhinein erkennen können, was die WMIH bzw. die Escrows mit den Performing Trusts zu tun haben.
Positiv erstaunt bin ich aber gerade in diesem Jahr, weil wir im Februar den offiziellen Abschluss der „WMI-action“ hatten… kurz danach wurde der Merger angekündigt und nach der Umsetzung der Fusion, Ende Juli, kam auf einmal der gähnend langsame Trust daher und will auf einmal den Wasserfall beschleunigen. Das sind einfach zu viele Indizien auf einmal, als das das nichts zu sagen hat. Aber wir werden sehen, was wirklich dran ist an diesen Auffälligkeiten.
Die nächsten wichtigen Termine: Am 16. Oktober wird zu diesem Trust-Anliegen vor Gericht beraten… und evtl. entschieden. Die WMIH wird durch den geplanten 1:12 Resplit im „Nasdaq Global Select Market“ (derzeit „Nasdaq Capital Market“) aufgenommen… die Sondersitzung dazu ist am 9. Oktober um 9.00Uhr Ortszeit.
LG union
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