Wenn ich an einen Putsch denke, denke ich zuerst an Länder aus der dritten Welt. Für mich ist ein Militärputsch innerhalb Europas ein unvorstellbarer undemokratischer Vorfall.
Doch wenn man sich die politische Entwicklung der letzten Monate in der Türkei anschaut, kommt dieser Putsch nicht ganz so überraschend. Die Türkei ist nicht nur ein bevorzugtes Angriffsziel von Terroristen, es ist für mich ein Unrechtsstaat aufgebaut auf gläsernen Säulen. Nicht nur die Bekämpfung von Minderheiten wie die Kurden, sondern die Bekämpfung von Menschenrechtlern, Oppositionellen, gemäßigten Politikern und Unterdrückung von Minderheiten, sind ein Zeichen für eine diktatorische Staatsführung. Und wie in vielen Diktaturen kann es auch in der Türkei jetzt häufiger zu Unruhen/ Aufständen kommen.
Es gab bis jetzt 60 Tote und unzählige Festnahmen und der türkische Despot Erdogan kündigte an, dass er weiter hart durchgreifen will. Was dieses „hart durchgreifen „ heißt kann ich mir vorstellen, es geht ihm nicht darum demokratische Zustände herzustellen, es geht ihm um eine grenzenlose Macht. Eine Macht, die er gegen jeden Andersdenkenden missbrauchen wird.
Wer sich mit diesem Despoten, der sein Land wohl kontinuierlich in eine Diktatur umgestaltet, verhandelt um ihm dem Weg nach Europa zu öffnen, stellt sich auf Seiten einer Gewaltherrschaft.
Wer sich mit diesem Despoten einlässt, missachtet 60 Tote und die vielen, die willkürlich ins Gefängnis gekommen sind. Und was es heißt, in einem türkischen Gefängnis zu sitzen, nur weil man gegen einen Despoten vorgegangen ist, kann sich jeder denken.
Wer sich mit diesem Despoten einlässt, missachtet die Grundsätze einer demokratischen Gesellschaftsordnung, und erklärt sich mit denen solidarisch, die 60 Menschen getötet haben.
Für das Vorgehen des Despoten Erdogan gibt es keine Rechtfertigung und keine Entschuldigung.
----------- Wo Angst herrscht verkriecht sich die Vernunft. |