Mit den jetzt vorgelegten Zahlen hat sich bestätigt, was das ganze Jahr über schon im laufen war. Die Stellung von Amazon im Handelsgeschäft ist kaputt.
Mit 800 Mio. $ Miesen aus dem Kerngeschäft ist das nicht mehr so nebenbei auszugleichen. Zwar macht der Konzern weiterhin gute Gewinne, jedoch werden sich das Analysten und Anleger nicht mehr lange mit ansehen, wenn das Kerngeschäft in allen Bereichen nicht einmal kostendeckend arbeitet.
Der Trend zu Billigprodukten ist gebrochen, und der Kunde verlangt mehr Qualität, die jedoch schon lange nicht mehr bei Amazon bezogen werden kann, weil sehr viele Qualitätsanbieter ihren Vertrieb gewechselt haben; und entweder zum Spartenvertrieb (Mode=Zalando) gewechselt sind oder sogar selbst vertreiben.
(Der Post sei es gedankt, denn die Konditionen sind nicht anders als bei Amazon oder sogar noch besser)
Der jetzt angekündigte Aufbau einer Ladenkette von Amazon kann nur unter dem Hinweis auf Wall Mart in Deutschland ausgelacht werden, besonders jetzt, wo ALDI und LIDL und EDEKA selbst ihre Marktanteile ausbauen konnten, aber jeweils nur in dem der Billiganteil vermindert wurde. Und schon jetzt lässt sich zumindest für Nord-Berlin sagen, dass das Experiment mit der Lebensmittel-online-Lieferung höchstens auf eine schwarze Null zusteuern wird. Und das nur weil der Bezirk Reinickendorf überdurchschnittlich wohlhabend ist.
Eins Ausdehnung auf die Innenstadtbezirke dürfte kaum in Betracht kommen.
Alles Gute
Der Chartlord
P.S. Deswegen werden auch eine oder zwei oder noch mehr Steuerreformen in den USA nichts nützen, denn Qualität hat ihren Preis, der gerade jetzt durch die Verringerung der Unternehmenssteuern in den USA einen weiteren Schub ins Kingdom of Cheapness bekommt. Und genau das verhindert Wettbewerb auf Qualitätsbasis, aber genau der ist in Zeiten steigender Einkünfte gefragt. |