Längst nicht mehr zu übersehen: ob Inlands- oder Auslandsberichterstattung, ORF Verhalten ist auffällig, seine Berichterstattung wiederum fragwürdig mangelhaft.
Liegt es aber an Inkompetenz oder Mutwilligkeit?
Als Nachweis bietet sich gerade zu diesem Zweck ein aktueller Artikel vom 9. Dezember 2019 zu US-Innenpolitik an: "Bericht rechtfertigt Russland-Ermittlungen des FBI" -> Link
Wie erwartet, gleich am Beginn des Artikels, bringt ORF den "wichtigsten" Fund seiner journalistischen Meisterleistung:
"Die Einleitung der Russland-Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI war – anders als von Präsident Donald Trump angegeben – nicht politisch motiviert."
Ohne Zweifel, bei der aktuell polarisierten Umgebung Washingtons, ist es bestimmt keine leichte Aufgabe mitzuhalten. Dennoch, wie erklärt sich, dass ORF eine dermaßen mangelhafte Wiedergabe dem Leser wieder unterbreitet?
Die halbherzige Verfassung dieses ORF-Artikels überrascht zwar nicht, hingegen die bisherigen Beobachtungen verraten ORF plumpe Dreistigkeit: - (1) im Artikel wird nicht erwähnt, dass der Generalinspekteur Michael Horowitz lediglich mit dem Schwerpunkt in Causa "FISA-Missbrauch" beauftragt wurde. Obwohl er es "gut gemeint" hat, ist seine Schlussfolgerung im Bericht (betreffend "Einleitung der Russland-Ermittlungen") mehr oder minder nebensächlich.
- (2) entscheidend jedoch ist, der US-Justizminister William Barr und US-Staatsanwalt John Durham haben Horowitz Schlussfolgerung zeitgleich beanstandet. Obwohl beide Statements zeitgleich mit dem "Horowitz"-Bericht öffentlich erfolgten, werden diese zwei Beanstandungen im ORF-Artikel nicht erwähnt.
- (3) William Barr und John Durham haben mehr Einsicht, Reichweite und deutlich mehr Gewicht zum Thema, denn John Durham wurde im April 2019 speziell zu diesem Zweck mit der gesonderten Sonderermittlung "Ursprünge und Einleitung der FBI-Untersuchung zur Russlandaffäre 2016" beauftragt. Sein Bericht ist noch ausstehend, sollte aber bald auch veröffentlicht werden. Offensichtlich auch diese sehr wichtigen Informationen sind für ORF nicht wichtig.
- (4) ORF hat das Thema seit 9. Dezember völlig ignoriert (keine weiteren Folgeartikel veröffentlicht), obwohl es mindestens zwei markanten Gelegenheiten gab:
- (a) am 10. Dezember William Barr gab weitere ernüchternden Interviews (siehe unten).
- (b) am 11. Dezember fand eine stundenlange Anhörung vor dem US-Senatsausschuss zum "Horowitz"-Bericht statt. Durchaus entscheidend, da die Anhörung dementsprechend reichlich für Schlagzeilen in den USA sorgte. Hingegen ORF hat nichts darüber berichtet.
Im kurzen Kontext, was der Leser u.a. nicht erfahren hat:
- US-Justizminister William Barr und US-Staatsanwalt John Durham haben Horowitz Schlussfolgerung betreffend "Einleitung der Russland-Ermittlungen" unmissverständlich beanstandet. (Q1*)
- William Barr äusserte sich in einem Interview im folgenden Wortlaut:
- (1) die "Russlandaffäre Spinnerei" wurde von der unverantwortlichen Presse übertrieben gepusht. (Q2*)
- (2) das FBI hat mit gefälschten Dokumenten Trump & Co. ausspioniert. (Q3*)
- bei der Anhörung vor dem US-Senatsausschuss, Michael Horowitz musste zugeben, dass politische Motive für den FISA-Missbrauch nicht ausgeschlossen werden können. (Q4*)
- sowie weiters, die Anhörung verdeutlichte klar die schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten und Fehlverhalten einzelner FBI-Agenten bei den Ermittlungen.
Während ORF seine leidenschaftliche Hingabe und Interesse für die lächerliche und unverhältnismäßige "Alibi-Impeachment Show" zeigt - im wohl gewohnten Format: ausführlich einseitig und bunte Bilder -, diese durchaus wichtigen Informationen bleiben dem ORF-Leser völlig vorenthalten.
Aber ist das ein Zufall? Nein, ORF Absichten spiegeln sich unmissverständlich in seinem wiederholt gezeigten Verhalten wider. Ausgerechnet zu diesem Thema hat ORF dem Leser die gleichen Details auch in 2018 vorenthalten:
05.02.2018: das Fehlverhalten dieser einzelnen FBI-Agenten -> Link 04.06.2018: ein von vielen versuchtes "Trump Bashing" wohlgemerkt zum gleichen Thema -> Link
Inakzeptabel ist auch die relevante Tatsache, dass ORF sich bei dem Unfug "Russlandaffäre" drei Jahre lang dreist und hemmungslos manipulativ beteiligt hat. Als Folge müssten sich langsam viele ORF-Leser verarscht vorkommen, daher die unumgängliche Frage: warum versucht ORF weiterhin mutwillig den Leser von der Idee einer flachen Erde noch zu überzeugen?
Ausgehend von weiteren zwei Tatsachen, dass die ORF-Redaktion seit 11. Dezember (als die Anhörung vorm US-Senatsausschuss stattfand):
- (a) auf eine schriftliche Anfrage um Stellungnahme zu diesem Sachverhalt nicht reagiert, aber
- (b) auch keine weiteren Folgeartikel veröffentlicht hat,
..lässt sich der Nachweis der vermuteten Annahme zusätzlich aus seinem bloß tiefen Schweigen herleiten.
Insofern auf die Frage hin: bloß nur ein inkompetenter Funker oder doch ein mutwilliger Flunkerer?
Die Antwort lautet nachweislich: eindeutig ein (dreist) mutwilliger Flunkerer.
#LeftMediaIsTrash
* Referenzen und Quellen: * Q1: 09.12.2019, U.S. Attorney John Durham: ‘We Do Not Agree’ with Inspector General Conclusion * Q2: 10.12.2019, Barr: Russia Probe Was a 'Completely Bogus Narrative' Hyped by Irresponsible Press * Q3: 10.12.2019, William Barr: FBI Falsified Documents to Continue Spying on Trump & Co. After Election * Q4: 11.12.2019, DOJ IG M. Horowitz Appears to Admit Political Motives Might Have Played a Role in FISA Abuse
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