ist wie man regelmäßig einem Bullwhip begegnet. Aber genau das haben wir bei Varta ja nicht. Varta ist gar nicht bis zu einem Peitscheneffekt gekommen.
Wenn man jetzt die Presseberichte durchliest, wird man feststellen, wie die Botschaft aus den wenigen Informationen, die man erhalten hat, mutiert und es schon wieder einen Drall bekommt, der einen, wenn man Pech hat oder dem kritiklos begegnet, schon wieder auf die falsche Fährte lockt.
Im ursprünglichen Text – und das ist bisher der einzige, den es zu diesem Thema gab - hieß es, dass die Unternehmensberater einen Plan zum Umbau des Unternehmens vorgestellt haben und daraufhin die Banken die Finanzierung verlängert haben.
Für jeden Finanzierungsberater heißt das erstmal, dass sich der Finanzierungszweck, die Vorhabensbeschreibung, geändert hat. In jeder Kreditbestimmungen findet sich ein Sonderkündigungsrecht der Bank, wenn von der Zweckbestimmungserklärung und von der Sicherungszweckerklärung insbesondere der Werthaltigkeit der Sicherungen selbst abgewichen wird.
Dass die Verlängerung einer Finanzierung eine Veröffentlichung wert ist, dafür gibt es zwei Gründe: a) eine oder beide Änderung/ -en des vorbezeichneten Umstandes gab es oder b) an der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der Kreditraten gibt es schwerwiegende Zweifel. Zu b) jedes Unternehmen muss dem Kreditor jährlich die Abschlüsse vorlegen, wenn es einen bestimmten ungesicherten Darlehensteil überschreitet oder eine KK-Linie unterhält.
Und was findet man jetzt in der Boulevardpresse ? Da ist mittlerweile so viel Unschärfe drin, dass man es auch komplett anders verstehen kann; für eine Uminterpretation fehlt aber jegliche Information.
Im Zusammenwirken mit schöngefärbten Meinungen, wie bspw. Kurzarbeit als möglicher turn around-Faktor, hat man schon wieder die Geschichte umgedichtet.
Nehmt doch bitte die Informationen so, wie sie sind. Dieses Dazudichten und Hineininterpretieren, das ist genau die deutsche Anlegerfolklore, die zu schlechten Entscheidungen führt. |