Die Q2-Zahlen von Aleo Solar zeigen was bei PV derzeit abgeht.
Aleo Solar hat in Q2 einen Umsatz von 144,6 Mio. € erzielt und dabei 85,2 MW an Modulen verkauft. Damit hat Aleo Solar 31,1 MW mehr Module bzw. 57% verkauft wie in Q1 und der Umsatz konnte um 57,2 Mio. € bzw. um 65% gesteigert werden. Trotz diesem relativ starken Umsatzwachstum von Q1 auf Q2 generierte Aleo Solar nur noch einen operativen Gewinn von 1,4 Mio. € in Q2. In Q1 lag das EBIT noch bei 2 Mio. €.
Es zeigt sich an dem Q2-Ergebnis von Aleo Solar zwei Dinge:
- Die Nachfrage war in 2011 bis dato gar nicht so schlecht, denn Aleo Solar hat bis jetzt in 2011 in etwa die selbe Menge in MW an Modulen abgesetzt wie in 2010 (2011: 139,1 MW/2010: 138,6 MW). - Das schwache EBIT in Q2, trotz eines deutlichen Umsatzwachstums gegenüber Q1, zeigt sehr deutlich die Auswirkungen der stark fallenden Modulpreise, vorallem seit Anfang Mai. In Q2 2010 hatte Aleo Solar noch eine EBIT-Marge von 10% und in Q2 2011 lag sie nur noch bei 1%.
Man kann jetzt zwar Conergy nicht mit Aleo Solar vergleichen, da Aleo Solar ein reiner Modulhersteller ist, aber die Vergleichszahlen von Aleo Solar zu 2010 zeigen deutlich wie schwer es Modulhersteller bei diesen Modulpreisen haben um überhaupt noch Gewinne erzielen zu können und Aleo Solar gehört nach Solaworld zum margenstärksten deutschen Modulbauer. So gesehen sind die Zahlen von Aleo Solar ein Zeichen dafür wie schwach die Q2 Conergy-Zahlen ausfallen werden, denn bei Conergy ist die Kostenstruktur alles andere als gut.
Es wird bei Conergy wohl wie fast immer sein, dass der Umsatz gut sein wird, aber die Gewinnzahlen schlecht. Ich rechne bei Conergy mit einem recht guten Q2-Umsatz von 230 Mio. € (Q2 2010: 239 Mio. €/Q1 2011: ), da Conergy doch einige schöne Projektaufträge in Q2 hatte (z.B: Slowakei, Griechenland, Thailand, Spanien) und die Nachfrage gegenüber Q1 deutlich angestiegen ist. Da jedoch die Modulpreise in Q2 deutlich in den Keller gerasselt sind und Conergy diesen Preisrückgang aufgrund ihrer teuren Zellpoduktion nicht mal annährend kompensieren kann, schätze ich, dass das EBITA trotz eines wesenlich höheren Umsatzes wie in Q1 noch mal schlechter sein wird. In Q1 lag das EBITA bei - 12,8 Mio. € und für Q2 gehe ich von einem Minus um die 20 Mio. € aus. Würde dann ein EBIT von Minus 25 Mio. €, ein EBT von Minus 29 Mio. € und ein Nettoverlust von satten 30 Mio. € (in Q1: - 20,7 Mio. €) bzw. 0,07 € je Aktie bedeuten. Wesentlich interessanter als diese GuV-Zahlen wird aber wohl der operative Cash Flow sein, denn der ist entscheidend ob Conergy unter Liquditätsengpass kommen wird oder nicht. In Q1 generierte Conergy ein sattes Minus beim operativen Cash Flow von knapp 60 Mio. €. Da Conergy in Q1 das Working Capital aufgebaut hat und das mit ein Grund war für diesen miserbalen operativen Cash Flow, sollte der operative Cash Flow in Q2 schon positiv sein, da ja das Working Capital abverkauft werden kann. Wenn nicht, dann wirds für Conergy hoch problematisch und dann müsste man sich wirklich mit Thema Insolvenz auseinandersetzen. Vorallem deshalb, da die Situation aufgrund der riesigen Überkapazitäten sicher in den kommenden Monaten nicht einfacher werden wird.
locar du weißt doch, dass es verdammt schwer ist bei Conergy einen Zock vorherzusagen. Bin jetzt nicht der Charttechniker, aber auf Intraday-Basis sind die 0,54 € schon auffallend. Mittlerweile haben sich auch bei Q-Cells einige Zocker eingefunden. Bin echt mal gespannt ob Conergy oder Q-Cells als erstes mal versucht werden hochgezockt zu werden. Da ich derzeit nicht großartig investiert bin, wurde durch Stopp Losses ausgestoppt, setze ich bei Conergy schon auf einen Zock, insofern die 0,54 € wieder zurück gewonnen werden. Jedoch bin ich eigentlich kein guter Indiaktor bei Conergy-Zocks, denn meine Conergy-Zocks sind in der Summe nicht allzu erfolgreich gewesen. Aber große Verluste sind auch nicht zustande gekommen, da ich bei Conergy schon mit engen Stopp Losses arbeite. |