Mit allen Mitteln wird zur Zeit versucht, Geld über die verschiedenen Zentralbanken nebst IWF zu drucken, um das Banken-System vor dem Kollaps zu retten. Allen diesen Massnahmen ist gemein, dass die Zentralbanken frisches Zentralbank-Geld mit Hilfe der elektronischen Noten-Presse schaffen, um damit allerhand Schuld-Titel aufzukaufen, die entweder keinen Wert mehr haben oder für die sich keine Investoren mehr finden, die "erarbeitetes" Geld darin investieren. Dieses Geld kommt zur Zeit nur dem Banken-System zugute, so dass man im Consumer Bereich noch keine wesentlichen Anzeichen einer ausufernden Inflation der Sachwerte (einschliesslich Lebensmittel und Dienstleistungen) beobachten kann.
Auf der anderen Seite wurde das Schein-Vermögen der Bürger und Investoren insbesondere durch die Immobilien-Blase so stark aufgebläht, dass eine riessige Menge an Geld-Vermögen auf Konten bei Banken liegt. Wenn nun durch die Unsicherheit im Banken-System nur ein kleiner Teil dieser Vermögen in Sachwerte fliesst, ergiesst sich das im Rahmen der Zentralbank-Aktionen neu geschaffene Geld fast ungehindert über den Markt. Dadurch kann sich über Nacht, quasi "aus dem Nichts" eine Hyperinflation entwickeln, die auch durch liquiditäts-abschöpfende Massnahmen der Zentralbanken nicht mehr aufzuhalten sein wird. Würden die Zentralbanken nämlich 70-90 Prozent der erst in den letzten 6-9 Monaten geschaffenen Geld-Menge dem Markt wiederentziehen, dann würde das Banken-System augenblicklich kollabieren.
In meinem Kommentar vom 31. März habe ich aufgezeigt, wie ein Haus mit einem Wert von 10.000 Geld durch die Geld-Schöpfung im Banken-System plötzlich 100.000 Geld Wert sein kann. Alle Parteien, die das Haus für 10.000 Geld teurer weiterverkauft haben, fühlen sich um 10.000 Geld reicher. Würden von diesen 90.000 Geld nun z.B. 45.000 Geld in Sachwerte getauscht, dann konkurriert nicht die ursprüngliche Geld-Menge 10.000 um dieselbe Menge der Sachwerte, sondern 45.000. Es ist einsichtig, dass dies zu einer Preis-Explosion der Sachwerte führen würde. Entzöge nun die Zentralbank der Bank, wo die Kunden ihre 90.000 Geld liegen haben, wieder 30.000-40.000 Liquidität (= Zentralbank-Geld), um diese Preis-Explosion zu verhindern, dann könnte die Bank nur 12.000 Geld den Kunden auszahlen. Die Bank würde untergehen und damit die verbliebenen Konto-Guthaben i.H.v. 90.000 Geld. Das System wäre dann wieder bei seinem Ausgangs-Zustand angelangt.
Ein lesenwerter Artikel wurde im Wall Street Journal am 6. April 2009 veröffentlicht. Dieser Artikel kann unter http://online.wsj.com/article/SB123897612802791281.html heruntergeladen werden. In diesem Artikel wird auch gut dargestellt, wie die von Eichelburg und Ziemann als "Wahrheits-Ministerium" verspottete Statistik-Behörde "Bureau of Labor Statistics" (BLS) die Inflations-Zahlen eklatant gefälscht hat. Durch eine Bindung des Preis-Indexes (CPI) an die Mietkosten (obwohl in den U.S.A. praktisch alle Bürger in den eigenen vier Wänden leben) wurde so im Jahre 2004 eine Inflations-Rate von 3,3 % ausgewiesen, obwohl sie bei Berücksichtigung der wirklichen Kosten der eigenen vier Wände 6,2 % betragen würde. So stieg das Verhältnis der Kosten eines Eigenheims zu den Mietkosten innerhalb der Jahre 1983 bis 1996 nur von 1-zu-19,0 auf 1-zu-20,2 (d.h. der Preis eines Eigenheims beträgt das zwanzigfache der jährlichen Mietkosten für ein entsprechendes Objekt). In den Jahren 1999 bis 2006 hat sich dieses Verhältnis von 1-zu-20,8 auf 1-zu-32,3 vergrössert. Bei nichtveränderten Mietkosten von $10.000 in den Jahren 1999 und 2006 haben sich die Kosten eines Hauses von $208.000 auf $323.000 erhöht. Wenn das BLS nun lediglich die (nicht veränderten) Mietkosten bei der Berechnung der Inflations-Rate berücksichtigt, die (stark gestiegenen) Kosten eines Eigenheim aber vernachlässigt, so handelt es sich hier um eine reine Manipulation der Statistik.
Im WSJ Artikel wird die Frage gestellt, warum das Platzen der DOTCOM-Blase (Dez 1999 bis Sep 2003) $10.000 Mrd an Vermögen auslöschen konnte, ohne dass das Finanz-System auch nur im Ansatz gefährdet wurde. Und auf der anderen Seite der heutige Crash der US-Immobilien-Werte, der z.Zt. in etwa $3.000 Mrd an Vermögen ausgelöscht hat, das Finanz-System an den Rande des Zusammenbruchs bringen konnte. Die Antwort: In der ersten Krise wurden wirkliche Vermögen ausgelöscht, während die heutige Krise nicht vorhandene Vermögen (siehe obiges Beispiel und meinen Kommentar vom 31. März) ausgelöscht hat. Dadurch, dass die immobilien zu 90 bis 100 % "on Margin" gekauft wurden, verloren die Eigentümer relativ wenig Geld. Während die grössten Verluste durch die finanzierenden Banken zu tragen waren.
Der Bericht schlussfolgert, dass sowohl die heutige Krise als auch die "Great Depression" der 20/30er Jahre durch exzessive Verschuldung der Konsumenten insbesondere durch Hypotheken hervorgerufen wurde. Und dass diese Entwicklung wohl das Ende des massiven Konsums der vergangegen Jahre, insbesondere im unteren Bereich der Einkommen einläuten wird.
Die ultimative Schluss-Folgerung wird aber nicht gezogen: Dass nämlich nicht das Banken-System die Lasten tragen muss, sondern dass lediglich Schein-Vermögen in Form von Einlagen bei den Banken eliminiert wird (diese Vermögen sind schon eliminiert - man hat es den Leuten nur noch nicht gesagt und versucht die Erkenntnis durch Staats-Garantien und Geldspritzen herauszuzögern). Die während der DOTCOM-Blase vernichteten Vermögen wurden schnell in eine neu aufgebaute Blase umgeschichtet, so dass der Kollaps des Papier-Geldsystems noch einmal verhindert werden konnte.
Im gestrigen Londoner Handel wurde Gold zum P.M. Fix auf $880 gedrückt wurde, konnte ich aber zum Schluss des Handels an der New Yorker COMEX wieder auf $884,60 befestigen. Das schmeckte dem Gold-Kartell überhaupt nicht, nachdem man mit der Aktion am Montag ein charttechnisch sehr bearisches Szenario für Gold hergestellt hatte: Im späten Access Handel verlor Gold knapp $5 und ging mit $880 aus dem New Yorker Handel.
Im heutigen asiatischen Handel konnte sich Gold wieder stabilisieren. Das Niveau in Asien konnte auch im frühen Londoner Handel bestätigt werden. Mit $883,75 (EUR 664,92) kam der A.M. Fix allerdings um $3 niedriger als noch vor 24 Stunden zustande. Im Anschluss an den A.M. Fix erreichte Gold mit $886 seinen Tageshöchstand.
30 Minuten vor Eröffnung des Handels an der COMEX sackte dann Gold plötzlich von $884 auf $876 ab. Im MIDAS wurde berichtet, dass ein grosser börsennotierter kanadischer Gold-Fond (ETF) sein Gold immer um 8:00 Uhr EST kauft. Danach ist das Gold-Kartell damit beschäftigt, den Gold-Preis wieder unter Kontrolle zu bringen. Das war wohl heute wieder der Fall. Kurz vor dem P.M. Fix konnte sich Gold allerdings wieder auf $882 befestigen, und so schloss Gold den Handel in London mit $880,50 (EUR 663,13) praktisch unverändert gegenüber dem gestrigen P.M. Fix.
Gleich im Anschluss setzte im reinen Derivate-Handel ein weiterer Preis-Rutsch auf $876 ein. Gold konnte sich jedoch wieder stabilisieren und ging mit $881 aus dem Handel an der COMEX.
(Erlaubnis zur Veröffentlichung liegt vor!) http://www.hartgeld.com/Ziemanns-gold-news.htm ----------- "An der Börse sind 2 + 2 nicht 4, sondern 5 - 1 !" "An der Börse kann man tausende % Gewinn erzielen, aber nur 100% Verlust!" |