Amis immer eine Art nationaler Notstand, weil ihre Renten kapitalmarktbasiert sind (401k) - ähnlich wie hierzulande die Riesterrente.
Fallen Aktien zu stark, bekommen die Amis Angst, bis 90 arbeiten zu müssen. Dann konsumieren sie kaum noch. Es droht eine doppelte Abwärtsspirale. "Die Baisse nährt die Baisse."
Die Fed könnte die Märkte nach oben drehen, indem sie massiv QE betriebe. Es gibt zurzeit aber "nur ein bisschen" QE (Repo-QE), das neuerdings QE5 heißt. Und eben dieses Giga-Angebot an den Kapitalmarkt über 4,5 Billionen, bei dem allerdings unklar ist, ob die Banken und Hedgefonds dies überhaupt annehmen werden.
Trump und Mnuchin könnten die Bereitschaft zur Inanspruchnahme der Giga-Geldhilfen erhöhen, indem sie Wall Street unter der Hand Schadfreiheit garantiert, falls es schief läuft. Das wäre dann eine Art Regierungs-Put.
Sollte das nicht klappen, müsste die Fed das Progamm eben abändern. Sie müsste nicht mehr nur Kapital anbieten, sondern selber - ohne wenn und aber - die Riesensummen via QE in den Markt hauen. Schon der massive Ankauf der zurzeit strauchelnden Junkbonds (was man noch als erweitertes Standard-QE durchgehen lassen könnte) wäre für US-Zombiefirmen ein Segen. Z. B. für die ohnehin schon von den Saudis und Russen gebeutelte US-Öl- und Shale-Industrie. Steigen Junkbonds, steigen auch die Aktien, weil scheinbar die Bonität besser wird.
Das Ganze würde zur "EZB-Griechenrettung" für strauchelnde US-Zombie-Firmen.
Und wenn alle Stricke reißen, wird die Fed wohl auch nicht (mehr) davor zurückschrecken, tatsächlich selber Aktien und/oder Futures zu kaufen. Das PPT macht sowas ja (insgeheim) seit Jahrzehnten. Dann sind Kursanstiege praktisch unvermeidlich. Sie hätten allerdings kaum noch etwas mit der wirtschaftlichen Realität zu tun. Aber so läuft es im Grunde sowieso schon seit 2009, weil QE 1, 2, 3... auch massive Marktmanipulationen waren.
Immerhin würde es für den heißgeliebten "Wealth Effect" reichen. Die Kurse blieben optisch oben, und die Amis würden, dadurch beruhigt, weiter auf Kredit konsumieren.
Dass die US-Finanzindustrie und die Trump-Administration vor dem Virus kapitulieren, halte ich für unwahrscheinlich. Sie werden irgendeine Form von plausibel aussehender bzw. klingender Fake-Rettung aus dem Hut zaubern.
Das Ganze liefe dann auf ein gigantisches Pokerspiel hinaus. Die Frage ist nur noch: Wagt es Wall Street wirklich, mit den frischen Fed-Billionen sozusagen mit leerem Blatt zu bluffen? |