Das sind tatsächlich alles nicht meine Themen, das stimmt schon. Sie setzen das musikalisch und kreativ allerdings sehr anprechend um. Es ist ein bisschen wie bei jenen Bildern, bei denen man vielleicht nicht mit allen Motiven etwas anfangen kann, aber sich stundenlang an dem besonderen Schwung des Pinsels und der einzigartigen Handschrift des Meisters erfreuen kann.
Musik ist für mich vor allem auch ein sinnlicher auditiver Genuss, bei manchen Stücken ist es nur ein bestimmtes outro, eine kleine Zwischensequenz ein besonderes Riff, ein bestimmter Klang irgendeines Instrumentes, oder sonst irgendeine Kleinigkeit, die das Stück für mich bereits hörenswert machen, manchmal kann es freilich auch ein bewegendes Thema oder irgend eine besondere message sein.
Mit der künstlerischen und sehr originellen Ästhetik von Knife und Planningtorock kann ich dann sehr wohl etwas anfangen. (Hatte die vor ein paar Jahren sogar live gesehen, wirklich gut) Die thematische Ausrichtung past mit all ihren Ecken und Kanten natürlich ganz hervorragend zur Musik, ohnedem würde dem Ganzen in diesem Falle sogar etwas entscheidendes fehlen, das räume ich gerne ein.
Ich sehe aber nicht ganz, warum man dem nun etwa uneingeschränkt zustimmen müsste, um die Musik in ihrer Qualität als das anzuerkennen, was sie ist und auch zu genießen. Solche Betrachtungen wären doch reichlich kleinkariert man könnte sagen michelhaft, oder findest Du nicht?
Mit ihrem 80ies Vibe, den knackigen sounds, den vielen interessanten klanglichen Gegensätzen, sozusagen den harmonischen Disharmonien, und dem ungeschliffenen etwas rotzigen low-fi Vibe... und bei planningtorock vor allem mit diesem ungewöhnlichen fast schon cabaretartigen Crossvover von Wave und Jazz und den schönen organischen analogen Klängen, die sich in die digitalen landschaften einbetten, haben sie mich eben erwischt.
Wenn Du solche Sachen zusammenbastelst, würde ich Dich vielleicht auch etwas wohlwollender rezensieren
;)))
|