Montag, Dienstag war der Tag der Trader: 10 % Tagesvolatilität, welche Aktie bietet schon einen quasi angesagten Volltreffer. Im Vorfeld des FOMC-Protokolls am Mittwoch lieferte Barrick das erste Meisterstück, nach der Präsentation des Q3-Berichts gleich den 2. Streich. Die Stimmung unter den Analysten hat sich durch die Bank aufgehellt und selbst die Hardcore-Barrick-Basher unter ihnen mussten den äusserst positiven Q3-Bericht zumindest anerkennend erwähnen: Die für heuer geplante Schuldenreduktion um USD 3 Mrd. wird voraussichtlich erreicht werden. Das zweite Quartal in Folge wurde ein positiver "free cash flow" generiert. Die AISC wurden in Q3 auf 771 USD/Unze gedrückt. Barrick hat gute Arbeit geleistet und ist bei der Umstrukturierung, dem Schuldenabbau, den Einsparungen und der Bilanzverbesserung voll auf der Spur. Und nun zum Chart: Gold konnte auch im 2. Anlauf die USD 1.184 nicht überwinden. Dies und die Herumeierei der FED schickten den Goldpreis wieder einmal auf Talfahrt und zwar gleich einmal wieder unterhalb der EMA50. Entscheidend wird nun sein, dass Gold innerhalb des seit 5.8.2015-Aufwärtskanals bleibt (also nicht unter USD 1.130 fällt), ansonsten könnte es wieder Richtung Goldman-Sachs-Wunschziel laufen. Die oben erwähnte Goldschwäche (- 2 %) bremste dann eben auch Barrick auf dem Weg nach oben ein; aber immerhin konnte Barrick trotz des Goldminus ein knappes + 2 % Kursanstieg verzeichen. Allerdings zeigen die langen oberen Schatten der Mittwoch- und Donnerstag-Kerze an, dass im Bereich der USD 8,-- nach oben erstmal kein Weiterkommen ist, solange Gold nicht endlich mal zündet. Zu erwarten sind deshalb in den nächsten Tagen Kurse zwischen USD 7 und 8, also wieder einmal Tradingchancen (wollen wir dabei positiv denkend annehmen, dass Goldman-Sachs sein vorgegebenes Ziel nicht erreichen wird). Für den mittel- bis längerfristig Investierten heisst es erstmal abwarten. Leistet das Barrick-Management weiterhin gute Arbeit, wird das Papier auch bald von jenen Investoren nachgefragt werden, die jetzt noch einen grossen Bogen darum machen. Dann aber wird die Party richtig losgehen. Es wird in der nächsten Zeit keine vernünftige Alternative zur Anlageklasse Edelmetalle geben, wenn man sich die Entwicklungen auf so vielen Ebenen im Weltgeschehen ansieht.
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