Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat ja eindeutig gezeigt, dass regionale Börsenplätze (z.B. Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart etc.) durch den elektronischen Wertpapierhandel mittlerweile überflüssig geworden sind und eigentlich überhaupt keine "Daseins-Berechtigung" mehr haben! Die Regionalbörsen haben ja auch nicht umsonst damit begonnen, sich auf bestimmte Nischen zu konzentrieren (z.B. Stuttgart auf Derivate und Anleihen, Berlin auf ausländische Aktien, Hamburg auf Fondshandel etc.) und auch dies dürfte m.M.n. nur von kurzer Überlebensdauer sein.
Fakt ist, derzeit gibt es drei Unternehmen, welche sich um den ausserbörslichen (und teilweise börslichen) Handel streiten und hier wird es m.M.n. in diesem oder im nächsten Jahr zu einer Konsolidierung bzw. Übernahme kommen. Diese Unternehmen sind die Berliner Effekten (mit Tradegate als Plattform), LuS (mit seinem Tradecenter und Quotrix) und die Baader Bank (mit den Skontren und jetzt Gettex). Die Deutsche Börse (mit Xetra) spielt hier in einer ganz anderen Liga und wird sich evtl. in diese Konsolidierung / Übernahme einmischen, da dort dann auch Marktanteile im ausserbörslichen Handel "verteilt" werden; über ihre Beteiligung an Tradegate hat die Deutsche Börse ja schon ein Zeichen gesetzt. Wer dann wen übernimmt, dürfte hier die große Frage sein. Tradegate hat bereits mehrere Eigentümer (Berliner Effekten, BNP und Deutsche Börse) und die alle unter einen Hut zu bringen, dürfte wahrscheinlich am einfachsten über den Kauf der Berliner Effekten gehen. LuS hat neben Warburg kaum nennenswerte andere Großaktionäre und ist von der Bewertung her wohl am attraktivsten, zumal LuS als einizger auch Derivate emittiert und zudem noch die Wikifolio-Beteiligung besitzt. Baader dürfte aus meiner Sicht den größten Druck verspüren, soll heißen, Baader kann eigentlich nicht mehr lange zuschauen und muss selber irgendwie aktiv werden. |