"Porsche kaufen" - 30.09.2005 - Die Experten der "Prior Börse" empfehlen die Vorzugsaktie von Porsche (ISIN DE0006937733 / WKN 693773) zu kaufen.
Der Zuffenhausener Autobauer wolle sich mit 20 Prozent bei Volkswagen beteiligen. Ein Zehn-Prozent-Paket sei bereits beisammen. Bankanalysten würden sich die Haare raufen. Sie würden 3 Milliarden Euro als Kaufpreis für die Beteiligung an den Wolfsburger für rausgeschmissenes Geld halten. Die Experten der "Prior Börse" würden das Ganze jedoch völlig anders sehen. Sie seien der Meinung, dass es am Ende zwei Gewinner geben werde: Porsche und VW.
Die Experten seien der Ansicht, dass Porsche den Anteil an VW zu einem Spottpreis erhalte. Und das, obwohl die VW-Aktie seit Beginn des Jahres der Titel im deutschen Leitindex mit der zweitbesten Wertentwicklung sei. Das Papier notiere momentan bei 50,60 Euro, entspreche einem Plus von 55%. Jedoch bringe VW nicht mehr als 20 Mio. Euro auf die Börsenwaage, was lediglich einem Fünftel des laufenden Jahresumsatzes von etwa 94 Mio. Euro entspreche. Porsche notiere aktuell bei 640 Euro. Dabei würden weniger als ein Zehntel (8 Mrd. Euro) durch die Bücher gehen. Und dennoch komme der Sportwagenhersteller auf etwa zwei Drittel (13 Mrd. Euro) des Börsenwertes von VW.
Wo sei das Problem? Während Porsche hochprofitabel arbeite, sieche VW seit Jahren vor sich hin. Das schwäbische Unternehmen erziele eine Umsatzrendite von über zehn Prozent nach Steuern. Währenddessen würden es die Niedersachsen lediglich auf eine Marge von äußerst mickrigen 0,8 Prozent bringen. Porsche werde gut 800 Mio. Euro im laufenden Jahr mehr Profit erwirtschaften als der VW-Konzern, der immerhin zu den größten Autoproduzenten der Welt gehöre, jedoch kaum mehr als 700 Mio. Euro verdienen dürfte. Grund sei ein jahrelang an den Tag gelegter Schlendrian.
Über das "VW-Gesetz" regiere das Land Niedersachsen mit seinem 18-Prozent-Anteil seit Dekaden das Unternehmen. Peter Hartz (SPD), Personalvorstand bei VW, habe im Verein mit Politikern für sozialistische Verhältnisse gesorgt. Bei VW seien Schätzungen zufolge mindestens 20.000 Mitarbeiter zuviel an Bord. Die meisten Werke seien bei weitem nicht ausgelastet. Nun dürfte Wendelin Wiedeking, Unternehmenschef von Porsche, in den VW-Aufsichtsrat gehen und mächtig Druck machen. Er sei vor 13 Jahren an die Spitze von Porsche gelangt. Zu diesem Zeitpunkt sei der Sportwagenproduzent praktisch pleite gewesen. Heute seien die Schwaben der profitabelste Autobauer der Welt.
Wieso sollte Wiedeking die Erfolgsstory nicht noch einmal wiederholen können und VW durch seinen Einfluss wieder auf die Erfolgsspur bringen. Demnach sei eine Verdopplung oder Verdreifachung des eingesetzten Kapitals durchaus möglich. Zugleich untermauere Porsche mit dem Engagement die industrielle Partnerschaft mit VW.
Vor diesen Hintergründen empfehlen die Experten der "Prior Börse" die Porsche Aktie zum Kauf.
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