Hier ist die Zukunft! Und da steht Capstone mittendrin. auch in Europa (Polen und Rumänien) könnte es Greenvironment nachmachen.
Zauberwort Schiefergas
"Die Lage Amerikas verbessert sich heimlich, still und leise", sagt Alfred Roelli, Chef-Anlagestratege bei der Schweizer Privatbank Pictet. Ethan Harris, US-Chefökonom bei Bank of America/Merrill Lynch drückt es sogar noch drastischer aus: "Der Niedergang der amerikanischen Industrie ist gestoppt", sagt er, "der Trend hat gedreht." Und beide führen als Begründung ein Zauberwort im Munde, das für die meisten Ohren belanglos klingt, das es aber in sich hat: Schiefergas.
Mit dem Anstieg der Energiepreise und durch die Entwicklung neuer Techniken in den vergangenen Jahren lohnt sich der Abbau inzwischen jedoch. Und zumindest in den USA wird er auch nicht durch strenge Umweltschutzauflagen behindert.
So kommt es, dass derzeit in Nordamerika eine regelrechte Revolution in der Energieversorgung stattfindet. Denn noch vor zehn Jahren gab es praktisch keinen Abbau von Schiefergas, inzwischen macht es jedoch schon etwa ein Viertel der heimischen Gasförderung aus. Schätzungen von US-Behörden zufolge dürfte der Anteil bis 2035 auf die Hälfte steigen, bei insgesamt drastisch steigenden Fördermengen.
Produktion steigt rasant
Doch damit nicht genug. Parallel dazu steigt auch die Produktion von Schieferöl rasant. Allein in der Schieferformation Bakken in den US-Bundesstaaten Nord8dakota und Montana ist die Tagesproduktion innerhalb von sechs Jahren von null auf rund 500.000 Barrel (je 159 Liter) Öl gestiegen – das entspricht etwa einem Drittel der Förderquote Libyens.
Schon jetzt fördert Norddakota damit mehr Öl als Alaska, Tendenz: weiter stark steigend. Dies hat dazu geführt, dass die Ölimporte der USA bereits deutlich zurückgegangen sind. Aktuell haben sie mit 8,8 Millionen Barrel pro Tag ein Zehnjahrestief erreicht.
Und das ist noch nicht der Endpunkt. "Die USA werden ihre Abhängigkeit von Ölimporten schnell senken", sagt Alfred Roelli. Ryan Lance, Chef des Energiekonzerns ConocoPhilips sprach sogar jüngst davon, dass die USA Mitte des kommenden Jahrzehnts gar kein Öl mehr importieren müssten.
Energieagentur Stabile Aussichten für internationalen Ölmarkt Wenn die Entwicklung wirklich so rasant weitergeht, dann lässt dies jedoch nicht nur den heimischen Energiesektor boomen. Für die gesamte Wirtschaft ergeben sich drastische Konsequenzen, und zwar positive. Denn dadurch dürfte Energie tendenziell günstiger werden.
Beim Gaspreis ist dies jetzt schon der Fall. In Amerika ist er seit Mitte 2008 vom damaligen Rekord bei 14 Dollar je Tausend Kubikfuß auf mittlerweile 2,90 Dollar gefallen. Die Europäer dagegen bezahlen fast das Fünffache davon.
Auch große Vorkommen in Europa
Der wesentliche Grund ist, dass hier eben kein Schiefergas gefördert wird. Dabei gäbe es auch in Europa große Vorkommen, vor allem in Polen und der Ukraine. Wegen der möglichen Folgen für die Umwelt ist man jedoch wesentlich zögerlicher beim Abbau. In Polen wird erst darüber diskutiert, ob gefördert werden soll, in der Ukraine könnte immerhin 2017 mit der Förderung begonnen werden, aber auch dies ist noch höchst unsicher.
Für Amerikas Firmen dürfte Energie damit bis auf Weiteres deutlich günstiger bleiben als für die Wettbewerber in anderen Weltgegenden. "Das ist ein enormer Kostenvorteil für die US-Industrie", sagt Ethan Harris.
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