entscheidet nicht die Ukraine.
Wer glaubt daß die Ukraine die Russen wieder vertreiben kann, der wird gegen Verhandlungen jetzt sein. Wer das für unwahrscheinlich hält, wird sich früher oder später, je nach russischen Erfolgen, für Verhandlungen aussprechen.
So hart und unmoralisch das ist: relevant ist nicht, ob Selenskij Verhandlungen ablehnt, sondern was der Westen und Putin wollen. Wenn die Russen bereit dazu sind und die USA entscheiden, daß jetzt Verhandlungen anstehen, dann wird es die geben. Denn unsere Waffen sind eben nötig für den Krieg, unser Geld auch.
Argumente auf moralischer Basis haben hier nichts verloren. Und wie der Krieg letztendlich endet - sollte nicht eine Seite militärisch komplett gewinnen - wird selbstverständlich nicht von der Ukraine alleine entschieden, wie man gerne behauptet. Sollten die Russen irgendwann Frieden wollen und die USA und die NATO auch, dann wird es Frieden geben, egal was die Ukraine will. Denn die braucht unsere Waffen und unser Geld, und damit entscheiden wir sehr wohl auf dem Rücken der Ukraine. Wer das nicht glaubt, dem ist eine Beschäftigung mit dem Ende des Korea-Kriegs nahezulegen. Der war vorbei, als es die UDSSR und die USA wollten, was Koreaner oder Chinesen wollten war irrelevant, denn die waren abhängig von ihren großen Brüdern.
Wer christliche Werte hochhält, kann den ukrainischen Kriegsfurore genauso wenig unterstützen wie den brutalen russischen Angriff.
Was man gerade sieht: Befürworter von Waffenlieferungen schwingen also die "Moralkeule".
Wer nicht ganz bei Trost ist. Das ist tatsächlich eine berechtigte Frage, die wir uns auf Wiedervorlage legen sollten: Eventuell gelingt die Beantwortung dieser Frage, wenn wir unsere »Eskalationsphobie« – so der Professor für Sicherheitspolitik Joachim Krause – überwunden haben und in eskalierten Zuständen leben – und sterben. Wer aus dieser tristen Warte heraus als nicht ganz bei Trost betrachtet werden wird, erahnt man vielleicht bereits heute.
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