also wenn ein Unternehmen es trotz einer absoluten Boomphase für seine Branche nicht schafft Gewinne zu erwirtschaften, dann muss man immer hellhörig werden.
Gut, sie haben angeblich den Cash Flow in Erweiterungsinvestitionen gesteckt. Kann man machen, aber Boomphasen sind vor allem auch dazu da, Gewinne einzuheimsen, nach Möglichkeit auch um sich ein Polster für schlechte Zeiten zur Seite zu legen. Hier expandiert man am Ende wenn noch ein wenig Zeit vergeht nur in einen schrumpfenden Markt hinein, allermindestens aber in einen Markt mit abnehmenden Zuwächsen, und wundert sich dann, dass die geschaffenen Überkapazitäten nur kosten und nicht ausgelastet sind.
Dabei war sonnenklar, dass mit einem Ende oder zumindest der zunehmenden Beherrschbarkeit der Corona-Pandemie auch das Marktvolumen bei den Bringdiensten wieder schrumpfen würde. Menschen gehen halt gern noch selbst in Restaurants oder holen sich ihr Essen selbst dort ab. Wenn sie die Möglichkeit haben, und eine Pandemie das nicht erschwert. Ändert sich Marktgegebenheiten, dann ändern sich auch die Geschäftschancen für Bringdienste in diesem Markt. Das ist nicht mal BWL 1. Semester.
Hier jetzt davon zu faseln, dass man "schlauer als der Markt" sein will indem man Aktien einsammelt nur weil sie knapp 40 Prozent gefallen sind, das zeigt sowohl eine völlige Unkenntnis der Situation von Delivery Hero, als auch ein grundlegendes Unverständnis, wie Aktienmärkte funktionieren. Wer als Kleinanleger wirklich meint, er könne etwas ausrichten gegen milliardenschwere institutionelle Anleger oder milliardenteure Trading-Computer, der sollte sich vielleicht lieber ganz von der Börse fernhalten. |