Zu den Artikeln von Barron’s und Breitbart: Ja, sie treffen in einzelnen Punkten möglicherweise zu – aber man sollte sie mit Vorsicht genießen. Beide Medien gehören eher zum Trump- und F&F-kritischen Lager. Besonders auffällig: Carney, ein altbekannter Basher, bringt seinen Artikel – wie so oft – punktgenau kurz vor Börsenstart. Dass da eine gewisse Absicht dahintersteht, kann man zumindest nicht ausschließen.
Wirklich interessant ist für mich jedoch Pultes jüngste Aussage, wonach „alle weiteren Schritte nun beim Präsidenten liegen“. Das ist in meinen Augen mehr als nur ein symbolischer Satz. Erstens signalisiert Pulte damit: Es ist alles vorbereitet – Donald, du kannst jetzt loslegen. Zweitens übergibt er die Verantwortung offiziell wieder an Trump – dahin, wo sie ohnehin immer lag. Und drittens zieht sich Pulte damit strategisch klug aus der ersten Reihe zurück. Er präsentiert sich nun bewusst als Unterstützer im Hintergrund. So nach dem Motto: Meine Arbeit ist getan, jetzt liegt der Ball bei dir, Donald. Ein ziemlich deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl.
Was dabei auffällt: Bessent schweigt. Und genau dieses Schweigen verstärkt für mich den Eindruck, dass im Hintergrund längst eine Kommunikationsstrategie abgestimmt wurde. Wer spricht, wann und in welchem Ton – und wer besser gar nichts sagt. Oder spielt Bessent am Ende doch keine so große Rolle, wie wir alle dachten, Fully?
Trotz der positiven Signale gilt es, wachsam zu bleiben. Trump und Pulte wirken aktuell gut abgestimmt, ihre Aussagen klingen stimmig. Aber: Trump hat schon unter Mnuchin damit gepokert– und am Ende wenig umgesetzt. Diese Erfahrung mahnt zur Vorsicht. Skepsis ist und bleibt ein gesunder Begleiter. Was mich dennoch optimistisch stimmt: Trump braucht schnell verfügbares Geld für den Staatshaushalt – und zwar ohne neue Steuern. Ein (Teil-)Exit bei Fannie und Freddie könnte genau das liefern. Das war für mich immer einer der stärksten Argumente für unsere Position.
Unterm Strich bleibt: Die Weichen sind gestellt, vieles spricht dafür, dass etwas im Gange ist. Aber das Timing ist die große Unbekannte. Es kann schneller gehen, als viele glauben – oder sich auch noch eine Weile ziehen. Sicher ist nur: Einfach wird es nicht. Aber wenn es kommt, dann richtig. |