Wie gesagt deine Grafik kannst du komplett in die Tonne werfen, da ja nur 730 Unternehmen die EEG-Umlage nicht bezahlen und deine merkwürdige Rechnung, die auf diese komische Grafik ausgelegt ist, ist daher ein schlechter Witz. Zumal ja auch die Daten aus dieser Grafik auch nicht stimmen. Wie da gerechnet wurde ist mir echt ein Rätsel.
Schau dir doch nochmal deine "Rechnung" an, da hast du ganz einfach so getan, als bei 60% des verkauften Stroms so gut wie keine EEG-Umlage bezahlt wird. Kann doch locker hier nachgelesen werden (Post #142), denn du behauptest da, dass die Industrie nur 2,8 Mrd. € der 16 Mrd. € in die EEG-Umlage rein zahlt. Das ist so ganz einfach nicht richtig. Die privaten Haushalte zahlen etwa 9 Mrd. € in die EEG-Umlage rein und der Rest ca. 7 Mrd. €. So viel zu "des Weiteren habe ich nicht behauptet, dass die ganze Industrie keine EEG zahlt".
Du kommst angeblich aus der Halbleiterbranche. Angeblich. Übrigens Tony Ford, muss das Unternehmen in dem du beschäftigt bist EEG-Umlage bezahlen oder nicht ?
Kannst du mir mal z.B. sagen und auch vorrechnen, denn deine Bauchaussagen bringen rein gar nichts, welchen Prozentsatz von den Herstellungskosten die Stromkosten bei der deutschen Polysiliziumproduktion von Wacker Chemie betragen ??? Eines kann ich dir mal vorweg sagen, es ist ganz sicher eine zweistellige Prozenzzahl !! Übrigens baut Wacker Chemie ihre neuste Polysiliziumanlage in den USA, denn dort sind u.a. die Stromkosten erheblich billiger wie bei uns in Deutschland. Ich hoffe mal, dass eine solche Rechnung nicht unter die "Geheimhaltungspflicht" fällt.
Dass Großhandelspreise immer billiger sind als Einzelhandelpreise ist doch nun wirklich nichts besonderes so wie du tust. Geh doch morgens in den Großandelsmarkt da kann man 500 g Trauben für 1,20 € kaufen, aber nur wenn man 30 kg abnimmt, und im Einzelhandel kosten sie dann 1,80 €. In Kalfornien kostet der Haushaltstrom 0,15 $/kWh und der Industriestrom 0,10 $/kWh. Damit ist in Kalifornien der Industriestrom um 33% billiger wie der normale Haushaltstrom. In Deutschland beträgt die Differenz 36%. In vielen anderen europäischen Ländern ist es sehr sehr ähnlich. Deutschland ist nun wahrlich keine Ausnahme Tony, aber du tust ja gerade so als ob es das wäre. Halt dich lieber mal an Fakten, ansatt immer nur aus dem Bauch raus zu argumentieren.
Noch was, vergleicht man die Durchschnitts-Strompreise von 2011 mit denen von 2006, so beträgt der Anstieg für die Industrie 41,5% (aktuell bei 16 Cent/kWh), für Haushalte 34,3% (25 Cent/kWh) und für das Gewerbe 20,8% (23 Cent/kWh).
Mit ein Grund warum die Strompreise in den letzten Jahren gestiegen sind, sind die u.a. gestiegenen Vertriebskosten, die sich seit 2006 verzehfacht haben (von 0,2 Cent/kWh auf 2 Cent/kWh). Der Grund dafür ist recht einfach, der zunehmende Vertriebswettbewerb um wechselwillige Kunden hat zu den deutlich höheren Vertriebskosten geführt, die dann zwangsläufig zu Preissteigerungen bei Haushaltsstrom führen.
Sorry Tony Ford, aber deine Aussagen grenzen schon etwas an Leichtgläubigkeit. Zumal das ganze Thema sehr komplex ist und in einem Thread gar nicht alle Facetten beleuchtet werden können. So einfach wie du hier andauernd tust ist das nun wirklich überhaupt nicht. Das sagt dir jemand, der gar nicht so leichtgläubig ist wie du mir unterstellst und seine Aussagen nicht nur aus dem Bauch raus macht. Man muss schon alles sehr differenziert betrachten.
Teile zwar in einigen Ausführungen deine Meinung, denn es läuft durchaus was schief bei den Stromkosten (siehe Eigenstromprivileg, Großindustrie profitiert zwar von den gesunkenen Strombörsenpreisen durch die EEs, aber trotzdem bleibt die EEG-Zulage gedeckelt, Staat profitiert extrem von den steigenden Stromkosten durch die Mehrwert- und Stromsteuer), aber so wie du versuchst das herzuleiten Tony ist es mal nicht richtig. Ohne die Härtfallregelung würden einige Industriezweige in Deutschland komplett aussterben (Gießereien, Spritzgießer oder die chemische Industrie). |