Was Sie da beschreiben wäre knallharte Untreue und würde Aurelius strafrechtlich, zivilrechtlich und steuerlich in ernsthafte Probleme stürzen. Eine so plumpe Enteignung der Unternehmenssubstanz wäre absolut unklug. Man macht das schon geschickter durch langsame Verlagerung der Kompetenzen und mithin zukünftiger Ertragspotenziale auf Herrn Dr. Markus nahestehende Unternehmen außerhalb der AEO. Das bedarf allerdings eines längeren Prozesses und ist unter anderem auch steuerlich nicht trivial. (Stichwort Funktionsverlagerung) Im übrigen lässt sich der Vermögenstransfer natürlich auch über Provisionen, Managementvergütungen etc. herstellen. Auch das ist allerdings ein klassisches Prüfungsthema der Konzern Bp (Stichwort verdeckte Gewinnausschüttung)... Selbstverständlich ist der Schutz des Gesellschaftsvermögens nicht allein ein Thema der steuerlichen Bp sondern ein ganz wesentlicher Teil der Wirtschaftsprüfung. Im Fall offensichtlicher Untreue muss der WP zwingend einschreiten und das Testat verweigern. Ich gehe davon aus, dass die gesamte Aurelius Gruppe in die WP einbezogen ist, so dass unentgeltliche Gewinnverlagerungen, zu nicht marktüblichen Konditionen vereinbarte Vermögenstransfers etc. durch die WP problemlos entdeckt werden könnten.
Gerade im Private Equity Bereich ist Reputation ein wesentlicher Faktor der Profitabilität. Man kann sich auf eines verlassen: Herr Dr. Markus geht es ausschließlich um die Maximierung seines Privatvermögens... wo seine Vermögensinteressen im Konflikt zu unseren stehen, wird er versuchen, die seinen durchzusetzen... allerdings wird er dafür vernünftigerweise niemals alles und vor allem nicht due Reputation der Aurelius Gruppe als Ganzes auf's Spiel setzen... im Gegensatz zu Marsalek und Braun ist Dr. Markus seit Jahren längst Milliardär und hat potenziell viel zu verlieren...
An dieser Stelle noch eine Anmerkung zur 1,25 Mio Aktien Transaktion...
Abseits der Stimmrechts- und NAV Diskussion ist das ein klassischer Directors Dealings Vorgang, der im Umfeld eines brutal abgeschlachteten Aktienkurses auch als Vertrauensbeweis des Managements in die Werthaltigkeit des Unternehmens hätte gewertet werden können. Ich behaupte mal, bei jeder anderen Aktie wäre das 17 Mio Investment eines Großaktionärs als klares Zeichen einer Werthaltigkeit und Unterbewertung interpretiert worden. Bei Aurelius selbstredend das glatte Gegenteil...
Stand heute steht die Käuferin mit der Transaktion 1,60 EUR je Aktie bzw. 2 Mio EUR im Minus... viel schneller kann man 2 Mio EUR Cash kaum versenken... interessant ist dabei auch, dass entgegen der Aussagen im SdK Video dieser Directors Dealings Vorgang offenbar NICHT mehr meldepflichtig war... der ganze Hype im Wallstreet online Forum befasste sich nur mit der Frage der Vereinbarkeit mit dem ARP und einer mutmaßlichen Vermögensschädigung der Aktionäre... kein Wort zur Frage, warum Directors Dealings nicht gemeldet wurden und wie hoch der Börsenkurs am Veräußerungsstichtag (Kaufpreis 13,60 EUR) eigentlich war...
Mal ganz objektiv betrachtet... hätte die HV tatsächlich 1,50 EUR Dividende beschlossen, stünde der Aktienkurs heute nach Divi Abschlag wohl höher als aktuell, obwohl Aurelius nach Dividendenzahlung ca. 40 Mio EUR weniger Vermögen verfügt hätte als im Fall der Minderung auf 5 Cent je Aktie...
Die Marktreaktion war m.E. vor allem vom negativen Sentiment getrieben... der "Vertrauensverlust" des Aktionariats wog schwerer als die Tatsache, dass Aurelius heute über 40 Mio EUR mehr Liquidität verfügt als bei Auszahlung der von der SdK erwünschten 1,50 EUR Divi...
Ein bei 1,50 EUR Dividendenzahlung um 40 Mio EUR ärmeres Unternehmen hätte heute mutmaßlich einen höheren Börsenkurs hätte als das "reichere" Unternehmen nach Divi Kürzung auf 5 Cent.
Das alles zeigt mir, dass im Aktionariat viel Emotion und wenig Realitätssinn vorherrscht. Welches Vertrauen hätte Aurelius denn noch verspielen können? Ich habe vorher mehrfach gewarnt, dass Aurelius die HV beherrschen wird, trotz Stimmrechtsbündelung und SdK... Und dennoch haben hier wieder Phantasten über 1,50 Divi und ähnliches fabuliert... man wollte es Aurelius mal richtig zeigen... und wundert sich dann über eine knallharte Reaktion...
Die SdK hat m.E. alles in ihrer Macht Stehende getan und es war richtig so. Aber die hier im Forum geäußerten Träume hatten mit der Realität halt gar nichts zu tun. Nochmals.. wer auf schnelle Kursgewinne aus ist, ist hier entweder short oder falsch! Aurelius ist nach der Delisting Ankündigung eine langfristige Spekulation auf ein Übernahmeangebot... sonst nichts!
Aus Sicht eines Dr. Markus, der sich 80% Streubesitz gegenübersieht, ist es doch hochvernünftig, das Geld im Unternehmen zu belassen, wenn man das Unternehmen insgesamt übernehmen will...
100% der Divi sind besser als 20%... Warum sollte er dem Streubesitz 80% der Divi zukommen lassen, wenn dieser nicht einmal ansatzweise den A... hochbekommt, um wenigstens per Briefwahl/via Stimmrechtsvertreter an der HV Abstimmung teilzunehmen? Nicht einmal in einem Umfeld, wo jedem klar sein musste, dass die Großaktionäre Markus/Purkert sich auf dem Kriegspfad gegen den Streubesitz befinden...
Wenn der Streubesitz nicht einmal in so einer Situation aufwacht und die "Mühsal" einer HV Anmeldung und Online Abstimmung auf sich nimmt, um seine Interessen hart durchzusetzen, wann dann?
Dass Dr. Markus für seine Interessen nicht bereits seit Jahren mit offenem Visier kämpft, kann man nun wahrlich nicht behaupten. Wirklich frustrierend ist doch, dass man mit weniger als 20% der Stimmrechte eine Aurelius HV dominieren kann... wie faul und wirtschaftlich dumm verhält sich dieser Streubesitz kollektiv eigentlich?
Wenn ich nicht mal in einer Sondersituation wie dieser meinen Stimmzettel bei der HV einreiche, warum bin ich dann ausgerechnet in dieser Aktie investiert? Will ich hier wirklich Geld verdienen oder wollte ich Herrn Dr. Markus beschenken?
Das ist im Grunde dasselbe Problem wie in der Politik. Wenn ich mit dem System unzufrieden bin, ziehe ich mich nicht ins Private zurück und lebe meinen Frust in Foren aus, sondern gehe auf die Straße, in die Politik... und kämpfe für die Durchsetzung meiner Ideale...
Aber die Masse bleibt dann halt lieber frustriert zu Hause und geht nicht mehr zur Wahl... schuld sind immer die anderen... man ist ja selbst so klein und machtlos... ja klar... aus purer Faulheit sind 80% Streubesitz machtlos!
Wir suchen uns m.E. gezielt falsche Feindbilder. Die Ursache des in der HV gesehenen Übels ist unser aller kollektive Faulheit und Teilnahmslosigkeit in einem kapitalistischen System... wir stimmen für ein Recht auf Arbeit statt Unternehmerinitiative zu zeigen... niemand fragt danach, wer diese Arbeitsplätze eigentlich anbieten soll, wenn jeder Arbeitnehmer sein will und niemand das Unternehmerrisiko tragen will...
Dr. Markus ist Unternehmer durch und durch und hat uns jammernden Streubesitzaktionären einmal mehr gezeigt, wie wichtig Eigeninitiative ist. Statt nach Bafin oder irgendeinem anderen weißen Ritter zu rufen sollten wir endlich begreifen, dass nur wir selbst unseres Glückes Schmied sind! Wenn diese HV nötig war, um das endlich zu begreifen, dann gut so! Wir halten unverändert 80% der Stimmrechte und haben grundsätzlich die Macht, unsere Aktionärsrechte bei Aurelius durch kollektives Handeln durchzusetzen. Aber eben nur dann, wenn wir gemeinsam handeln und endlich aktiv etwas tun, statt frustriert in Foren zu jammern... |