Aufgrund seiner Jahrhunderte währenden Beständigkeit gilt Anlegern Gold, Silber und andere Edelmetalle gerade in Zeiten der Krise als Absicherung des eigenen Vermögens. Daher gilt grundsätzlich, dass in turbulenten Zeiten der Wert solcher Edelmetalle im Allgemeinen ansteigt. Die Verknüpfung mit dem US-Dollar führt dazu, dass der Goldwert auch durch Wechselkurse beeinflusst wird, diese wiederum sind Ergebnis diverser Faktoren. Sinkt der Wert einer bedeutenden Währung wie der Euro oder der US-Dollar, hat dies Auswirkungen auf den Goldwert. Wie auf allen Märkten ist zudem bei Edelmetallen Angebot und Nachfrage ein entscheidender Faktor, es spiegelt unter anderem die Stimmung der Anleger und deren Vertrauen in Gold und Silber wider. Auch die Politik der Zentralbanken und deren Zinspolitik haben entscheidende Auswirkungen auf den Wert von Edelmetallen. Durch seine enge Verknüpfung mit der Weltwirtschaft haben friedenspolitische oder wirtschaftliche Turbulenzen auch immer Einfluss auf den Wert des Goldes und anderer Edelmetalle. Dazu gehören Politik und Wirtschaft, unter anderem politische Ereignisse wie der Brexit, der direkt auch den Finanzmarkt beeinflusste. Auch der aktuelle Ölpreis wird von politischen Ereignissen und Spannungen beeinflusst, und hat so indirekten Einfluss auf den Goldwert. Bei einem globalisierten und eng miteinander verknüpftem Weltmarkt haben zudem Inflationsängste und geopolitische Ereignisse massive Auswirkungen auf den Markt der Edelmetalle. Letztere sollen dabei in Betracht des aktuellen Krieges in der Ukraine näher erläutert werden. Historische Marktentwicklung Auch wenn es in der Vergangenheit immer wieder zu Kursabstürzen beim Goldwert kam, kann man gerade in den letzten 50 Jahren eine stete Wertsteigerung feststellen. Einbrüche des Kurses bei Edelmetallen gab es generell meist aufgrund von wirtschaftlichen und friedenspolitischen Krisen. Dabei ist die wohl bekannteste die Große Depression 1929. Während dieser verloren auch die Edelmetalle über die Hälfte ihres Wertes und konnten nicht vor Verlusten schützen. Spekulationen am Aktienmarkt und auf Kredite lösten damals die größte Weltwirtschaftskrise in Wirtschaft und im Finanzbereich aus. Schon damals war der Wert der Währung an die Goldreserven gekoppelt, weswegen die US-Notenbank kein weiteres Geld in Umlauf bringen konnte. Auch wenn der Banken- und Finanzsektor aus dieser Krise gelernt hat, kam es immer wieder zu Einbrüchen. Die Geldpolitik der Notenbanken ist dabei wichtiger Schalthebel. Mit sehr niedrigen Zinsen und über lange Zeit ist sie vor allem auf Expansion ausgelegt. Restriktive Politik inmitten einer Rezession erhöht die Kredite und verhindert deren Vergabe. Dies kann Investitionen und den Konsum bremsen. Die Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre markierte den Beginn diverser Interventionen von Notenbanken, um die Schuldentragfähigkeit aufrechtzuerhalten. Das hatte zur Folge, dass jahrelang die Zinsen gering gehalten wurden. Mit der Bankenkrise im Jahre 2008, auch wieder Resultat ungehemmter Spekulationen, ist der Goldwert zwar erst einmal eingebrochen, konnte aber in den Folgejahren einen starken Zuwachs erleben. Gerade die Angst der Anleger und die Pleiten der Banken erhöhten die Nachfrage nach Gold. Derzeitige Marktentwicklung Seit nun über 20 Jahren ist der Wert des Goldes stetig gestiegen, im Jahr durchschnittlich 9 %., bei Silber betrug das jährliche Wachstum 7 %. Dies zeigt den kontinuierlichen Anstieg im Gegenzug zur Euro-Krise, anderer Währungen und deren abnehmender Kaufkraft. Edelmetalle sind dabei nach wie vor auch Einbrüchen ausgesetzt, aber sind als langfristiges Investment stabil. Weltweite Krisen und Inflation In einer globalisierten Welt, in der die Wirtschaften der Länder eng verzahnt sind, haben geopolitische Konflikte wellenartige Auswirkungen. Nach der weltweiten Corona-Pandemie und der daraus schwachen Weltwirtschaft ist jetzt mit dem Krieg in der Ukraine ein weiterer Krisenherd dazu gekommen. FED und EZB haben nach jahrelangen Niedrigzinsen bereits letztes Jahr ihre Geldpolitik leicht korrigiert. Der Leitzins wurde angehoben. Dadurch wurden und werden Kredite für Banken und somit für alle teurer. Schon vor Kriegsbeginn im Februar 2022 haben viele Länder Subventionen und Hilfspakete in ihre Wirtschaften investiert, um die Folgen der Pandemie abzufedern. Damit wird Geld in die Märkte gepumpt, Rezession und Gerüchte um drohende Inflation treiben die Anleger zu Edelmetallen. Mit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine und dem Angriff auf ein demokratisch regiertes Land sind die Goldpreise nochmals drastisch in den ersten Monaten des Krieges gestiegen. Die jahrelange expansive Geldpolitik wird aufgrund der derzeitigen Krisen und vorherrschenden Unsicherheit reduziert und restriktiver. Somit soll eine noch größere Inflationswelle vermieden werden. ...
https://www.presseportal.de/pm/165506/5510298
|