So berichtet Bahadir Bars Özdemir, verantwortlich für Trade & Logistics bei der SOLIT Management GmbH (GoldSilberShop.de) gegenüber Goldreporter: „Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie die Nachfrage mit steigenden Kursen mit steigt. Insgesamt kann man festhalten, dass das Edelmetallgeschäft auf beiden Seiten gleichermaßen Aufwind erhalten hat. Interessant ist nämlich, dass sowohl die Zahl der Verkäufe als auch die Zahl der Ankäufe sich zyklisch entwickelt haben. Sonst haben diese Geschäfte sich eher antizyklisch zueinander bewegt. Wenn der Kurs hoch war, verkauften die Kunden und wenn der Kurs tief war, kauften die Kunden“. Gold kaufen oder verkaufen?Über die Ursachen könne er nur spekulieren. Vielleicht sei der Markt gesättigt. „Es kann also durchaus sein, dass die Kunden sich noch nicht trauen zu kaufen und auf einen neuen Kauf-Trigger warten. Es kann aber auch daran liegen – das ist jedoch auch nur Mutmaßung –, dass viele Menschen sich seit zwei, drei Jahren intensiv mit Investments beschäftigen. Viele Investieren in Edelmetalle aber auch in ETFs. Der Markt wird immer schnelllebiger, weil das Thema fast schon allgegenwärtig ist. Auf Social Media, im Fernsehen, draußen, es ist in aller Munde. Die Menschen wollen Gewinner sein. Aber wenn man nur investiert und nicht verkauft, kann man nicht gewinnen. Das nehmen wir zum Teil auch bei unseren Kunden wahr. Jemand, der vor 2 Jahren stark eingekauft hat, hat keine Scheu davor, alles wieder zu verkaufen“, so Özdemir. Hoher Goldpreis wird genutztDas mittlerweile viele Kunden auch vermehrt Gold verkaufen, ist ein bereits seit einigen Wochen bekanntes Phänomen. Das bestätigt auch Andreas Heubach, Inhaber von Heubach Edelmetalle in Schwaig bei Nürnberg: „Es ist sehr viel los. Im Moment speziell beim Ankauf, da viele Kunde den hohen Kurs und unsere guten Ankaufspreise nutzen.“ Die gleiche Erfahrung macht Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG Edelmetall Service in Rheinstetten: „Aktuell halten sich An- und Verkauf in etwa die Waage. Viele Kunden kaufen Gold in Erwartung, dass die Rally jetzt erst richtig los geht. Viele nutzen die bereits gestiegenen Kurse aber auch für Gewinnmitnahmen. Einige Verkaufskunden haben auch berichtet, dass sie Gold verkaufen, um auslaufende Kredite abzulösen, da die Zinsen für eine Anschlussfinanzierung binnen eines Jahres um 3 Prozent gestiegen sind.“ Silber-Verkäufe eingebrochenVon einem starken Rückgang bei Silber-Verkäufen berichtet Bahadir Bars Özdemir. „Seit der Debatte über die Differenzbesteuerung und die damit verbundene gesetzliche Änderung, beziehungsweise eindeutige Definition, macht das Silbergeschäft leider nur noch einen kleinen Teil des gesamten Absatzes aus“, so der SOLIT-Manager. Es herrsche immer noch eine gewisse Unsicherheit über die Kursentwicklung und das generelle Potenzial bei Silber. „Ich glaube jedoch noch daran, dass sich die Situation mittelfristig einpendeln wird und die Zahlen wieder steigen werden. Es muss nur noch etwas Aufklärungsarbeit geleistet werden. Denn viele Kunden wissen noch nicht, dass durch die Gesetzesänderung der Handel mit Silber attraktiver geworden ist. Grund dafür ist, dass wir Münzen, die der Kunde mit 19 % MwSt. kauft, zu einem viel besseren Preis (für den Kunden) wieder ankaufen können. Das liegt daran, dass wir aus Privatankäufen bezogene Münzen immer noch differenzbesteuert anbieten können. Somit ist der Spread geringer als früher“, so Özdemir.
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