Bestsellerautor Marc Friedrich vertritt die Auffassung, dass wir immer noch die dümmste Energiepolitik der Welt machen. Um das zu ändern, sei Realismus und weniger Ideologie vonnöten. Aufgrund der hohen Energiepreise wandern immer mehr Firmen ins Ausland ab oder müssen schließen, warnt der Finanzexperte.
...Immer mehr Unternehmen klagen über die hohen Energiepreise und Verbände und Branchenvertreter warnen vor einer Insolvenzwelle sowie einer DeindustrialisierungDeutschlands.
Denn durch die immens steigenden Energie- und Strompreise geraten nicht nur wir Bürger immer weiter unter Druck, sondern auch die deutsche Wirtschaft und Industrie. Vor allem die energieintensiven Branchen wie Chemie, Glas, Papier oder Metall stehen mit dem Rücken zur Wand. Zunehmend gehen Unternehmen dazu über, ihre Produktion zu drosseln, um Kosten zu sparen. Mitarbeiter werden in Kurzarbeit geschickt und Investitionen werden gestoppt. Apropos Investitionen: Ausländische Unternehmen werden es sich zweimal überlegen, ob sie im Hochsteuerland Deutschland, mit jetzt auch noch Rekordenergiepreisen plus zäher Bürokratie investieren wollen. Ebenso überlegen jetzt schon zehn Prozent der Firmen, die Produktion ins Ausland zu verlagern, um die Energiekosten wieder in den Griff zu bekommen und somit wettbewerbsfähig auf dem globalen Markt zu bleiben. Andere haben schon aufgegeben und die Tore ganz geschlossen bzw. mussten Insolvenz anmelden. Weitere Unternehmen werden leider folgen, wenn sich die Situation nicht rasch bessern sollte. Die unvermeidliche Rezession wird die Lage für viele Firmen und Bürger weiter verschlimmern. Der spektakuläre Abstieg Deutschlands wird genauso in die Geschichtsbücher eingehen wie sein Aufstieg durch das Wirtschaftswunder: Vom wirtschaftlichen Powerhouse zu Wärmehallen innerhalb weniger Jahre. Insolvenz oder Inflation
Wie prekär die Situation ist, zeigt der kolossale Anstieg der Erzeugerpreise. Diese stiegen zuletzt im August um 45,8 Prozent auf das höchste Niveau seit der Datenerhebung im Jahr 1955! Allein zum Vormonat ging es um 7,9 Prozent nach oben! Der größte Kostentreiber war die Energie: Kohle, Öl, Gas und Strom haben sich auf Jahressicht mehr als verdoppelt. Besonders drastisch ist der Anstieg von Strom mit plus 174,9 Prozent. Wichtig zu wissen: Die Erzeugerpreise signalisieren weiteres Ungemach, denn seit jeher gelten sie als Vorläufer für die Inflation. ...
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