Katjusha hat teilweise schon Recht, dass der eine oder andere Politiker mittlerweile recht weit weg ist vom normalen Leben. Ist aber in der Landespolitik meist nicht so.
Ich bin ja seit meine pflegebedürftige Mutter gestorben ist und ich wieder mehr Zeit habe wieder bei den Freien Wähler in Ulm engagiert. Bei uns in Ulm und Ulm herum gibt es seit einigen Jahren die Nachbarschaftshilfe in so gut wie allen größeren Gemeinden. Dort wird vor allem älteren Menschen tatkräftig geholfen. Das haben die Kirchen injiziert. Wir von den Freien Wähler wollten dann einen 2. Schritt machen und haben das auch gemacht um den älteren Menschen zu helfen. In einem Pilotprojekt in einer Gemeinde gut 15 km nördlich von Ulm haben wir ein "Brügerrufauto" ins Leben gerufen mit dem jetzt ältere Menschen zum Einkaufen gefahren werden, zum Kaffeekränzchen oder auch zu einem naheliegende Doktor. Hin und zuürck. Auch Schwerbehinderte nehmen das Angebot an Das ganze wird betrieben mit 18 Freiwilligen, meist rüstigen Rentner. Bis wir das Projekt starten konnten war ein etwas längerer Weg, denn es gibt ja durchaus rechtliches zu beachten. Da hat uns das baden-württembergische Ministerium für Soziales und Integration sehr geholfen. Wir wurden persönlich vom Ministerium aufgeklärt, dass die Freiwilligen einen Personenbeförderungsschein brauchen mit Sehtest, Reaktionstest und Sicherheitstraining. Auch versicherungstechnisch wurden wir aufgeklärt. Das ganze wurde dann teilweise sogar vom Ministerium bezahlt. Großes Lob. Den Rest davon wie auch die Anschubfinanzierung mit z.B. Leasing des Gas VW Busses gab es dann von der Gemeinde. Mittlerweile, nach nur 4 Monate, trägt sich dieses Bürgerauto fast von selbst durch Spenden, so dass die Leasingsrate, der Treibstoff wie auch die Versicherung bezahlt werden kann. Das Geld kommt vor allem über eine Spendenkasse im Auto von den älteren Menschen selbst die unaufgefordert Geld in die Kasse stecken. Das ganze ist ein Beispiel, dass Politik auf kommunaler Ebene, aber auch auf Länderbene, im Zusammenspiel mit freiwilligen Helfer recht gut funktioniert. Hier muss man wirklich alle loben, die dabei hilfreich waren und wir als Freie Wähler wollen nun in anderen Gemeinden ein solche Bürgerauto ebenfalls einführen. Mal sehen obs klappt.
Auch ein gutes Beispiel wie Land und Kommune bei uns im Ländle bürgernah helfen, wenn man gute Ideen hat. In einer Gemeinde gut 20 km westlich von Ulm wurde ein Konzept "Lokaler Online-Markt" erarbeitet um so den innerörtlichen Handel zu unterstützen. Man muss den Amazon und Co schon auch was dagegen setzen und nicht immer nur motzen. Kann ja jeder Depp. Das Land Baden-Württemberg zahlt nun für das Projekt 200.000 € und wenn es gut funktioniert, dann kann man das als Blaupause für andere größeren Gemeinden hernehmen.
Will eigentlich nur sagen, wenn man mal weg von der großen Politik schaut, dann funktioniert die Politik meist schon recht gut. Zumindest bei uns im Ländle, aber ohne Menschen, die sich uneigennützig für etwas engagieren, kommt halt leider nichts. Aber genau das ist bei vielen leider nicht allzu sehr ausgeprägt. Leider. |