Aus diesem Grund sollen die Veranstaltermarken wie Neckermann oder Öger zuvor von der börsennotierten Public Limited Company in eine separate Gesellschaft überführt werden. Der börsennotierten Dachgesellschaft bliebe allein noch das Fluggeschäft rund um Condor. Auch an ihm werde Fosun beteiligt sein, kündigte der Thomas-Cook-Vorstand an, jedoch mit weniger als 30 Prozent.
Aktionäre tragen Hauptlast
Doch die Hauptlast des Rettungsplans tragen voraussichtlich die Aktionäre, was das Risiko erhöht, dass sie dem Unterfangen am Ende ihre Stimme verweigern. So verwässert die massive Kapitalerhöhung durch Großaktionär Fosun Tourism, der bislang 18 Prozent an Thomas Cook hält, die Anteile der übrigen Anteilseigner massiv. Außerdem führt auch die Umwandlung von Krediten und Anleihen in neue Aktien dazu, dass sich der Dividendenanteil der Altaktionäre vermindert.
Sie trifft die Kapitalerhöhung vor allem deshalb so hart, weil der Kursverfall den Wert aller Thomas-Cook-Aktien auf nur noch 120 Millionen Pfund reduzierte. Setzt Fankhauser seine Erwartungen um, repräsentieren die heutigen Aktien laut Handelsblatt-Berechnungen nur 6,4 Prozent des künftigen Firmenwerts.
Die Pläne Fankhausers haben den Aktienkurs daher nahezu halbiert, was seine Chance mindert, die Altaktionäre hinter sich zu bringen. In der Hauptversammlung braucht er 75 Prozent ihrer Stimmen, um sowohl die Kapitalerhöhung wie auch die Abspaltung des Veranstaltergeschäfts durchzubekommen.
Viel Zeit bleibt ihm nicht. Eine Geschäftsbank hat ihm bereits in Teilen das Vertrauen entzogen, wie das Handelsblatt erfuhr. Auf das beliebte Lastschriftverfahren müssen Buchungskunden für Einzelhotels und Städtetrips seither verzichten. |