Das Problem ist ein völlig anderes: In Deutschland ist es mit der Aktienkultur ohnehin schon nicht weit her, und unbedarfte Anleger wiederum sind mit der VW-Aktie völlig überfordert: Sie bekommen es intellektuell einfach nicht in die Reihe, dass es einerseits den VW-Konzern mit seinen 12 Marken gibt, und andererseits die Marke VW (Autos mit dem runden VW-Emblem auf dem Kühlergrill). Schließlich existiert dann nach die Porsche SE als Holding der Volkswagen-AG. Da verliert der Kleinanleger schnell den Überblick. Herrje, die Porsche AG wiederum ist kein selbständiger Sportwagenbauer mehr, sondern gehört zu 100 Prozent der Volkswagen AG, doch damit indirekt und anteilig auch zur Porsche SE.
Eine Meldung über die Marke VW wird gleich auf den ganzen Konzern bezogen. Das konnte man heute schön anhand der Absatzzahlen der Marke VW beobachten. Deren temporärer Rückgang für September und Oktober wegen WLTP übrigens schon seit ca. Mai angekündigt war.
Weiteres Problem verstehendes Lesen verkommt zur aussterbenden Kunst. Siehe ebenfalls heute: Mit 5,14 Millionen Fahrzeugen verkaufte VW (die Marke, nicht der Gesamtkonzern) bis Ende Oktober 1,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Laut Volkswagen entspricht dies einem neuen Spitzenwert.
Seit Jahresbeginn hat Audi weltweit 1,525 Millionen Autos verkauft und liegt damit 0,9 Prozent unter Vorjahr. Für das Gesamtjahr rechne Audi mit einem Absatz auf Vorjahresniveau.
Die Zahlen von SEAT und Skoda dürften vermutlich sogar besser sein. Also warum schieben die Kleinanleger Panik? Wahrscheinlich, weil sie nur die Überschriften gelesen haben. Die Großen freuen sich über Kaufkurse. |