zu pessimistisch bin bei Fannie und Freddie.
Es gibt bei FnF das Paradox, dass das Kurspotenzial umso größer wird, je länger die Freilassung aufgeschoben wird.
Und zwar ganz einfach deshalb, weil die Gewinne seit 2019 ja einbehalten werden dürfen - und "Cash auf dem Konto" zählt zu CET1.
CET1 steht aktuell bei -100 Mrd.$. Für eine Freilassung ohne KE müssten FnF 430 Mrd.$ auf den Konten haben.
FnF sind berechtigt, die SPS der Regierung (Wert: 191 Mrd.$ zurückzukaufen). Das dürfen sie allerdings erst dann, wenn CET1 nach Zahlung dieses Betrags über dem Sollwert (3% der Bilanzsumme) liegt. Zurzeit liegt dieser Sollwert bei rund 240 Mrd. $.
FnF müssten daher 430 Mrd.$ auf den Konten haben, um aus eigener Kraft (ohne KE) freigelassen zu werden.
Da CET1 bei -100 Mrd.$ steht, fehlen somit noch 530 Mrd. $.
Wie lange würde es dauern, bis FnF diese 530 Mrd. $ aus eigener Kraft erwirtschaftet haben? Bei 30 Mrd. $ Ersparnis pro Jahr würde es noch etwa
530 geteilt durch 30 = 17,7 Jahre
dauern, bis eine Freilassung aus eigener Kraft möglich wäre. Dann wären für Fannie und Freddie aber sogar (sofern die Warrants 2028 nicht verlängert werden) Kurse von über 100$ möglich, weil keine Verwässerung mehr stattfindet.
Der Wermutstropfen ist, dass dies erst im Jahr 2042 der Fall sein würde.
Außerdem könnte die die Regierung verlangen, dass die Aktionäre nicht nur die SPS, sondern die viel größere Liquidation Preference zurückkaufen müssen. Der Haken ist, dass die LP ebenfalls 1 zu 1 mit den "Ersparnissen" steigt. Wenn die LP zurückgekauft werden muss, könnte die Freilassung auch erst 2060 oder 2070 erfolgen. Vielleicht bekommt man für die 100$, die die Aktien dann wert sein werden, gerade noch einen Big Mac ;-)
Auf jeden Fall hast du auch hier mit deine Annahme recht, dass Aktien mit der Zeit im Kurs steigen. |