Hugo, als das wäre ja nach ewiger Fokussierung auf Kali und Salz eine echte Überraschung! Hätte man doch vor ca. 15 Jahren mal erkannt, dass Lithium für Akkumulatoren (getriggert durch steigenden Bedarf von Elektromotoren) als weitere "Säule" im Geschäftsmodell Potential hat... Da wären u.a. in Südamerika noch Förderlizenzen zu haben gewesen. Stattdessen hat man sich nicht getraut und zudem noch unbeirrt geglaubt, Umweltbewusstsein würde in Deutschland kein gesellschaftliches Top-Thema werden.
Heute geht einem der Rohstoff Kali aus bzw. muss im Wettbewerbsvergleich am Teuersten gewonnen werden und gleichzeitig versucht man für Unmengen an Geld Umweltschäden u.a. durch Abdecken von Halden zu reduzieren.
Und jetzt auf einmal: doch Lithium irgendwie? Halden doch nicht rekultivieren?
Es mutet verzweifelt an. Wo waren diese Gedanken in Shaping 2030 enthalten? Wusste man da nichts von Restmineralien in den Halden? Stattdessen: Algen und Uganda. Und: teuer, teuer, teuer erkaufter Umweltschutz.
Es wurde viel Zeit für ein weiter so mit K und S ohne Li vergeudet. Diese Zeit fehlt jetzt nicht nur im Rahmen der technischen Machbarkeit, wenn man ein paar Lithiumkrümel aus den Halden extrahieren wollte. Man müsste ja auch gleichzeitig das teure Rekultivieren stoppen. Das beißt sich.
Neben großen Fragezeichen an der technischen Machbarkeit ist es vor allem die Wirtschaftlichkeit, an der arge Zweifel angebracht sind. Was bedeutete das? Eine neue Anlage im Werratal bauen (von welchem Geld?), Millionen Tonnen aufgehaldetes, hoffnungslos verunreinigtes Steinsalz/Abraum mit .x % Li dadurch schleusen, und danach den Rest wieder aufhalden und dann wieder abdecken? Das alles dauert Jahre/Jahrzehnte. K+S ist bis dahin nicht second, sondern latest to market...
Gegenthese: Ankündigung vorgezogener Werksschließungen in DE (wegen Unrentabilität / Kosten/t) + Overhead-Reduktion in der Zentrale + Teilveräußerung von Tafelsilber
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