Berlin verändert sich ständig, das alte Berliner Milieu stirbt langsam aus, die sogenannte Mittelschicht bleibt unter sich und Großinvestoren verändern das Stadtbild. Großinvestoren, also Menschen mit viel „überflüssigem „ legalen oder illegalen Geld ( Schwarzgeld) wissen, dass die Aktienmärkte ausgelutscht sind und sich abkühlen, sie wissen auch, dass die Nullzins-Finanzmärkte auf Jahre keine Rendite bringen, sie investieren nun in BETONGOLD.
Bauten, die vor zirka zehn Jahren neu gebaut wurden, das Stadtbild geprägt haben, werden zurückgebaut/ entkernt und um mehrere Stockwerke erhöht bzw. neugebaut. Alteingesessene Läden verschwinden um für neue, zahlungskräftige Investoren Platz zu machen. Die Infrastruktur aber ist immer noch marode, diese bringt den Investoren kein Geld, schließlich ist das auch die Aufgabe des Senats von Berlin.
Ich bin mit einigen Bekannten durch die Brennpunkte in Kreuzberg und Neukölln gestiefelt, die Entwicklung ist dort vorbei gegangen. Augenscheinlich ist dort nichts schlechter aber auch nichts besser geworden. Die alten Spielhöllen, Shisha-Bars und türkische Bäckereinen gibt es immer noch.
Nur hin zum Südosten, also an der Neuköllner Grenze hin hat sich vieles verändert. Dort hat der Senat riesiges „Brachland“ vom Eigentümer teuer gemietet ( es soll sich da um jährliche Millionenbeträge handeln ) so jedenfalls wurde es mir gesagt, und hat dort endlos viele „Wohncontainer“ als Flüchtlingsunterkünfte aufgestellt. Vier Farben prägen dieses Bild, was mich verwundert hat. Als ich danach fragte, warum es nur diese vier Farben gibt antwortete man mir – diese vier Farben wurden gewählt damit jeder Flüchtling je nach Nationalität seinen Wohncontainer findet - !
Für mich heißt das, der Senat will die Flüchtlinge auseinanderhalten damit es nicht zu „Reibereien oder Schlimmeres „ kommt. Natürlich hätte man das auch unauffälliger machen können. Normal wäre es für mich, eine einzige Farbgebung anstatt dieses kunterbunte Durcheinander , Bezeichnungen, Straßennamen , Hausnummern etc., doch da kaum einer der Flüchtlinge lesen kann, obwohl die meisten schon jahrelang in Deutschland leben, wäre das schwierig geworden, so die Antwort meiner Bekannten die sich natürlich mit der Problematik auskennen.
Im Neuköllner „Flüchtlingsdorf“ arbeiten div. Sicherheitsunternehmen. Als ich mit einem der Wachmänner über seine Arbeit im „Dorf“ sprach, sprudelten die Antworten aus ihm nur so heraus. Täglich erleben wir hier brutale Schlägereien, Straftaten von Vergewaltigung bis hin zur Erpressung etc. ist alles dabei. Zur Anzeige kommt es nur in ganz, ganz schweren Fällen, ansonsten lässt sich die Polizei hier kaum noch sehen, so der Wachmann. Und was ist mit der hochgelobten Integration? Welche Integration, fragte der Wachmann, hier entsteht eine neue Parallelgesellschaft , neben der, die wir schon in Berlin haben, diese macht ihre eigenen Gesetze ! Ehrgeiz um integriert zu werden konnte der Wachmann bei keinem der Flüchtlinge feststellen.
Was er mir – und seinen anderen Kollegen – dann noch erzählte werde ich für mich behalten. Ich habe dieses seltsame Flüchtlingsdorf desillusioniert verlassen. Für mich steht fest, dass was uns die Politik vorgaukelt wird nie eintreten
Nun frage ich mich, wie will man die hochtrabenden Integrationspläne eigentlich umsetzen, wenn man Flüchtlinge/ Asylbewerber jetzt schon trennt ? Wenn sie nach Jahren nicht wenigstens ein bisschen lesen können und zusammen auskommen? Wie will man sie in die deutsche Gesellschaft integrieren, wenn man es noch nicht mal schafft, dass sie sich untereinander friedlich begegnen obwohl sie alle das gleiche Schicksal teilen?
Lernen, Lernen , Lernen um zusammen leben zu können.
----------- Wo Angst herrscht verkriecht sich die Vernunft. |