Fannie Mae - Chance auf Verdreifachung bis Juli

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neuester Beitrag: 14.08.23 21:42
eröffnet am: 05.03.21 13:39 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 1252
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17.03.21 18:08

14043 Postings, 4497 Tage Zanoni1#173 Schlomo

und wie beurteilst Du den weiteren Geschäftsausblick? Kommst Du zu der Einschätzung, dass sie diese Gewinne auch noch in den nächsten Jahren halten können? Das wäre dann in der Tat ein positiver Ausblick!

...allerdings einer, an dem ich vielleicht nicht ganz unberechtigte Zweifel hege.
Wenn ich da optimistischer wäre würde ich da vielleicht auch mal mit einer kleineren Position zugreifen, leider bin ich es allerdings nicht.  

17.03.21 18:09

2779 Postings, 1807 Tage SEEE21Ich habe das Posting während einer

Zugfahrt mal schnell...... Und nicht mehr gelesen. Den Bullshit hat die Autokorrektur gemacht.
Richtig ist, dass das Risiko, so wie Shlomo es schreibt, bis zum Totalverlust gehen kann bei dieser Gemengelage.  

17.03.21 18:13
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80400 Postings, 7296 Tage Anti Lemming# 174 Deine Sorgen sind hypothetisch

denn das Ende der Zwangsverwaltung ist mit einer Kapitalerhöhung verbunden, die "dank" des erzkonservativen Zwangsverwalters Mark Calabria so üppig ausfallen soll, dass selbst übelste Schieflagen gemäß Basel-III-Schieflagen FnF nichts mehr anhaben könnten. Und Basel III gilt für Banken, während FnF Finanzdienstleister mit weit geringen Risiken sind.

Der EK-Puffer wird daher übermäßig groß sein. Das ist leider für die Altaktionäre (Stammaktien) nachteilig, weil die Verwässerung durch die KE entsprechend hoch sein wird.

Außerdem haben FnF seit 2012 ihre Problemkredite sukzessive ausgelagert. Zu den Käufern zählten u. a. Ableger von Goldman. Diese Subfirmen zwangsvollstrecken diese Titel meist schnell. Die Auslagerung erfolgt, weil Fannie/Freddie offenbar nicht als gierige Geldeintreiber in Erscheinung treten wollen, sie haben ja ein gemeinnütziges Image. Dadurch ist die Kreditqualität in den MBS sogar außerordentlich hoch - und die Ausfallgefahr entsprechend gering.

Weiterhin schreiten in USA die Impfungen schnell voran, und die Covid-Arbeitslosen dürften dank des 1,9 Bio. Biden-"Über"-Stimuls schon bald wieder größtenteils in Lohn und Brot stehen.

Außerdem will ich die JPS ja auch nicht heiraten. Wenn die wieder bei 25 notieren und idealerweise die 11 Dollar Dividende nachgezahlt worden ist, dann werde ich sie recht bald wieder verkaufen. Sooo lange dürfte die üppige EK-Decke allemal vorhalten.  

17.03.21 18:26
1

14043 Postings, 4497 Tage Zanoni1#172 Lieber Al, wenn Du meinst, da

durch Deine mühevolle Beschäftigung zu einem Herrschaftswissen gelangt zu sein, dass Dich bei Deiner Tradingidee derart zuversichtlich sein lässt, dann möchte ich Dich garantiert nicht davon abhalten.

Ich persönlich kann dazu nur sagen, dass ich da nun etwas weniger überzeugt bin, bedanke mich aber sehr für Deine nette Empfehlung! (keine Ironie, wirklich ernst gemeint) möchte Dich dann allerdings darum bitten, nun aber auch von noch weiteren mails bezüglich FnF abzusehen ;-)
XD




 

17.03.21 18:29
3

17008 Postings, 2436 Tage Shlomo Silbersteinund wie beurteilst Du den weiteren Geschäftsausbli

Aktuell werden Bonds schlechter Qualität mit rund 4% bewertet.

Bei den JPS gibt es 8% auf 25 USD unter den Vorbehalt einer Dividendenausschüttung. Bei 4% Marktzins für schlechte Qualit wären die JPS also urund 50 USD wert. Zieht man das Geschäftsrisiko ab lande ich bei pari. Bei Rückzahlung ab 2012 etwa 35 USD wert.

Wie auch immer, kann man sich schön zusammenrechen. Wichtig ist für mich, dass die in ein paar Monaten über 6 USD wäre, dann wäre es ja schon ein Gewinn.    

17.03.21 18:36
2

80400 Postings, 7296 Tage Anti LemmingZanoni # 179

Ich hab auf deine zahlreichen Zweifel geantwortet, und die zahlreichen Antworten fallen dann natürlich tendenziell eher positiv aus. Vielleicht kommt deshalb rüber, dass ich "sehr überzeugt" sei.

Tatsache ist, dass ich nicht so naiv bin, keine Restzweifel mehr zu haben. Zur Risikominderung bin ich ja auch aus den Stammaktien rausgegangen und in die JPS rein.

Wenn mir das CRV bei einem Investment hoch erscheint (da kann ich natürlich auch falsch liegen), dann gehe ich die Risiken ein, sonst nicht.

Keinesfalls möchte ich dir "empfehlen", hier zu investieren. Das muss ohnehin jeder für sich selber abschätzen. Aber gerade, weil du ein kritischer Kopf bist und oft kluge Bedenken äußerst, hatte ich dich in den beiden BM gebeten, hier einmal deine geschätzte Meinung kundzutun. ;-)

Vielen Dank dafür.  

17.03.21 18:50
3

80400 Postings, 7296 Tage Anti Lemming# 180 Was passiert mit den JPS?

Ich glaube kaum, dass die JPS mit 8 % Verzinsung am Markt gelassen werden. Das ist zu viel für heutige Verhältnisse. Sie werden vermutlich zum Nennwert (oder mit Abschlag) ausgezahlt. Evtl. noch inkl. einer rückwirkenden Zinsnachzahlung. Das war's dann. Über "buy and hold" braucht man dann gar nicht mehr zu fabulieren.

Alternative 1 wäre, dass die alten JPS "1 zu 1" (oder mit Abschlag) in neue JPS mit gleichem Nennwert geswappt werden, die aber vielleicht nur 3 % Zinsen bringen.

Alternative 2 wäre, dass die alten JPS in junge Aktien getauscht werden. Das wäre dann der bei Restrukturierungen oft praktizierte "debt-to-equity"-Swap. Man würde dann vom JPS-Halter zum Fannie-Aktionär, wobei die neuen Aktien aber wieder Dividende erhalten und liquide an den großen Börsen wie NYSE gehandelt werden. Das wäre dann so, als würde man die jungen Aktien mit 25 Dollar Kapital pro altem JPS zeichnen. Falls sie nach der Erstemission hochschießen, wäre der zusätzliche Anstieg ein Zubrot.  

17.03.21 19:16
2

14043 Postings, 4497 Tage Zanoni1#178

"Außerdem haben FnF seit 2012 ihre Problemkredite sukzessive ausgelagert. "

..nicht nur ihre Problemkredite ;-) ...wobei es 2012 dann auch noch gar nicht absehbar war, welche Kredite im Hinblick auf die aktuelle Situation in vielen US-Großstädten heute als Problemkredite anzusehen sind.

Der entscheidende Punkt sind dabei die Garantien mit denen FnF ihre MBS versehen.
Kommt es da zu Verlusten, so hilft die Auslagerung da nicht viel. Wenn das Eintreiben der Zahlungen misslingt, so trägt FnF am Ende die Verluste.

"Der EK-Puffer wird daher übermäßig groß sein. Das ist leider für die Altaktionäre (Stammaktien) nachteilig, weil die Verwässerung durch die KE entsprechend hoch sein wird."

Hast Du denn auch schon  mal die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass eine Kapitalerhöhung von über 150 Mill. auch scheitern könnte? ...oder dass sie (damit es nicht zum Scheitern kommt) auf einige Jahre verteilt werden könnte?

...Wie wird es sich auswirken, wenn die gewährten Zahlungsaufschübe bei den Hyoptheken nun in Kürze auslaufen? Sollte es dann zu großvolumigeren Zahlungsausfällen kommen, wie würde sich das wohl wiederum auf die Bereitschaft auswirken, sich über neu ausgegebene Aktien an der KE zu beteiligen? Was wäre, wenn die KE über einige Jahre hingezogen letztlich zu spät käme?

Des weiteren sollte man auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Verwässerung aufgrund der einmaligen Größenordnung so massiv sein könnte, dass die Aktien trotz Deiner angenommenen Kursentwicklung ins Minus rutschen könnten.

Deine favorisierten  Anleihen von FnF wären davon zwar nicht unmittelbar betroffen.
Allerdings ist dann m.E. auch nicht ganz einzusehen, weshalb sie nun bei einer Verwirklichung Deines positiven Szenarios unmittelbar profitieren sollten.

Gut, die Bonität würde sich durch eine  KE entsprechend erhöhen, massgeblich für den Kursgewinn bei den Anleihen wäre dann aber nicht so sehr das Gerichtsurteil an sich, sondern der Abschluss der KE.

Bei den Anleihen käme des weiteren aber das Risiko steigenden Zinsen hinzu, die sich gerade in US abzeichnen.  Größe Ausfälle bei den Hypotheken könnten zudem auch die Bonitätseinschätzung bei den Marktteilnehmern entsprechend verringern, insbesondere wenn solche Ereignisse vor dem Abschluss der geplanten KE einträfen.

Ich kann es am Ende drehen und wenden, wie ich will.
Die gegenwärtige Situation an den Immobilienmärkten, im Hinblick auf Covid (Post-Covid) sowie des weitreichenden Strukurwandels vieler Großstädte scheint mir einfach nicht das richtige Umfeld zu sein, um auf die weitere Erholung einer Hypothekenbank wie FnF zu setzen, die aufgrund ihrer mageren Kapitaldecke eine gigantische Kapitalerhöhung von 150-200 Mill. benötigt, um aus ihrer Zwangsverwaltung entlassen zu werden.



 

17.03.21 19:23

14043 Postings, 4497 Tage Zanoni1#181 Danke für die Blumen ;-)

17.03.21 19:42
4

80400 Postings, 7296 Tage Anti Lemming# 183 Maßgeblich für den Kurs der JPS

nach SCOTUS ist nicht eine KE oder das Volumen dieser
KE - ja nicht einmal die "Freilassung" - sondern dass die JPS im Capital Ranking wieder an 1. Stelle stehen.

Zurzeit sind die Senior Preferred Shares (SPS-Kredit der US-Regierung über 190 Mrd.) an 1. Stelle. SCOTUS wird den SPS aber mit 95 % Wahrscheinlichkeit im Mai/Juni für abgezahlt erklären - und damit einem der Entscheidung eines Gerichtes in Texas (5th Circuit en banc) folgen.

Wenn die SPS weg sind, rücken die JPS ("junior") von der 2. Stelle zur 1. Stelle auf. Sie sind dann auch wieder dividendenberechtigt (meist 7 bis 8 % Kupon). Und zwar selbst dann, wenn die Zwangsverwaltung noch weiter besteht* und die KE und Freilassung auf die lange Bank geschoben werden. Bei 6 % bis 8 % Dividende (bezogen auf Nennwert) ist dann der Kurs auch ganz schnell wieder bei Pari oder sogar darüber.

* Das galt ja schließlich auch für die JPS...
 

17.03.21 19:51
1

80400 Postings, 7296 Tage Anti LemmingMan sollte auch nicht vergessen, Zanoni,

dass Fannie und Freddie die gravierende Savings&Loans-Krise der 1980er Jahre schadlos überstanden hatten.

Das einzige Problem, was Fannie seit der Gründung im Jahre 1938 (und Freddie seit der Gründung in 1970) hatten, war der ihnen aufgehalste Subprime-Schrott -  und der ist inzwischen auf dem Misthaufen der Geschichte gelandet.

Tim Howard schreibt, dass Fannie in der Zeit von 1938 bis 2004 Kreditausfälle hatte, die um den FAKTOR 6 niedriger lagen als bei anderen Hypothekenbanken. Eben deshalb hält er einen EK-Puffer gemäß Basel III wie bei normalen Hypothekenbanken bei Fannie und Freddie (dies verlangt Calabria) für stark übertrieben.  

17.03.21 20:03
1

80400 Postings, 7296 Tage Anti LemmingInfo

zur Savings-and-Loan-Krise:

https://de.wikipedia.org/wiki/Savings-and-Loan-Krise

Die Savings-and-Loan-Krise (englisch Savings and Loan Crisis) war eine Bankenkrise in den 1980er Jahren in den Vereinigten Staaten.

Über 1.000 Savings and Loans-Sparkassen in den USA brachen im Rahmen der Krise zusammen. Der Gesamtschaden betrug über 150 Milliarden US-Dollar, von denen an die 125 Milliarden durch die Öffentliche Hand aufgebracht wurden. Der Schaden trug zu den hohen Budgetdefiziten der USA in den 1980er Jahren sowie der anschließenden Rezession der US-Volkswirtschaft bei.

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts bestanden in den USA Sparkassen (englisch Savings and loan associations, kurz: S&Ls). Als meist kommunale Unternehmen unterlagen sie bis Anfang der 1970er Jahre konsequenten Regulierungvorschriften. Dies ging so weit, dass selbst die maximale Höhe der Anlagezinsen vorgeschrieben wurde.

Nachdem in den 1970er Jahren die Inflationsrate und damit auch die Zinsen deutlich anstiegen, verloren die Sparkassen umfangreiche Einlagen an Geldmarktfonds, die deutlich höhere Zinsen versprachen.

Auf der anderen Seite hatten die Sparkassen umfangreiche Festzinsdarlehen für Baufinanzierungen aufgelegt, die aufgrund der steigenden Zinsen zu Verlusten führten. Die Gewinne und das Eigenkapital der Sparkassen erodierten.  

17.03.21 22:44
1

14043 Postings, 4497 Tage Zanoni1#185 Nun habe ich womöglich überhaupt

erst die Kernidee Deiner Spekulation richtig verstanden! XD Es geht dann also vorrangig um das Vorrücken der Dividendenansprüche der JSP, bei einer gerichtlich durchgesetzten Aufhebung bzw. Abgeltungsfeststellung der vorrangigen Rückzahlungsansprüche des Staates.  
Hattest Du das hier zuvor schon einmal erklärt? Deinen Vorwurf der Oberflächlichkeit habe ich mir dann womöglich tatsächlich ein wenig verdient ...
;-)

Wobei hier noch anzumerken wäre, dass nicht nur die Dividenden der Stammaktien sowie der Senior Preferred Stocks sondern auch etwaig  fällig werdende Garantien auf ihre ausgegebenen MBS noch vorrangig vor den Dividenden der Junior Preferred Stocks auszuzahlen wären. Die JPS werden in der Anspruchskette ja immer erst an letzter Stelle bedient, wenn ich das richtig überblicke.

Nichtsdestotrotz wäre ein solches Urteil natürlich eine erhebliche Verbesserung und gamechanger für die JPS. Da hast Du mit Deinen Annahmen schon sicher recht soweit.

Die entscheidende Frage, die sich dabei dann allerdings stellt ist m.E., wie schnell es denn in solch einem Falle wieder zu einer Auszahlung der Dividenden der JPS käme? Angesichts der riesigen Kapitalerhöhung(en) und der ganzen Covid-Mortgage-Relief-Programme halte ich es nun nicht für unwahrscheinlich, dass die Dividendenzahlungen auf die JPS erstmal bis zu deren Abschluss weiterhin ausgesetzt blieben.

So könnte dann aus einem als schneller Zock ausgelegter Trade plötzlich doch ungewollt ein längerfristiges Investment werden.
Und als längerfristiges Investment spielt dabei dann natürlich auch der übergeordnete allgemeine Ausblick auf die US-Immobilienmärkte und natürlich auch Inflation und Zinsen wiederum verstärkt eine Rolle.


 

18.03.21 10:51
4

80400 Postings, 7296 Tage Anti LemmingDas "Investitions-Thema" hier ist sehr komplex,

und trotz des erheblichen Erklärungsaufwands, den ich in den ersten 25 Postings [oder so ;-)] betrieben habe, nicht so ohne weiteres (und ohne eigene vertiefte Beschäftigung) vermittelbar.

Hinzu kommt, dass Vieles rechtlich in der Schwebe ist.

Das Vorrücken der JPS bei den Dividendenansprüchen (nach Canceln der SPS) ist zwar formaljuristisch sicher, aber der Fall liegt komplizierter: Wegen der verwickelten rechtlichen Rahmenbedingungen der Zwangsverwaltung (die ja im Prinzip dazu dienen soll, dass FnF wieder mehr EK erwirtschaften, sich "erholen" und später wieder frei funktionieren können) ist unklar, ob unter diesen Voraussetzungen Div-Zahlungen an ALTGLÄUBIGER (JPS wurden ja vor der Zwangsverwaltung emittiert) überhaupt rechtlich zulässig sind.

Oben hatte ich etwas salopp argumentiert, dass ja auch die SPS der Regierung während der Zwangsverwaltung ihre 10 % Dividende erhalten hatten (via NWS), obwohl die Notwendigkeit der EK-Aufstockung ja seit jeher bestanden hat. Dies lag aber vor allem daran, dass sich die US-Regierung 2012 in ihrer "Absaug-Gier" frech (und vermutlich rechtswidrig) über diese Notwendigkeit hinweggesetzt hatte. Und zwar einfach, weil es ihr nützte. Das ist übrigens auch ein Streitpunkt einiger Klagen, nämlich "mangelnde Sorgfaltspflicht" seitens der Zwangsverwaltung.

Hingegen nützt es der Regierung im Prinzip nichts, wenn nach Canceln der SPS nun auch die SPS wieder Dividenden erhalten. Es würde die Rekapitalisierung sogar verlangsamen. Der obiger Eigennutz-"Goodwill" entfällt. Möglicherweise müssen die Gerichte hier die endgültige Entscheidung fällen.

Es könnte auch sein, dass die Überzahlung aus dem NWS (jene 29,5 Mrd. $) dazu genutzt werden, die JPS zum Nennwert oder mit Abschlag zurückzukaufen. Die JPS würden dann aus der Bilanz verschwinden, und da sie darin ein "Soll-Posten" (Schulden) sind, würde sich das EK um 35 Mrd. $ (so hoch ist das Volumen sämtlicher ausstehender JPS) erhöhen.  Die KE wäre dann für die Altaktionäre weniger verwässernd, und die Collins-Kläger (die JPS halten) wären allemal zufrieden.
 

18.03.21 11:03

80400 Postings, 7296 Tage Anti Lemming# 188 (2)

"Wobei hier noch anzumerken wäre, dass ... die Dividenden der Stammaktien sowie der Senior Preferred Stocks ...vorrangig vor den Dividenden der Junior Preferred Stocks auszuzahlen wären."

Teilweise Falsch.

1. sind die SPS nach SCOTUS idealerweise "weg" (als bereits abgezahlt ausgebucht). Die Vorrangigkeit der SPS ("senior") gegenüber den JPS ("junior") spielt dann "mangels Masse" gar keine Rolle mehr.

2. sind die JPS hinsichtlich der Dividendenzahlungen vorrangig vor den Stammaktien. Aus den Seeking-Alpha-Kommentaren habe ich herausgelesen, dass die JPS sofort nach Wegfall der SPS wieder dividendenberechtigt sein sollen (auch in der Zwangsverwaltung), während die Stammaktien erst frühestens dann wieder Div-berechtigt sind, wenn die von FHFA-Calabria mit 240 Mrd. bezifferte EK-Decke (durch Gewinneinbehaltung) erreicht ist.

Die "Hackordnung" im Capital Stack ist daher, wie auch die kürzlich von mir gepostete Karikatur mit den Vögeln zeigt:

1. SPS
2. JPS
3. Stammaktien

 

18.03.21 11:16

80400 Postings, 7296 Tage Anti LemmingKorrektur zu # 189

...wenn nach Canceln der SPS nun auch die JPS wieder Dividenden erhalten

 

18.03.21 11:38
1

80400 Postings, 7296 Tage Anti Lemming# 188 (3)

Zanoni: "Die entscheidende Frage, die sich dabei dann allerdings stellt ist m.E., wie schnell es denn in solch einem Falle wieder zu einer Auszahlung der Dividenden der JPS käme? Angesichts der riesigen Kapitalerhöhung(en) und der ganzen Covid-Mortgage-Relief-Programme halte ich es nun nicht für unwahrscheinlich, dass die Dividendenzahlungen auf die JPS erstmal bis zu deren Abschluss weiterhin ausgesetzt blieben."

1. Dividenden werden bezahlt, wenn die Firmen gute Gewinne machen UND die Papiere rechtlich dividendenberechtigt sind (das waren die JPS in Zeiten, als es die SPS gab, nicht mehr). Die Gewinnlage bei FnF ist zurzeit exzellent, kürzlich wurden Rekordgewinne gemeldet.

2. Das Geld für die Kapitalerhöhungen kommt größtenteils von außen, hat also mit der Gewinnlage per se gar nichts zu tun. Freilich muss die Gewinnlage "stimmen", weil sonst kein Externer die neuen Aktien zeichnen würde.

3. Es ist bislang nicht geklärt, inwieweit auch die Stammaktionäre an der KE beteiligt werden.

a) in Europa ist es üblich, dass Altaktionäre bei KEs Bezugsrechte für junge Aktien zum Vorzugspreis erhalten (so lief es z. B. bei TUI). Damit können die Althalter dann junge Aktien kaufen. Und wenn sie kein Geld haben, können sie die Bezugsrechte an der Börse verkaufen.

b) in USA hingegen ist es üblich, dass bei Restrukturierungen die Altaktien komplett verschwinden. Es werden neue Aktien herausgegeben, die womöglich sogar wieder die gleichen dreistelligen Tickersymbole haben werden wie Fannie und Freddie vor 2008, also FNM und FRE. Die Altaktien dürften im Sonderfall von FnF (keine wirkliche Pleite in 2008, Firmen sind aktuell wieder profitabel) nach einem bestimmten Schlüssel (z. B. 3 zu 1) in die neuen Aktien getauscht werden. Der Vorgang wäre dann passiv, d.g, die Altaktionäre müssten kein eigenes Geld zur KE zuschießen.

4. Wegen der aktuellen Immo-Blase 2.0 in USA, der fortdauernden Covid-Moratorien, Bidens 1,9 Bio. "Über"-Stimulus und der Bereinigung der MBS von Problemkrediten durch Auslagerung (siehe # 178, 3. Absatz) ist eine Krise bei FnF zurzeit weit und breit nicht in Sicht. Die Regierung hat auch ein starkes Interesse daran, dass die KE gut laufen wird. Sie braucht ja die neuen Kapitalgeber als Pufferschicht. Also wird sie Bedingungen schaffen (z. B. Sondergarantien für Covid-geschädigte Hausbesitzer), die zum Gelingen der KE beitragen werden. Sie wird auch dafür sorgen, dass die neuen Aktionäre - wenn überhaupt - erst möglichst später wieder zur Kasse gebeten werden Weil sich die 2008-Chose sonst wiederholen würde, und eine "dritte Garnitur" an externen KE-Zeichnern würde dann später überhaupt nicht mehr aufzutreiben sein (gebrannte Kinder scheuen das Feuer),  

18.03.21 11:48
1

80400 Postings, 7296 Tage Anti LemmingDas Volumen der ausstehenden JPS

ist auch relativ klein. Alle JPS zusammen (34 Varianten) haben ein Gesamtvolumen von 35 Mrd. Dollar, wenn man die Nennwerte veranschlagt. (Der Marktwert liegt aktuell bei nur ca. 20 % davon, also 7 Mrd. $)

Wenn auf diese 35 Mrd. sagen wir 6 % Zinsen gezahlt werden* (6 % nennt Gary Hindes in # 72), dann sind auf 35 Mrd. JPS-Schuld pro Jahr ingesamt nur 2,1 Mrd. $ fällig. Das entspricht etwa 10 % der jährlichen FnF-Gewinne. Finanziell tragbar wäre das allemal, und es würde nicht einmal die EK-Aufstockung aus dem Gewinneinbehalt merklich verlangsamen.

(* die 6 % Zinsen beziehen sich auf die Nominalwerte)  

18.03.21 12:53
1

14043 Postings, 4497 Tage Zanoni1#190 Danke für die Korrektur

Normalerweise sind die Dividenden der Vorzugsaktien gegenüber den Stammaktien vorrangig, völlig richtig.

"Preferred stock (also called preferred shares, preference shares or simply preferreds) is a component of share capital which may have any combination of features not possessed by common stock including properties of both an equity and a debt instrument, and is generally considered a hybrid instrument. Preferred stocks are senior (i.e., higher ranking) to common stock, but subordinate to bonds in terms of claim (or rights to their share of the assets of the company)and may have priority over common stock (ordinary shares) in the payment of dividends and upon liquidation. Terms of the preferred stock are described in the issuing company's articles of association or articles of incorporation. "
https://en.wikipedia.org/wiki/Preferred_stock

Habe mal geschaut , wie dazu die Klauseln von Fannie Mae im Einzelnen aussehen. Die Unterlagen die ich dazu gefunden habe beziehen sich nun auf eine Aktienausgabe von 2003.  Wobei ich davon ausgehen würde, dass die Bestimmungen zu den Dividenzahlungen den üblichen Regelungen von FM netsprechen. (Wie ich gelesen habe soll es da mittlerweile 33 verschiedene Stockvarianten bei FM geben) https://www.fanniemae.com/media/26146/display

 
Angehängte Grafik:
fm.jpg (verkleinert auf 41%) vergrößern
fm.jpg

18.03.21 12:59

80400 Postings, 7296 Tage Anti LemmingDanke Zanoni

Hier der Link zur "S-Serie":

https://www.google.com/...007pdf&usg=AOvVaw0w8fBKrqUMjSPtC-1NMyWI

FNMAS ist die liquideste aller herausgegebenen JPS. Ich hatte sie deshalb auch im Eingangsposting als Referenz genannt.  

18.03.21 13:45

14043 Postings, 4497 Tage Zanoni1Dass dort nun nachträglich Dividendenzahlungen

durchgesetzt werden könnten, erscheint da im Hinblick auf diese Regelungen m.E. als doch sehr unwahrscheinlich.

Des weiteren wird dabei ersichtlich, dass solange keine Dividenden auf die Stammaktien bezahlt werden, auch die Dividendenzahlungen auf die Vorzugsaktien ohne weiteres ausgesetzt werden könnten, bei einem entsprechendem Beschluss des Board of Directors.
Im allgemeinen werden wohl schon Liquiditätsprobleme oder vergleichbare Gründe vorliegen müssen, damit solche Beschlüsse getroffen werden. Nähere Begründungsanforderungen sind den Regelungen oben allerdings nicht zu entnehmen. Mit dem terminus "if for any reason" hat es im Gegenteil sogar etwas von einer Generalermächtigung.
Ein Eigenkapitalmangel bzw. Bedarf von 150-240 Mill. wäre allerdings  schon ein klassischer Grund.

Es ist m.E. durchaus wahrscheinlich, dass die Dividen bis zum Abschluss der Kapitalerhöhung ausgesetzt blieben. Auch aus den Covid-Mortgage-Relief- Programmen und aus möglichen größeren Zahlungsausfällen nach deren Auslaufen und entsprechenden Garantieansprüchen der MBS-Holder könnte eine weitere Ausetzung der Dividenden resultieren.  

18.03.21 13:54

14043 Postings, 4497 Tage Zanoni1Ah ja, Danke für den Link Al

zu den Dividenden steht dort dann folgendes:

"Our Board may be restricted in declaring or decide not to declare dividends. Dividends on the Preferred Stock are not mandatory. Our Charter Act restricts the ability of our Board of Directors to declare dividends in certain circumstances, depending on whether or not we meet or exceed  certain  capital  standards  set  by  the  Office  of  Federal  Housing  Enterprise  Oversight  (“OFHEO”),  our  current  federal  safety  and  soundness  regulator.  In  addition,  our  Board  of  Directors  has  the  sole  discretion   to   decide   whether   or   not   to   declare   dividends   on   our   preferred   or   common   stock   notwithstanding  our  compliance  with  capital  standards. "

Ebenfalls beachtenswert:

"The Preferred Stock is subordinated to our debt securities. The  Preferred  Stock  is  subordinated  to  our  debt  securities.  In  particular,  our  outstanding  subordinated  debt  securities  provide  that  during  any  period  where  interest  payments  on  those  debt  securities are deferred, dividend payments on our equity securities, including the Preferred Stock, may not be paid.  See “Capitalization” beginning on page 14 of this Offering Circular."  

18.03.21 13:55

14043 Postings, 4497 Tage Zanoni1..kann Dich übrigens gerade nicht mehr bewerten

18.03.21 13:58

80400 Postings, 7296 Tage Anti LemmingDieses Dokument reichte Fannies Ex-Finanzchef

Tim Howard, den ich bereits öfters zitiert habe, in seiner Eigenschaft als "Amicus Curiae" bei SCOTUS ein - betreffend die Collins-Klage.

Howard bestreitet darin gleich am Anfang, dass Fannie und Freddie 2008 tätsächlich pleite waren und den SPS-Kredit des Staates wirklich benötigten.

https://www.supremecourt.gov/DocketPDF/19/19-422/...0for%20Filing.pdf  

18.03.21 14:10
1

80400 Postings, 7296 Tage Anti Lemming# 197

Interessanter Hinweis, vielen Dank.

Dazu ist anzumerken, dass die Behörde OFHEO, auf deren Regularien Bezug genommen wird, seit 2008 gar nicht mehr existiert und durch die FHFA ersetzt wurde, die auch die Zwangsverwaltung von FnF betreibt.

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Zum zweiten Zitat: Gemeint ist damit offenbar, dass die Dividendenzahlungen auf die MBS, die Fannie und Freddie im Zuge ihrer Verbriefungen herausgegeben haben, vorrangig sind vor Div-Zahlungen an die JPS.

Da FnF zurzeit allerdings 20 Mrd. pro Jahr verdienen, bestehen diesbezüglich keine Engpässe.

Ich gehe auch stark davon aus, dass die MBS-Dividendenzahlungen bereits berücksichtigt sind bei der Ermittlung des 20-Mrd.-Gewinns.

Denn 3 % Div. auf 6 Billionen $ (in dem Volumen stehen FnF-MBS aus) wäre ja allein schon ein Posten von 180 Mrd. $ p.a.  

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