würde ich für mich folgendermaßen beantworten:
Zu 1) Für mich ist Market-Timing nichts und ich kann Schwankungen aushalten. Wenn es z.B. nochmal 10% runterginge, wenn ich morgen, Mo., nachkäufe, würde es mir nichts ausmachen. Genauso wenig juckt es mich, dass ich nicht bei 65 Euro ausstieg. Und da ich Aurelius auch vor Corona nicht überteuert fand, spräche für mich nun nichts gegen einen Kauf. Aber letztlich liegt die Entscheidung bei dir. Wo ich mir nur sehr sicher bin, ist, dass uns Corona noch mehrfach durchschütteln wird. Irgendwelche "Horrornachrichten" werden sicherlich noch kommen, ebenso zeitverzögert diverse Gewinnwarnungen bzw. reale Umsatzeinbußen, die dann wieder abverkauft werden. Du kannst auch die Quartalszahlen abwarten, die kommen im Mai. Bis dahin kann alles oder nichts passieren und ich weiß ja nicht, wie geduldig du bist. Wenn du dir sehr unsicher bist, dann würde ich an deiner Stelle den Geschäftsbericht Ende März abwarten. Dort wird sicherlich auch ein Ausblick und ein Update zu 2020 drinstehen und auch Corona wird thematisiert werden.
Hinweis: Sowohl der Langfristchart, als auch die Parallelen zwischen NAV und Kurs zeigen sehr schön, dass der Aureliuskurs keine Rakete ist, nie wahr und nie sein wird. Kann gut sein, dass auch wenn es nicht mehr weiter runter ginge, es gleichzeitig auch nicht weiter nach oben geht als z.B. bis 40 Euro. Passt das zu deinem CRV?
Zu 2) Ich kann die Auswirkungen von Corona auf die Portfoliofirmen nicht einschätzen. Man hat ja zuletzt eher "industriellere" Firmen erworben und in deren Wertschöpfungsketten mag es schon zu Problemen gekommen sein oder werden noch auftreten. Ich weiß auch nicht, wie exportlastig die "Chemical Brothers" oder das Foto-Venture, dessen Namen mir gerade nicht einfällt, ist. Oder wie sehr Einbußen im Luftfahrtgeschäft nun auf ZIM einwirken. Überhaupt bin ich überfragt, was Corona in Bezug auf UK angeht. In UK sitzen auch einige Beteiligungen, mit Lieferanten und Firmen in UK. Ich weiß auch nicht, wie abwartend es nun in den Verhandlungen etwaiger Exits zugeht. Aber die Dividende ist erst in guten 3 Monaten fällig, bis dahin könnten noch Veräußerungen stattfinden. Und selbst wenn nicht, ist genug Geld vorhanden, um auf die 1,50 Basisdividende noch was draufzupacken. Auch 2 Euro insgesamter Dividende wären gemessen am jetzigen Kurs attraktiv. Ich persönlich gehe aber weiter von 3 Euro aus, obwohl noch ein ARP aufgelegt wurde, dass ich Ende 2019 nicht absehen konnte. Aber auch so ändert sich meiner Meinung nach nicht viel, dass 2020 gerundet 100 Mio. Euro jeweils an Gehälter, Restruktueriungsafw., Dividende, ggf. Wandelanleihe und allg. Kosten fließenwerden und das alles ist bereits zum jetzigen Stand gut zu bezahlen. Ich gehe weiter von 3 Euro aus und lass mich mal überraschen, ob ich Recht behalte.
3) Zur Wandelanleihe: Ja, Aurelius ohne Wandelanleihe fände ich noch besser, als mit. Einfach weil damit ein weiterer, für den gemeinen Kleinanleger, erklärungsbedürftiger Posten wegfällt. An einer Wandelanleihe ist ja per se nichts Schlechtes, aber sie übersteigt oft die Intelligenz von Aktionären. Inwiefern sie mit ein Grund für den Kursverlauf, das Bashing und die LV-Positionen der letzten Jahren ist, kann ich nicht abschätzen. Ich will und kann mich nicht beschweren über die "niedrigen" Kurse.
Einfluss auf Aurelius´ Kursentwicklung der Zukunft werden die Auswirkungen von Corona, dass Jahr 1 nach Brexit und die NAV-Entwicklung haben. Und 2021 werden es ganz sicher auch wieder politische Börsen werden. |