"...Ich kann keine wirklich weitgehende mRNA-Bemühungen, geschweige denn Impfstoffe auf mRNA-Basis in der Testphase bei BAYER erkennen...." Wie gesagt - mit Impfstoffen hat Bayer nichts am Hut. Das gilt für viele der großen Pharmakonzerne. Das war bis zu Covid einfach nicht lukrativ genug. Aber mRNA ist ein weitreichendes Feld und die Impfstoffe waren ja gar nicht das Ziel der Bemühungen gewesen - weder bei Biontech noch bei Moderna oder Curevac. Die haben hier einfach schnell reagiert und waren glücklicherweise erfolgreich (also Curvac jetzt nicht, aber ...). Pfizer hat die Lage rechtzeitig richtig eingeschätzt. Bei Bayer war man einfach zu langsam - wie bei vielen anderen großen Pharmakonzernen auch.
"... Dass die Impfstoff-Hersteller ihre Preise so kalkuliert haben, dass sie am Ende die enormen Aufwendungen für Forschung & Entwicklung wieder reinholen, ist aus meiner Sicht völlig verständlich. BAYER hätte das vermutlich nicht anders gemacht. Zumal die Preise zu einem Zeitpunkt kalkuliert wurden, zu dem noch nicht klar war, ob der Impfstoff wirklich erfolgreich sein wird. Moralisch verwerflich ist vielmehr, dass sich die westlichen Regierungen den Impfstoff gesichert haben, und erst viel später Impfstoff für ärmere Länder bereitgestellt haben. Aber das ist kein Thema für das BAYER-Forum. ..."
Naja, wie gesagt, wenn man mehrere Mrd.- Euro Gewinn mit nur einem Impfstoff erzielen kann - und zwar alle Impfstoff-Hersteller und z.B. eine Biontech mit einem einzigen halben Produkt (man muss den Umsatz und Gewinn ja mit Pfizer teilen) mehr umsetzt und mehr verdient als eine Bayer im gesamten Pharma-Bereich, dann kann man sich schonmal fragen, ob damit wirklich nur die Kosten der Forschung abgedeckt wurden und und man versucht hat einen guten Gewinn zu erzielen, was völlig ok ist, oder ob man hier doch so richtig abgesahnt hat. Ich sehe das durchaus skeptisch. Und wie gesagt - die Forschungskosten waren hier vergleichsweise gering, weil man sehr hohe Unterstützungen von einzelnen Staaten (z.B. Deutschland und die USA) erhalten hat. Auch das Risiko wurde erheblich minimiert, da es diverse Zusagen der USA und der EU gab - auch was Haftungen angeht. Und man halt den Zulassungsprozess deutlich optimiert. Also hier liegt schon in vielfacher Hinsicht ein besonderer Fall vor.
Was die Menge und die Verteilung weltweit angeht, so bin ich bei dir. Man muss mehr herstellten, und zwar so schnell wie möglich, und möglichst schnell die gesamte Welt beliefern. Das ist nicht nur moralisch richtig, sondern auch gesundheitspolitisch wichtig. Nur wie macht man das? Insofern war es auch Bayer Sicht doppelt ärgerlich, dass das mit Curevac nicht funktioniert hat. Ein zusätzlicher Impfstoff hätte hier viel bringen können. |