Die Privatbank Berenberg hat unlängst ihre alljährliche Deutschland-Aktien-Konferenz abgehalten. Darunter auch ein Bericht über BionTech heute 12.30 Uhr
BioNTech-Aktie
Zufrieden war der zuständige Berenberg Bank-Analyst Zhiqiang Shu mit dem Gehörten zu BioNTech. Die Kaufempfehlung sowie das Kursziel von 98,00 Dollar hat er anschließend jedenfalls bestätigt. Durch die Tatsache, dass sich die Notiz bei einem aktuellen Stand von 87,72 Dollar in den vergangenen zwölf Monaten vervielfacht hat, ist das verbliebene Kurspotenzial allerdings momentan auf knapp zwölf Prozent geschrumpft.
Bekanntgeworden ist die Gesellschaft durch die Arbeiten an einem Covid-19-Impfstoff, der sich mittlerweile in der dritten und damit letzten Phase der klinischen Entwicklung befindet. Analyst Shu schrieb nach der Konferenz, die erweiterte Phase-3-Studie zur Evaluierung des COVID-19-Impfstoffs BNT162 spiegele das gestiegene Vertrauen von BioNTech in die Sicherheit und potenzielle Wirksamkeit des Programms wider. Das ursprüngliche Ziel, 30.000 Teilnehmer zu rekrutieren, sei erreicht worden. Weitere Teilnehmer seien Menschen mit Grunderkrankungen, die einem erhöhten Risiko durch COVID-19 ausgesetzt seien.
Eine Partnerschaft mit Pfizer werde den weltweiten Vertrieb des COVID-19-Impfstoffs von BioNTech ermöglichen (falls zugelassen). Der kürzlich erfolgte Erwerb einer Produktionsanlage in Deutschland werde die Kapazitäten weiter verbessern. BioNTech gebe an, dass eine langfristige Lagerung des Impfstoffs zwar eine Temperatur von -70°C erfordern könnte, vorläufige Daten deuteten jedoch darauf hin, dass der Impfstoff bei 2-8°C mindestens fünf Tage lang stabil sei.
Das Unternehmen glaube, dass Ausbrüche von COVID-19 langfristig ein Problem darstellen könnten. BioNTech und Pfizer arbeiteten an der Optimierung von Dosierung und Schema, um das Profil des COVID-19-Impfstoffs weiter zu verbessern. Die Onkologie-Pipeline mache weiterhin gute Fortschritte. Eine randomisierte Studie zu einem führenden Onkologie-Programm, BNT111, zur Behandlung von fortgeschrittenem malignem Melanom werde noch in diesem Jahr beginnen.
Mit einer breit gefächerten Pipeline führe BioNTech eine rationale Portfolio-Strategie zur Ressourcenallokation durch. Die Priorisierung basiere auf einem starken präklinischen Datenpaket und der Aktivität von Einzelwirkstoffen in frühen Studienstadien. Partnerschaften würden potenziell angestrebt, um die Entwicklung zu beschleunigen.
Ein erfolgreicher COVID-19-Impfstoff würde die mRNA-Technologieplattform risikofrei machen und ein positives Fazit für den Bereich der mRNA-Therapeutika liefern. Der Rest der Pipeline biete dem Unternehmen Aufwärtspotential und Optionen, von denen viele in den nächsten 18 Monaten in die klinische Forschung kämen. Charttechnik
Die Aktien von BioNTech sind erst seit Oktober an der Börse notiert. Die Notizaufnahme an der Nasdaq erfolgte zu 15,00 Dollar. Das heißt, die Notiz hat sich vervielfacht. Vom bisherigen Schlussrekordhoch von 104,17 Dollar vom 22. Juli 2020 handelt der Titel aktuell zwar etwas entfernt, das Chartbild sieht aber dennoch sehr konstruktiv aus.
Profil
BioNTech wurde laut Selbsteinschätzung des Unternehmens 2008 mit dem Verständnis gegründet, dass der Tumor jedes Krebspatienten einzigartig ist und die Behandlung jedes Patienten ebenso individualisiert erfolgen sollte. Um diese Idee in die Realität umzusetzen, hat die Gesellschaft innovative Forschung mit modernen Technologien kombiniert.
Das Ziel ist es, zukunftsweisende Therapien gegen Krebs und andere schwere Erkrankungen zu entwickeln. Während man daran arbeitet, den Nutzen des Behandlungsansatzes klinisch zu belegen, baut man kontinuierlich Kooperationen, das eigene Team sowie die eigenen Produktionsmöglichkeiten aus, um Patienten auf der ganzen Welt individualisierte Behandlungen anbieten zu können. Als deutsches Unternehmen mit Wurzeln in Mainz will BioNTech das weltweit führende Biotechnologieunternehmen für individualisierte Krebsmedizin werden.
Man verfügt bei einem vertikal integrierten Geschäftsmodell über 20 Produktkandidaten, wobei es dazu elf laufende klinische Studien gibt. Der Fokus liegt mit mehr als 1.300 Mitarbeitern auf der Onkologie und es bestehen sieben pharmazeutische Kooperationen. Die Schätzreihe zum Gewinn je Aktie für die Jahre 2020 bis 2022 sieht wie folgt aus: 1,65 Euro, 1,69 Euro und 1,75 Euro. |