Klar, aus heutiger Sicht sieht es so aus als könne die Zinsbelastung steigen. Aber ein Blick auf die Details hilft. Zum 31.12.2022 betrugen die Finanzverbuindlichkeiten der Fresenius Gruppe 27,8 Mrd., davon 61% Anleihen. Bei den Anleihen beträgt der durchschnittliche Kupon 2,1%; die Laufzeit beträgt durchschnittlich 4,4 Jahre. Davon betreffen rd.7,5 MRD die konsolidierte FMC. Ziehen wir also FMC mal ab, so ergibt sich für die Mutter ein Refinanzierungsbedarf von rd. 20 Mrd. Das kommt ja nicht gleichzeitig; nehmen wir doch mal nur die nächsten 2 Jahre. Da haben wir in 2024 eine Anleihe im Volumen von 450 Mio. Kupon 4%. Da passiert dann unter dem Strich nicht viel. Mehr Impact wird eine auslaufende Wandelanleihe mit Nullkupon, Volumen 500 Mio., haben und 700 Mio. Irland mit einem Kupon von 1,75%. In 2025 kommen 1,25 Mrd. mit einem Kupon von 1,875% sowie eine irische Null-Kupon-Anleihe im Volumen von 500 MIo. Eigentlich kann man ja seriös kaum etwas zur Refinanzierung in der Zukunft sagen. Gehen wir mal davon aus, dass die EZB die Zinsen bis einschließlich 2024 erhöht bzw. beibehält. Dann können wir bereits für 2025 keine sinnvolle Aussage zur Refinanzierung machen. Und darüber hinaus ohnehin nicht. Die Finanzierungen der Tochter FMC sind zu einem großen teil im Dollar erfolgt. Bei der aktuellen Entwicklung wird der Dollar billiger, d.h. die Rückzahlung für FMC fällt geringer aus. In der Summe finde ich die Ängste schlichtweg übertrieben. Man tut so als müsse alles gleichzeitig zurückgezahlt werden. Aber das ist nicht so. Einschließlich 2023 bis 2025 muss Fresenius etwas mehr als 5 Mrd. refinanzieren. Wenn es schlimm kommt wird es 2,5%-Punkte teurer. Macht dann 125 Mio. Mehrbelastung. Bei einem EBITDA zwischen 6 ,5 und 7 Mrd. Euro sollte das tragbar sein. |