Hong Kong has no interest in BioNTech Hundreds of thousands of doses of BioNTech vaccine are sitting unused in the southern Chinese special administrative region due to widespread vaccination skepticism among the Hong Kong population Quelle: https://thegermanyeye.com/hong-kong-has-no-interest-in-biontech-4188
Hunderttausende Dosen des BioNTech-Impfstoffs liegen in der südchinesischen Sonderverwaltungszone ungenutzt herum, weil in der Hongkonger Bevölkerung eine große Impfskepsis herrscht. In einem dringenden Appell wies ein Mitglied der staatlichen Impfkommission am Dienstag auf die begrenzte Haltbarkeit des Impfstoffs hin. "Sie können nach dem Verfallsdatum nicht mehr verwendet werden, und die BioNTech-Impfzentren werden nach dem bisherigen Plan ab Ende September nicht mehr arbeiten", sagte Thomas Tsang dem Radiosender RTHK.
Bürger, die noch keinen Impftermin für den BioNTech-Impfstoff gebucht haben, haben nur noch drei Monate Zeit, sich zu entscheiden, sagte Tsang. Es sei einfach nicht fair", dass sich in Hongkong unbenutzte Dosen stapeln, während andere Regionen auf der Welt verzweifelt nach Sars-CoV-2-Impfstoff suchen, sagte er. Einige Hongkonger Politiker plädieren unterdessen dafür, dass der Impfstoff, der in Hongkong keine Abnehmer findet, an andere Länder abgegeben wird, bevor er im Müll landet. Die Parlamentsabgeordnete Regina Ip forderte, Hongkong solle den Impfstoff an Indien spenden.
Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP hat Hongkong bisher Lieferungen von 3,3 Millionen BioNTech-Dosen erhalten, von denen nur 1,2 Millionen Dosen verabreicht wurden. Eine unbekannte Anzahl von Dosen wurde aufgrund von vermuteten Verpackungsschäden verworfen. Die Pläne der Regierung sehen vor, dass etwa die Hälfte der 6,5 Millionen impfberechtigten Einwohner BioNTech und die andere Hälfte das Präparat der chinesischen Firma Sinovac erhalten soll.
Die Impfskepsis ist in Hongkong aufgrund des geringen Vertrauens in die Regierung nach den Massenprotesten von 2019 und wegen der zunehmend repressiven Politik Pekings besonders groß. Die Angst vor Nebenwirkungen sowie Verschwörungstheorien in den sozialen Medien haben zu der zögerlichen Haltung beigetragen, ebenso wie eine derzeit geringe Zahl an Neuinfektionen, die eine unmittelbare Gefahr durch das Virus gering erscheinen lässt.
Rund 19 Prozent der Hongkonger Bevölkerung haben das Impfangebot bisher wahrgenommen. Nur knapp 14 Prozent haben sich zweimal impfen lassen, obwohl ausreichend Impfstoffe vorrätig sind. Aus diesem Grund gibt es Forderungen, die Impfbereitschaft durch finanzielle Anreize der Regierung zu erhöhen. Regierungschefin Carrie Lam wies dies am Dienstag zurück. "Das könnte den gegenteiligen Effekt haben", sagte sie. Stattdessen appellierte Lam an die Unternehmen, ihre Mitarbeiter zur Impfung zu bewegen, auch mit Hilfe von Bargeld und Geschenken. Sie sagte, die Regierung erwäge auch, Staatsangestellten zusätzliche freie Tage zu geben, wenn sie sich impfen ließen.
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