„Giftpille“ könnte entschärft werden
Mit diesem Börsengang würden sich die Australier von ihren Anteilen am Gemeinschaftsunternehmen trennen. Das ist es, was die Aktie interessant machen könnte.
Die Zinifex-Hütten arbeiten nämlich zu höheren Kosten als die der Konkurrenten Korea Zinc und Xstrata. „Die Hütten waren eine Hürde für potentielle Interessenten“, zitierte Bloomberg Tim Barker von BT Financial in Sydney. Das Ausgliedern des Zinkgeschäfts könnte ein Weg sein, diese „Giftpille“ zu entschärfen. Kurz und gut: Zinifex ist als Übernahmekandidat interessanter geworden.
Konzentration auf das Minengeschäft
Nach dem Verkauf der Schmelzen will sich Zinifex auf das Minengeschäft konzentrieren. Das Unternehmen werde die „beträchtliche Summe“ aus dem Verkauf für Übernahmen nutzen oder den Aktionären zugute kommen lassen, sagte Zinifex-Chef Greig Gailey. „Wir werden unser Wachstum energisch vorantreiben“, erläuterte er. „Wenn wir das nicht können, werden wir glaube ich unserer bisherigen Politik treu bleiben und das Geld an die Aktionäre ausschütten.“
In den kommenden drei Jahren wird Zinifex 30 Millionen australische Dollar ausgeben, um neue Minen zu erkunden, die Reserven zu erhöhen und die Lebensdauer der alten Minen zu verlängern.
35 Prozent Umsatzrendite
Nach dem KGV-Kriterium sieht die Zinifex-Aktie sehr günstig aus. Auf Basis vorgelegter Zahlen beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) nur 8,2. Korea Zinc dagegen ist mit einem KGV von 25,2 bewertet. Allerdings beträgt das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei Zinifex stolze 2,9, das Kurs-Buchwert-Verhältnis sogar 4,0. Bei diesen Kennzahlen sieht Korea Zinc mit Werten von 0,9 und 2,3 deutlich günstiger aus.
Im vergangenen Geschäftsjahr, das im Juni endete, wies Zinifex bei einem Umsatz von 3,06 Milliarden einen Gewinn von 1,08 Milliarden australischen Dollar aus - das entspricht einer Umsatzrendite von sage und schreibe 35 Prozent. Zwei Jahre zuvor hatte der Umsatz noch 482,5 Millionen und der Gewinn 53,2 Millionen australische Dollar betragen, was „nur“ elf Prozent Umsatzrendite bedeutete.
Auch die Dividende spricht für die Aktie
Für das laufende Geschäftsjahr rechnen die Analysten zwar mit einem weiterhin steigenden Gewinn, für das kommende Geschäftsjahr aber sind sie skeptischer: Das KGV auf Basis der durchschnittlichen Gewinnschätzung beträgt 5,6 für diese und 7,5 für die kommende Rechnungsperiode.
Nach dem KGV-Kriterium ist die Aktie also noch nicht überbewertet. Auch die Dividendenrendite von zuletzt 4,4 Prozent spricht für das Papier.
Spekulation auf die Übernahmewelle
Für die Erwartung eines steigenden Gewinnes gibt es natürlich einen guten Grund: Der Zinkpreis hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt, im vergangenen Monat markierte das Metall ein neues Rekordhoch.
Doch nicht nur der im Trend weiter nach oben weisende Zinkpreis könnte der Zinifex-Aktie Auftrieb geben, sondern auch die Hoffnung vieler Anleger, daß das Unternehmen ein immer attraktiverer Übernahmekandidat wird. In diesem Jahr hat sich das Volumen der Übernahmen im Minengeschäft im Vergleich zum Vorjahr übrigens auf 115 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt, wie Bloomberg meldet. Wer darauf spekulieren will, daß die Übernahmewelle im Rohstoffsektor nicht so schnell zum Stoppen kommt, dürfte mit der Zinifex-Aktie gut bedient sein. Absicherungsstrategien können gleichwohl nie schaden. |