ich verstehe nicht, warum man sich hier so echauffieren muss. russland ist nach eigener bekundung eine geführte demokratie, nach westlichen masstäben ist das wenig demokratisch, aber wer sagt, dass demokratie für alle und jeden die beste aller welten darstellt? ich persönlich glaube nicht, dass china jetzt so dastünde, wenn sich die demokratiebewegung 1989 durchgesetzt hätte, ich glaube, dass es weit mehr tote, evtl. einen bürgerkrieg gegeben hätte und eine mittelschicht wäre auch nicht herangereift. für die russen ist putin sicher nicht der schlechteste präsident.
und nun zu den details dieser depperten eskalation: mich erinnert russland sehr an frankreich: eine grosse, einst mächtige nation wurde von der geschichte zurechtgestutzt und kann dies nicht akzeptieren. das ist in erster hinsicht ein problem ebendieser nation, alle anderen völker wären aber gut beraten, rücksicht auf diese befindlichkeiten zu nehmen. ich bin nicht der meinung, dass australien oder kanada heute noch zu gb gehören, ebenso sollten die russen realisieren, dass der zerfall der udssr anfang der 90er eben auch die auflösung einer künstlichen, teils unrechtmässig erlangten grösse markierte. stalins besatzung des baltikums, z.b. war alles andere als ein ausrutscher und kraftspielchen vor den balten oder den historisch stets geschundenen polen verbieten sich genauso, wie obamas provozierender polemik ("regionalmacht") - das ist einfach unzeitgemässer irrsinn, hochgefährlich und völlig unnötig.
was mir zu denken gibt sind diese ganzen säbelrasseleien, denn im prinzip führen sie wieder zurück ins zeitalter des misstrauens und der hochrüstung. ich persönlich bin beim thema ukraine recht unentschieden, wer da inwieweit berechtigt agiert. herr putin scheint die vorstellung zu haben, er brauche heute noch einen puffer, der westen scheint auszublenden, dass wir auf dem balkan ebenso dreist eingegriffen haben, wie die russen derzeit.
meine meinung: hört jetzt mit dieser scheisse auf und klärt das gefälligst in aller ruhe im hinterzimmer. |