genau vor 495, also 1517) setzt man den Beginn der Reformation mit der Veröffentlichung der 95 Thesen durch M. Luther an. Natürlich hatte Luther nicht einfach in der Nacht zuvor mal einen feuchten Traum, vielmehr gärte es im habsburgischen Reich schon bedeutend länger. Letzter Tropfen war wohl Tetzel, der mit dem Ablasshandel die Gier Clemens VII (zufällig namensgleich mit dem Antipapa um 1378) zu stillen suchte. Ablasshandel - heute würde man von Eurobonds oder Rettungsschirmen vor dem Fegefeuer ewiger Staatsschulden sprechen. Man machte damals keine Reformen, sondern eine Reformation! Möglich wurde dies nicht zuletzt durch die kürzlich entwickelte Buchdruckerkunst, welche es ermöglichte, Ideen unverfälscht zu multiplizieren und zu verbreiten. Heute würde man diese Funktion den sozialen Netzwerken zusprechen, kein Wunder also, dass eine Art Namenvetter sich in Brüssel anheischig macht, sich dort schon mal gut zu positionieren. Anders gesagt warte ich derzeit auf einen Kopf, der das Kind beim Namen nennt, seine Thesen verkündet und eine neue Ära ausruft.
Nur mal so still vor mich hingedacht ... |