Doch schauen wir der Wahrheit ins Auge und die ist wie bei jedem Glücksspiel so simpel das unser steuersammelndes Reich, entschuldigt aber so hieß das damals noch, schon am 08.04.1922 die erste Fassung des sogenannte RennwLottG, also das “Rennwett- und Lotteriegesetz“, herausgab [Quelle]. Und seitdem haben sich einige grundlegenden Dinge nicht mal ansatzweise geändert und wieder andere werden sich auch nie ändern. Aber der Reihe nach. Schon so lang es Lotterien in Deutschland gibt, kassiert unsere Steuerkasse von allen eingezahlten Beträgen “eine Steuer von sechzehn zwei Drittel vom Hundert”, also auf gut Deutsch gehen ca. 16,7% aller Einsätze sofort an den Staat. Mit diesen darf der Staat dann machen was er will und das ist in unserm Land wohl am ehesten das Stopfen von Haushaltslöchern, schließlich sind die Haushalte der Länder nicht unbedingt schön anzusehen.
Weitere 23% aller Einzahlungen werden ebenfalls vom Staat beschlagnahmt, jedoch zweckgebunden. Das ganze nennt sich dann “Konzessionsabgabe” und fließt über den Umweg Staatskasse in verschiedenste Projekte. Auf Beamtendeutsch wird die Auswahl der Projekte dann wie folgt bezeichnet: “Die Förderung ist [...] gerichtet auf die Unterstützung von Projekten, die im weitesten Sinne auf das Gemeinwohl gerichtetes Handeln widerspiegeln und die in diesem Zusammenhang beispielgebend sowie identitäts- und sinnstiftend wirken.” [Quelle] Na wenn das mal nicht totgenau ist..
So, auf diese 40% Schwund der Einzahlungen kommen noch mal 10% weiterer Schwund drauf, die sich die Betreiber der Lotto-Annahmestellen und die Verwaltungen der Lottogesellschaften teilen. Bleiben am Ende nur 50% aller Einzahlungen, welche dann auch wieder ausgeschüttet werden. Würde also nicht Gott und die Welt an den Einsätzen mitverdienen, könnte der Jackpot also um so einiges dicker sein.
Doch selbst dann bliebe eine Sache trotzdem für immer gleich: Die Chancen zum Hauptgewinn belaufen sich auf minimale 1 zu 139.838.160. Da ist es schon mehr als zehn mal so wahrscheinlich bei einem Verkehrsunfall zu sterben und selbst die Chancen beim allseits belächelten Quizsender 9live tatsächlich durchzukommen dürfte um ein vielfaches höher liegen.
Was den ganzen Lotto-Hype für nicht-Lotto-Spieler wie mich sehr witzig macht ist der Fakt das gerade die, die Lotto regelmäßig spielen, sich häufig über die zu hohe Steuer- und Abgabenlast in Deutschland beschweren. Nun sind, wenn man den N24-Nachrichten glaubt 20% der Deutschen regelmäßige Lottospieler und weitere 40% geben an gelegentlich zu Spielen. Ebenfalls heißt es das diese 60%, also die Mehrheit der Bundesbürger, im Schnitt 30 Euro pro Monat für Lotto ausgeben. Nimmt man diese beiden Fakten nun zusammen, so sind 60% der Deutschen freiwillig gewillt 15 Euro mehr an den Staat abzuführen und davon in den allermeisten Fällen nie etwas wieder zu sehen. Dagegen ist die Ökosteuer schon fast ein gutes Investment, schließlich fließt ein Teil des Geldes wenigstens in unsere Renten.
Wer noch immer nicht genug hat von der Absurdität des Lotto-Spielen, der schaue sich doch mal ein schlechtes und dennoch sinnvolleres Investment an. Investiert man einfach 10 Jahre lang jeden Monat die selben 30 Euro, die sonst fürs Lotto drauf gehen, bei nur 1% Rendite, also einem guten Sparbuch, und nach 10 Jahren sind bereits 3.787 Euro daraus geworden. Hält man das ganze nun 20 Jahre durch hat man schon knappe 8.000 Euro. Und wer von euch hat schon 8.000 Euro im Lotto gewonnen?
Also, Finger weg von der Geldverbrennung Lotto, den schliesslich mussten schon jetzt mehr als 800 Millionen Euro eingezahlt werden damit der Jackpot so groß werden konnte wie er jetzt ist. Das wären Weihnachtsgeschenke im Wert von 800 Millionen gewesen…
Freiheitliche und vernünftige Grüssle
Der FreiGen’er
P.S.: Was sich auch nie ändert, Geld allein macht nicht glücklich! |