In einigen Beiträgen auch zu anderen Aktien wird die Arbeit der Investor-Relations kritisiert. Einige erwarten mehr AdHocs und Pressemitteilungen, andere sehen eine sinnlose Flut derselben.
Die Aufgabe der Investor-Relations-Abteilung wird oft falsch verstanden. Gern wird diese Abteilung als verlängerter Arm der Public-Relations gesehen, die die Aufgabe habe, durch effiziente Streuung von Nachrichten, AdHocs und Pressemitteilungen den Kurs der Aktie zu pflegen. Diese Wünsche werden insbesondere von Kurzzeit-Tradern, Daytradern und Zockern an die Abteilung herangetragen. Schließlich beobachtet man oft, daß eine zum richtigen Zeitpunkt platzierte Mitteilung den Kurs um einige % zu bewegen vermag.
Die IR kann jedoch nicht vorrangig an diesen flüchtigen Kunden interessiert sein, die im wesentlichen für die Volatilität eines Kurses zuständig sind. IR betreut vielmehr die Beziehung des Konzerns zu Investoren. Sie liefert Anlegern, die an einer längerfristigen "Zusammenarbeit" interessiert sind, die für Handels- entscheidungen nötigen Fakten. Insofern sind die wichtigsten Kommunikations- partner sicher Fonds und andere institutionelle Anleger, sowie Multiplikatoren.
Gerade im Fall der IR von PSI sehe ich ein Beispiel für solide Arbeit im obigen Sinne. Unmittelbar vor dem Erscheinen von Halbjahreszahlen (21.8.) werden keine übertriebenen Erwartungen an den Bericht geschürt. Die Veröffentlichung von Auftragsvolumina und potentiellen Kooperationen würde doch zu erhöhten Spekulationen über den erreichten Gewinn führen - mit der fast zwangsläufig folgenden Ernüchterung bei Publizierung der tatsächlichen Daten.
Für Investoren - und sogar Zocker - gibt es doch kaum eine interessantere Situation als einen Kurs, der sich unmittelbar vor der Veröffentlichung von Halbjahreszahlen in der Nähe des All-time-low bewegt. Daß PSI solide in die Gewinnzone zurückgekehrt ist, steht ja wohl außer Zweifel. |