In diesen Tagen ist in Börsenforen häufig zu lesen: "ich bin drin / bleibe drin / gehe unbedingt jetzt noch in was rein, egal, was gerade so passiert, denn ich will auf jeden Fall die Abgeltungssteuer umgehen und warte notfalls dann halt ein paar Jährchen bis die Kurse wieder oben sind".
Dazu ist klar und deutlich zu sagen, daß Steuernsparen - hierzulande geradezu ein Volkssport - oft sehr teuer werden kann. Bei Investitionsentscheidungen an der Börse sollten steuerliche Fragen nur EINEN, und wahrlich nicht den zentralen, Aspekt ausmachen.
Wer sich jetzt mit 10000 EUR eine Aktie zu 20 EUR kauft und hofft, diese in ein paar Jahren für 100 steuerfrei verkaufen zu können, sollte erstmal in sich gehen und sich fragen, ob nicht, gerade in diesen unübersichtlichen Zeiten der Finanz- und Weltwirtschaftskrise, auch Szenarien denkbar sind, bei denen er, z.B. im nächsten Jahr, an diese Aktie vielleicht auch für 12 EUR herankommt.
Sinnvoll ist der Versuch, die Abgeltungssteuer umgehen zu wollen, also eigentlich nur für Aktien, bei denen man sich sicher sein kann, daß sie das Schlimmste definitiv schon hinter sich haben.
Außerdem sollte man sich vor Augen halten, daß irgendwann auch an dieser Steuer wieder herumgemurkst werden wird (zweites Nationalhobby ist bekanntlich: ständiges Verändern der Spielregeln), es also vielleicht eines Tages auch wieder ein paar Politikern klar wird, daß, wer das Geld von Aktionären will, diesen auch etwas lassen muß als das Risiko auf Totalverlust.
Eure Meinungen? Vielleicht sogar ein paar Tips?
Wer wird profitieren in Deutschlands Zukunft, außer ein paar Tablettenherstellern, Klinikbetreibern und ein paar Chinesischlehrern?
LeoF |